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Schlafstörungen

Von Schlafstörungen spricht man, wenn der Schlaf zu kurz ausfällt oder zu häufig unterbrochen wird und nicht erholsam ist. Schlafstörungen können sehr unterschiedlich sein: Einige Betroffene können nicht einschlafen, andere wachen in der Nacht auf und finden nicht wieder in den Schlaf zurück.

Schlafstörungen
© iStock - Ridofranz

Entstehung von Schlafstörungen

Ungelöste familiäre Probleme oder Ärger können gelegentlich unruhige Nächte bedeuten. Aber auch freudige Erwartungen wie eine anstehende Reise oder ein großes Familienfest sind oftmals Ursache einer schlaflosen Nacht. Diese psychischen Einflüsse auf den Schlaf kennt fast jeder Mensch. Für die Entstehung von lang anhaltenden Schlafstörungen können manchmal äußere Faktoren und häufig auch organische oder psychische Erkrankungen verantwortlich sein.

Äußere Faktoren, die zur Entstehung von Schlafstörungen beitragen können

Lärm kann ein hohes Störpotenzial für einen geruhsamen Schlaf sein. Dabei kann ein schnarchender Partner ebenso wie Straßengeräusche und Fluglärm für die Entstehung von Schlafstörungen sorgen. Lichtreize wie z. B. helle Straßenlaternen werden oftmals als störend für den Schlaf empfunden. Drogen und Alkohol können ebenso zur Entstehung von Schlafstörungen beitragen. Es ist ein Irrglaube, dass man unter dem Einfluss von Alkohol besser schläft. Das Einschlafen gelingt zwar mitunter besser, aber die Tiefschlafphasen werden gestört mit der Folge, dass der Betroffene sich morgens matt und nicht ausgeruht fühlt.

Ein zu hoher Koffeingehalt im Körper durch den abendlichen Genuss von Kaffee kann das Einschlafen verzögern und zu Schlafstörungen führen. Einige Medikamente, z. B. Betablocker, Schilddrüsenhormone und bestimmte Antidepressiva, Antibiotika können ebenfalls zur Entstehung von Schlafstörungen beitragen. Ungünstige Temperaturen verhindern einen ruhigen Schlaf: bei Kälte kann man oft nicht einschlafen, bei Hitze meist nicht durchschlafen. Während ein Jetlag eine vorübergehende Schlafstörung ist, führt ein belastender Arbeitsrhythmus, z. B. mit Tag- und Nachtschichten, bei vielen Menschen zur Entstehung von chronischen Schlafstörungen.

Schlafstörungen: Psychologische Einflüsse auf den Schlaf

Durch Stress, Ängste, Ärger, Belastungen und Konflikte werden vermehrt Stresshormone ausgeschüttet, sodass der Körper nicht zur Ruhe kommt. Der Betroffene leidet unter Einschlaf- oder/und Durchschlafstörungen (Insomnie). Mangelnde Stressbewältigung aber auch psychische Erkrankungen wie Angststörungen und Manien führen oft dazu, dass der Betroffene auch am Abend nicht abschalten kann. Die Gedanken kreisen um die Stresssituation. Das Grübeln verhindert einen ruhigen Schlaf. Hormone wie Serotonin und Noradrenalin geraten bei einer Depression in ein Ungleichgewicht und können Schlafstörungen bewirken, typischerweise zu frühes Erwachen.

Hat man ein paar Nächte schlecht geschlafen, kommt es oftmals zu einem psychologischen Effekt, der Schlafstörungen entstehen lässt. Der Betroffene entwickelt meist regelrechte Angst vor dem Zubettgehen, weil er befürchtet, stundenlang wach zu liegen, zu grübeln und nicht wieder einschlafen zu können. Die Befürchtung, am nächsten Tag seine Aufgaben erneut mit einer lähmenden Müdigkeit erledigen zu müssen, stört das Einschlafen. Die „innere Uhr“ funktioniert nicht mehr richtig.

Körperliche Ursachen, die zur Entstehung von Schlafstörungen beitragen können

Schmerzen wie z. B. eine Wunde, eine Entzündung oder starke Kopfschmerzen wie Migräne können Schlafstörungen verursachen. Dauerhafte Schlafstörungen können durch chronische Schmerzen wie z. B. bei Rheuma entstehen.

Die verschiedenen Phasen des Schlafes werden durch Atmungsstörungen wie z. B. Schnarchen unterbrochen, sodass sich der Schläfer trotz Durchschlafens am Morgen müde fühlen kann. Eine Sonderform von Atmungsstörung ist die sog. Schlafapnoe, d. h. der Betroffene atmet einen bestimmten Zeitraum nicht. Dies bedeutet, dass nicht nur die Schlafqualität leidet, sondern auch ernsthafte Gesundheitsprobleme die Folge sein können. Betroffene mit diesen Schlafstörungen haben durch die nächtlichen Atemaussetzer zu wenig Sauerstoff im Blut. Dadurch kommt es häufig zu Konzentrations- und Gedächtnisstörungen und einer verminderten Leistungsfähigkeit. Depressionen sowie Sexualstörungen können durch den verminderten Sauerstoffgehalt im Blut entstehen. Patienten mit dem Restless-Legs-Syndrom leiden häufig unter Schlafstörungen, denn ein Kribbeln in den Beinen hindert sie am Einschlafen. Da das unangenehme Gefühl sich meist bessert, wenn sie aufstehen, wird der nächtliche Schlaf oft mehrfach unterbrochen.

Viele neurologische Krankheiten wie Multiple Sklerose oder Parkinson, innere Erkrankungen wie beispielsweise Prostataleiden mit erhöhtem Harndrang können den Schlaf empfindlich beeinträchtigen und zur Entstehung von Schlafstörungen führen. Herz- und Kreislaufstörungen und Magen-Darm-Erkrankungen wie z. B. Sodbrennen können ebenfalls zu Schlafstörungen führen. Viele hormonelle Veränderungen im Körper wie die Wechseljahre oder hormonelle Störungen durch Schilddrüsenerkrankungen sind verantwortlich für die Entstehung von Schlafstörungen. Die unangenehmen Ohrgeräusche bei einer Tinnitus-Erkrankung können ebenso Schlafstörungen verursachen.

Weitere Ursachen für die Entstehung von Schlafstörungen

Zu Schlafstörungen kann eine Parasomnie gehören. Darunter fasst man Verhaltungsauffälligkeiten im Schlaf zusammen. Dazu zählen z. B. Zähneknirschen und Sprechen oder Schreien im Schlaf. Beim sog. „Nachtschreck“ schreien Kinder – typischerweise in einem Alter von zwei bis fünf Jahren – ohne erkennbaren Grund im Schlaf. Sie lassen sich nicht beruhigen, bis das Schreien kurz darauf – wieder ohne ersichtlichen Grund – oft aufhört.

Ein Phänomen ist das oft nicht ganz ungefährliche Schlafwandeln, denn der Schlafwandelnde kann sich z. B. an Treppen oder auf einem Balkon verletzen. Nicht immer beeinflussen Parasomnien den Schlaf, trotzdem zählen auch Parasomnien zu Schlafstörungen.

Karin Janowitz

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