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Schuppen

Neben dem harmlosen Phänomen der Kopfschuppen können Schuppen eine Folge von überstandenen Krankheiten (z. B. Scharlach) oder Verletzungen der Haut (z. B. Sonnenbrand) sein. Sie können jedoch auch Anzeichen für Hautkrankheiten sein.

Schuppen
© iStock - vchal

Therapie von Schuppen

Die Therapie der einfachen Kopfschuppen richtet sich nach der Feststellung, welche Art von Schuppen vorliegt. Im Falle von trockenen Kopfschuppen sollte zunächst auf jegliche die Haut austrocknenden Maßnahmen verzichtet werden. Dazu gehört die Verwendung von Shampoos gegen fettendes Haar, insbesondere Anti-Schuppen-Shampoos gegen fettige Schuppen, Waschen der Haare mit zu heißem Wasser und zu hohe Temperaturen beim Trockenfönen. Nicht zu häufiges Haarewaschen mit einem milden Shampoo, welches rückfettende Substanzen (Lipide) enthält, kann eine Linderung der Symptome bewirken. Auch Präparate, welche Harnstoff (Urea) enthalten, können helfen, die Feuchtigkeit in der Haut zu binden.

Die Therapie fettiger Schuppen erfolgt durch häufigeres Haarewaschen mit entfettenden Substanzen und gleichzeitiger Anwendung von lokalen Antipilzmitteln (Antimykotika), da zunächst die Talgschicht auf der Kopfhaut beseitigt werden muss, damit das Antimykotikum seine Wirkung direkt auf der Kopfhaut entfalten kann. Um einen ausreichenden Effekt zu erzielen, sollte der Schaum einige Zeit einwirken können. Die zur Therapie einfacher Kopfschuppen notwendigen Präparate sind in Drogerien oder auch Apotheken frei erhältlich, sollten aber nicht über einen längeren Zeitraum angewendet werden. Sollte keine Besserung eintreten, empfiehlt es sich, einen Arzt aufzusuchen.

Therapie des Seborrhoischen Ekzems (Seborrhoische Dermatitis)

Die Therapie des seborrhoischen Ekzems kann nur auf eine Besserung der Symptome abzielen, eine vollständige Heilung ist, bedingt durch die genetische Veranlagung, nicht möglich. Lediglich bei Säuglingen ist nach Abklingen der Symptome eine spätere erneute Erkrankung unwahrscheinlich. Das seborrhoische Ekzem beim Säugling lässt sich durch Waschen mit einem milden Babyshampoo und sanftem Peeling, z. B. mit einem weichen Waschlappen, entfernen. Bei sehr hartnäckiger Schuppenbildung können die betroffenen Stellen vorab mit Olivenöl und evtl. mit einem Öl-Salizylsäuregemisch eingeweicht werden, um sie leichter ablösen zu können. Leichte Fälle bei Jugendlichen und Erwachsenen können zunächst mit Shampoos bzw. Cremes und Lotionen, welche Substanzen enthalten, die gegen den auslösenden Hefepilz Malassezia furfur wirksam sind, wie z. B. Selendisulfid behandelt werden.

Präparate, die Salizylsäure enthalten, lösen zum einen abgestorbene Hautzellen ab und verändern zum anderen den Säuregehalt der Haut hin zu einem für Hefepilze ungünstigen Milieu. In schweren Fällen verordnet der Arzt stärkere Antimykotika, welche lokal angewendet werden. Besteht starke Schuppenbildung, wird auch hier zunächst die verhornte Hautoberfläche mittels salizylsäurehaltiger Präparate aufgeweicht. Bei starken Entzündungen können kurzfristig Kortisonpräparate angewandt werden, eine längerfristige Behandlung empfiehlt sich jedoch aufgrund möglicher unerwünschter Wirkungen nicht. Hier werden in schweren Fällen Immunsuppressiva, d. h. die Entzündungsreaktion hemmende Medikamente verordnet, die als dauerhaft verträglicher gelten, obwohl sie auch nicht gänzlich nebenwirkungsfrei sind.

Unterstützend in der Therapie können Entspannungstechniken zur Verringerung negativer psychischer Einflüsse sowie Bestrahlungen der erkrankten Hautpartien mit UV-Licht eingesetzt werden.

Therapie der Schuppenflechte (Psoriasis)

Bei der lokalen Therapie der Schuppenflechte ist es zunächst notwendig, die Schuppenschicht mittels Salizylsäure aufzuweichen und zu entfernen. Nachfolgend können z. B. Salben mit zellwachstumshemmenden Substanzen aufgetragen werden. Als Nebenwirkung sind hier allerdings bräunliche Verfärbungen der Haut zu erwarten.

Ein weiterer Therapieansatz ist die lokale Behandlung mit Retinoiden (synthetische Vitamin A-Säure), welche ein Abschälen der erkrankten Hautpartien bewirkt oder auch die Verabreichung von kortisonhaltigen Medikamenten. In schwereren Fällen werden mittels UV-Lichttherapie gezielt hochdosierte UV-A- und UV-B-Strahlen auf die betroffenen Hautstellen gelenkt, welche die erkrankten Zellen zerstören. Durch die entstehenden Verbrennungen wird der Heilungsprozess angeregt und die neu gebildete Hautschicht soll symptomfrei sein. Dieser Vorgang kann bei einer bestimmten Art der Lichttherapie (PUVA) durch die vorhergehende Verabreichung von lichtsensibilisierenden Substanzen intensiviert werden. Als Nebenwirkung kann ein zukünftig erhöhtes Hautkrebsrisiko nicht ausgeschlossen werden, daher sollte im Vorfeld der Behandlung eine gründliche Nutzen-Risiko-Analyse durchgeführt werde.

Des Weiteren können beispielsweise zur Therapie von schweren Fällen Immunsuppressiva eingesetzt werden, welche die Immunreaktion des Körpers herabsetzt. Die Heilung einer Psoriasis kann nach heutigem Kenntnisstand nicht erreicht werden.

Therapie der Neurodermitis (Atopisches Ekzem)

Bei der Therapie von Neurodermitis steht die symptomatische Behandlung der Hautveränderungen im Vordergrund, da eine Heilung nach derzeitigem Stand der Wissenschaft nicht erreicht werden kann. Im akuten Stadium können lokal anzuwendende, fetthaltige Salben mit antientzündlichen oder die Immunreaktion herabsetzenden Wirkstoffen eingesetzt werden. Die Anwendung von Glukokortikoiden kann nach Abwägung möglicher unerwünschter Wirkungen wie beispielsweise chronischen Hautschäden in schweren Fällen ebenfalls erfolgen.

Zwischen akuten Krankheitsschüben setzt die Therapie auf die Vermeidung von sog. Triggern, d. h., die Krankheit auslösenden Reizen. Des Weiteren auf die durchgehende Pflege der Haut mit speziellen Cremes. Bei Nahrungsmittelallergien kann eine individuelle Diät, bei Kontaktallergien die Meidung der allergieauslösenden Materialien und Stoffe hilfreich sein. Sorgfältige Pflege der trockenen Haut, beispielsweise mit harnstoffhaltigen Salben, Hydrotherapie sowie Klimatherapie können die Sensibilität der durch die Krankheit schutzlosen Haut vermindern und so allergische Reaktionen reduzieren.

Nicole Breuer

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