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Diabetes

Mit dem Begriff Diabetes bzw. Diabetes mellitus bezeichnet man eine Erkrankung des Stoffwechsels, die chronisch verläuft und deren Kennzeichen erhöhte Blutzuckerwerte sind. Diesen liegt eine Störung oder ein Wegfall der Insulinproduktion oder eine Insulinresistenz zugrunde.

Diabetes Mellitus
© iStock - PixelsEffect

Selbsthilfegruppe als Unterstützung und Motivation

Mit 16 Jahren erhielt Maria Hillinger aus Linz die Diagnose Diabetes Typ 1. Ein Schock für die junge Frau, die in der ersten Zeit keine Ahnung hatte, wie ihre Zukunft mit Diabetes aussehen wird. Inzwischen hat sie gelernt, den Alltag trotz ihrer Erkrankung bestens zu meistern und hat eine Selbsthilfegruppe ins Leben gerufen. Zudem ist die nun 24-Jährige als internationale Jugendbotschafterin von IDF Young Leaders in Diabetes Programm tätig.

Viele Tränen sind geflossen, als Maria Hillinger im Krankenhaus mitgeteilt wurde, dass sie an Diabetes Typ 1 leidet. „In meinem Familien- und Bekanntenkreis gab es keine Betroffenen. Als ich die Diagnose bekam, dachte ich, dass nur Übergewichtige Diabetes bekommen und ich eine Kur machen müsste, um wieder gesund zu werden“, erzählt die junge Frau. Ihre Mitschüler reagierten ebenfalls zurückhaltend. „Ich konnte mit keinem meiner Freunde über Diabetes reden“, erinnert sich Maria Hillinger an die schwierige Anfangsphase zurück. „Zumindest gaben sie mir nicht das Gefühl und stellten mir auch keine Fragen, wie und ob ich mit meiner Diagnose überhaupt zurechtkomme. Ich fühlte mich von ihnen nicht verstanden und allein gelassen.“

Selbsthilfegruppe für unter 40-jährige Typ-1-Diabetiker gegründet

Das Internet wurde für Maria Hillinger sehr wichtig, um sich mit anderen Betroffenen auszutauschen. Auf der ÖDV-Homepage lernte sie Claudia aus Wien, ebenfalls eine Typ-1-Diabetikerin, kennen. Dank ihr hatte die Jugendliche die Möglichkeit, bei einem Segelcamp für junge Typ-1-Diabetiker in Holland dabei zu sein. „Sie holte mich aus meinem damaligen Tief heraus und gab mir die Kraft, trotz Diabetes normal weiterzuleben“, berichtet Hillinger.

Auf die Idee, eine Selbsthilfegruppe zu gründen, kam die engagierte Linzerin schon vor einigen Jahren. „Ich habe aus Eigeninteresse begonnen zu recherchieren, ob es in Österreich eine Selbsthilfegruppe für junge Typ-1-Diabetiker gibt. Da es mir nach der Diagnose selbst schlecht ging, wollte ich mich versichern, ob andere neu Diagnostizierte bzw. Betroffene überhaupt die Möglichkeit haben, Gleichgesinnte kennen zu lernen. Außerdem war es seit Dezember 2011 eine „Aufgabe“ der IDF, dass jeder Jugendbotschafter ein Projekt im eigenen Land durchzuführen hat, was jungen Typ-1-Diabetikern hilft“, so Hillinger.

Mit dem Glauben, dass es sicher Bedarf gab, gründete sie im Mai 2012 eine Gruppe für unter 40-jährige Typ-1-Diabetiker. Die Treffen finden alle drei Monate in einem Restaurant oder Café in Linz statt. In Zukunft ist geplant, dass auch Vorträge von Ärzten, Pharmavertretern oder Psychologen in Krankenhäusern oder Seminarräumen abgehalten werden. Maria Hillinger freut sich, dass in ihrer Selbsthilfegruppe viele Diabetiker sind, die anderen helfen und sich ehrenamtlich engagieren wollen. „Es ist eine große Unterstützung und Motivation für mich“, ist die 24-Jährige glücklich. Schon bald soll es übrigens auch eine Selbsthilfegruppe für Kinder und Eltern geben.

Erfahrungsaustausch macht stark

Bei den Treffen geht es in erster Linie um den Erfahrungsaustausch. Maria Hillinger will keine Themen vorgeben, „denn diese ergeben sich auch so ganz schnell“, weiß sie. Hier ein Auszug aus dem breiten Themenspektrum:

  • Insulinpumpe, Sensor (CGMS), Blutzuckermessgeräte. Es werden untereinander Vor- und Nachteile der Geräte verglichen, die Teilnehmer tauschen Erfahrungen aus und geben sich gegenseitig Tipps in Bezug auf die Handhabung
  • Schwangerschaft und Diabetes, da auch Mütter mit Typ-1-Diabetes dabei sind
  • Arbeitsalltag und Diabetesmanagement (Wie oft misst jemand seinen Blutzucker in der Arbeit, wie geht man in Bezug auf das Thema Diabetes mit den Arbeitskollegen/dem Vorgesetzten um – wissen alle Bescheid, haben alle Verständnis?)
  • Führerschein und Diabetes
  • Partnerschaft und Diabetes (Wie geht der Partner/die Partnerin damit um? Wie verhält er/sie sich bei Hypos?)
  • Sport (Wie viele Broteinheiten nehmen die einzelnen Teilnehmer zu sich?)
  • Alkohol (Wenn ja, was wird getrunken und wie viel Insulin wird gespritzt? Hypos?)
  • Selbstmanagement und Motivation
  • u. v. m.
  • Quelle: Befund Diabetes Österreich 01/2013

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