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Sonnenallergie

Da es sich bei dem Begriff Sonnenallergie um einen Sammelbegriff für zahlreiche lichtbedingte Hautreaktionen handelt, werden vor allem die Polymorphe Lichtdermatose (PLD), die Mallorca-Akne und die sogenannte photoallergische Reaktion umgangssprachlich als Sonnenallergie bezeichnet.

Sonnenallergie
© iStock - ti-ja

Formen einer Sonnenallergie

Unter dem Einfluss der ultravioletten Strahlen der Sonne (UV-Strahlung) kann es zu allergischen Beschwerden auf andere Stoffe kommen, z. B. bei der fotoallergischen Reaktion. Daneben gibt es noch die oft als Sonnenallergie bezeichnete Mallorca-Akne, die jedoch ebenfalls nicht durch eine allergische Reaktion hervorgerufen wird, und die sog. polymorphe Lichtdermatose, auch Sonnenekzem genannt, die unter Sonneneinfluss zu juckenden Hautreaktionen führt, jedoch ebenfalls keine allergische Grundlage besitzt. Und bei der sog. fototoxischen Reaktion verstärken bestimmte Stoffe, z. B. aus Arzneimitteln, die Empfindlichkeit der Haut gegenüber der UV-Strahlung, was schon bei geringer Sonneneinstrahlung zu einem Sonnenbrand und z. T. zu Juckreiz führt. Besonders selten ist die sog. Lichturtikaria, die sich dadurch auszeichnet, dass wenige Sonnenstrahlen zu Hautirritationen führen können.

Photoallergische Reaktion

Kennzeichen der sog. photoallergischen Reaktion sind Juckreiz, die Bildung von Quaddeln, Schuppen und/oder Krusten. Diese Reaktion tritt nach der Sensibilisierung gegen einen bestimmten Stoff unter Einwirkung der UV-Strahlung auf. Substanzen, die zu einer photoallergischen Reaktion führen können, sind Inhaltsstoffe von Medikamenten, z. B. Tiaprofensäure oder Chlorpromazin. Da es sich bei der photoallergischen Reaktion um eine echte Allergie handelt, muss auch hier der allergieauslosende Stoff gemieden werden. Daneben müssen Betroffene ihre Haut gut vor der Sonneneinstrahlung schützen, z. B. durch angemessene Kleidung und einem Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor. Die Haut kann zudem mit Cremes oder Lotionen behandelt werden, die Glukokortikosteroide enthalten, damit die Symptome abklingen.

Mallorca-Akne

Die Mallorca-Akne ist zwar keine allergische Reaktion, sie äußert sich jedoch ebenfalls durch Juckreiz und die Bildung von pickelähnlichen Knötchen. Diese unangenehme Hautreaktion wird i. d. R. durch die Kombination eines fetthaltigen Hautpflegemittels und Sonneneinstrahlung ausgelöst – sie betrifft häufig das Dekolleté, die Schultern und das Gesicht, also die Hautpartien, die vorrangig der Sonne ausgesetzt sind. Personen, die von Mallorca-Akne betroffen sind, sollten ihren Sonnenschutz von fetthaltigen Cremes auf fettfreie Pflegeprodukte umstellen – möglichst bereits, bevor ihre Haut mit den ersten Sonnenstrahlen in Kontakt kommt.

Lichturtikaria

Die Lichturtikaria ist eine seltene Hauterkrankung, deren Ursachen noch nicht vollständig bekannt sind. Beim geringsten Kontakt der Haut mit Sonnenlicht reagiert die Haut mit rötlichen Schwellungen und juckenden Quaddeln. Diese verschwinden i. d. R. nach einer Weile wieder, wenn die Betroffenen das Sonnenlicht meiden. In manchen Fällen ist die Lichturtikaria so ausgeprägt, dass selbst die schwache Wintersonne Beschwerden hervorruft. Eine sofortige medizinische Behandlung ist unerlässlich, denn u. U. kann die Lichturtikaria zu einem Kreislaufkollaps führen. Die Behandlung muss Spezialisten überlassen werden, unter deren Obhut die Haut der Betroffenen allmählich an die UV-Strahlung gewöhnt wird. In einigen Fällen ist eine kontrollierte Bestrahlung zur Sonnenlichtgewöhnung notwendig.

Phototoxische Reaktionen

Manche Stoffe erhöhen die Lichtempfindlichkeit der Haut, sodass es unter Sonneneinstrahlung zu Rötungen, verstärkten sonnenbrandähnlichen Reaktionen, Juckreiz, der Bildung von Schuppen und Hauttrockenheit kommt. Zu den Medikamenten, die phototoxisch wirken, gehören u. a. Johanniskraut, verschiedene Tetracycline (Antibiotika) und Furosemid, ein Wirkstoff, der die vermehrte Ausscheidung von Flüssigkeit bewirkt. Wer ein solches Medikament nimmt, muss darauf achten, seine Haut nicht der direkten Sonneneinstrahlung auszusetzen.

Polymorphe Lichtdermatose

Mit Abstand am häufigsten ist die polymorphe Lichtdermatose. Frauen sind dreimal so häufig wie Männer betroffen. Die polymorphe Lichtdermatose kann von Patient zu Patient sehr unterschiedlich aussehen, daher auch die Bezeichung polymorph für unterschiedlich. Nach dem Sonnenkontakt – schon wenige Stunden später, aber auch erst in den Folgetagen – können Rötungen, Bläschen, kleine Knötchen oder Plaques in den dem Sonnenlicht ausgesetzten Hautbereichen auftreten. Meist treten diese oft juckenden oder brennenden Hautveränderungen bereits nach der ersten intensiven Sonneneinstrahlung im Jahr auf, also im Frühsommer oder zu Beginn eines Sonnenurlaubs. Ursache ist der UVA-Anteil des Sonnenlichts, der von den Betroffenen nicht vertragen wird. Bei milden Verlaufsformen klingen die Erscheinungen trotz weiterer Sonnenkontakte nach wenigen Wochen wieder ab. In der nächsten Saison treten die Hautveränderungen jedoch erneut auf.

Sind die Veränderungen schon aufgetreten, helfen kortisonhaltige Cremes. In seltenen Fällen ist auch eine medikamentöse Einnahme von Kortison notwendig. Der polymorphen Lichtdermatose vorbeugen lässt sich zum einen durch Lichtschutzpräparate mit hohem UVA- und UVB-Filter. Zum anderen sollte man sich mit Kleidung, z. B. UV-undurchlässige Textilien, vor intensivem Sonnenlicht schützen. Sonnenbäder und abrupte Sonnenbestrahlung sind ganz zu vermeiden. Manche Hautärzte bieten auch an, sich mit einer UV-Bestrahlung, einer sog. „Lichtkonditionierung“ oder einem „Hardening“, an die Sonne zu gewöhnen.

Quelle: allergikus 2/2015

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