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Scheidenkrebs

Bösartige, von der Scheide (Vagina) ausgehende Tumoren werden als Vaginalkarzinom beziehungsweise Vaginakarzinom, Vaginalkrebs oder Vaginakrebs, Scheidenkrebs oder Scheidenkarzinom bezeichnet.

Scheidenkrebs
© iStock - RossHelen

Diagnose von Scheidenkrebs

Die Beschwerden ergeben sich meistens erst im fortgeschrittenen Stadium. Häufig werden Blutungen aus der Scheide, vor allem nach dem Geschlechtsverkehr, auffällig. Auch ein verstärkter oder blutiger Ausfluss aus der Scheide ist möglich.

Fortgeschrittene Tumore können zu Unterleibsschmerzen (insbesondere während des Geschlechtsverkehrs) und Störungen der Harnblasen- oder Darmfunktion führen. Um abzuklären, ob ein Tumor vorliegt, wird als Erstes normalerweise ein Abstrich gemacht, der in der Regel völlig schmerzfrei ist. Bei dieser Methode wird mit einem Wattebausch, einem Bürstchen oder einem Spatel vorsichtig am Muttermund und an der Scheide entlang Zellmaterial entnommen.

Bei auffälliger Abstrichzytologie (Zelluntersuchung) kann die Diagnose mithilfe einer Gewebeprobe (Biopsie) gesichert werden. Die gynäkologische Untersuchung ermöglicht eine Einschätzung der Ausdehnung des Tumors.

Liegt bereits ein weit fortgeschrittener Tumor vor, kann seine Ausdehnung mit weiteren Untersuchungsverfahren noch genauer bestimmt werden. Hierzu zählen eine Spiegelung der Harnwege (Urethrozystoskopie) und des Dickdarms (Rektoskopie), Ultraschalluntersuchungen (Sonografie) der Scheide, der Beckenorgane und der Leber, eine Röntgenuntersuchung der Lunge sowie Computertomografie (CT) und Magnetresonanztomografie (MRT) der Beckenorgane.

Diagnostische Verfahren bei Scheidenkrebs

Scheidenkrebs verursacht im Frühstadium selten Beschwerden. Erste Anzeichen von Scheidenkrebs können Vaginalblutungen sein, die häufig nach dem Geschlechtsverkehr auftreten können. Bei der Diagnose Scheidenkrebs sind es oft Veränderungen in der Scheidenschleimhaut, die dem Gynäkologen bei der Routineuntersuchung auffallen. Im Rahmen dieser Untersuchung werden nicht nur die äußeren Geschlechtsorgane, sondern auch die inneren Geschlechtsorgane untersucht.

Neben dem Abstrich der Vaginalschleimhaut ist die Kolposkopie eine wichtige Untersuchungsmethode, um die Diagnose Scheidenkrebs stellen zu können. Bei der Kolposkopie wird die Scheide mithilfe einer Art Mikroskop (Kolposkop) genau betrachtet. Durch die bis zu 30-fache Vergrößerung kann der Gynäkologe Veränderungen an der Schleimhaut der Scheide erkennen und weiter differenzieren. Hilfreich bei der Diagnose von Scheidenkrebs ist hierbei zudem die Schiller-Jodprobe, bei der die Schleimhaut mit Jod betupft wird. Die gesunde Scheidenschleimhaut färbt sich bei dieser Methode braunrot.

Erhärtet sich bei der Betrachtung der Scheide der Verdacht auf eine krankhafte Veränderung, kann ein Abstrich beziehungsweise eine Biopsie (Gewebeprobe) die Diagnose Scheidenkrebs sichern. Hat die Biopsie die Diagnose Scheidenkrebs bestätigt, indem das entartete Gewebe aus der Probe unter dem Mikroskop sichtbar gemacht wurde, erfolgen in der Regel weitere diagnostische Verfahren, um die Ausbreitung des Scheidenkrebses zu lokalisieren. Hierbei wird der gesamte Bauchraum auf Verwachsungen und Metastasenbildung hin untersucht.

Bildgebende Verfahren zur Diagnose Scheidenkrebs

Um zu klären, wie weit der Scheidenkrebs fortgeschritten ist beziehungsweise welche Organe er befallen hat, sind bildgebende Verfahren das Mittel der Wahl. Zunächst muss geklärt werden, ob es sich um die primäre Form oder die sekundäre Form von Scheidenkrebs handelt. Besteht der Verdacht, dass der Scheidenkrebs aus den umliegenden Organen stammt oder von der Scheide auf Harnblase oder Darm übergegriffen hat, so wird eine Spiegelung (Endoskopie) der möglicherweise betroffenen Organe nötig.

Eine Ultraschalluntersuchung bietet sich ebenfalls an, um die Lage und Ausdehnung des Scheidenkrebses genauer einzugrenzen, hierbei lassen sich zudem die Beckenlymphknoten sehr gut beurteilen. Bei dem Verdacht, dass der Scheidenkrebs andere Organe, etwa Leber oder Lunge, befallen haben könnte, werden zudem auch oft die Computertomografie (CT) oder die Magnetresonanztomografie (MRT) sowie Röntgen eingesetzt. Je nach Ausbreitung und Schwere der Scheidenkrebserkrankung wird dann die Einteilung in die FIGO- beziehungsweise TNM-Stadien vorgenommen, nach der auch das weitere Vorgehen im Rahmen der Behandlung abgestimmt wird.

Einteilung der Stadien bei Scheidenkrebs

In der Medizin werden bösartige Tumoren anhand verschiedener Kriterien wie Ausdehnung und Tumorgröße in Stadien unterteilt. Es gibt dabei zwei unterschiedliche Einteilungssysteme, die den Krebs weltweit einheitlich klassifizierbar machen. Neben der allgemeinen Tumorklassifizierung der Weltgesundheitsorganisation (TNM) ist das System der International Federation of Gynecology and Obstetrics (FIGO) speziell auf gynäkologische Tumoren abgestimmt und in sechs FIGO Stadien unterteilt. Auch der Scheidenkrebs kann durch diese Systeme klassifiziert werden.

Anke Tennemann, Judith Schomaker

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