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Diabetes

Mit dem Begriff Diabetes bzw. Diabetes mellitus bezeichnet man eine Erkrankung des Stoffwechsels, die chronisch verläuft und deren Kennzeichen erhöhte Blutzuckerwerte sind. Diesen liegt eine Störung oder ein Wegfall der Insulinproduktion oder eine Insulinresistenz zugrunde.

Diabetes Mellitus
© iStock - PixelsEffect

Süßstoffe und Co.

Michaela Wallisch, Diätologin, informiert über die verschiedensten Arten von Süßstoffen und wie Diabetiker richtig damit umgehen sollen.

Frau Wallisch, ist Süßes für Diabetiker absolut tabu oder gibt es geeignete Alternativen zu Zucker?

Süßes in kleinen Maßen genossen ist für jeden Menschen, auch für Diabetiker, im Rahmen einer gesunden Ernährung gut vertretbar und versüßt, so denke ich, das Leben. Ein gesundes Maß zu finden, das dem Körper nicht schadet aber doch Genuss bereitet, ist das „Um und Auf“. Als gesundes Maß kann Folgendes gesehen werden: Eine kleine Handvoll, genauer genommen 10 % der Gesamtenergie oder 10 % der Broteinheitenmenge, kann in Form von Süßigkeiten genossen werden, ohne dass damit gesundheitliche Nachteile befürchtet werden müssen. Auch für Diabetiker wird dieses Maß als optimal angesehen.

Was genau fällt in die Kategorie Süßstoffe?

Süßstoffe sind Zusatzstoffe mit extrem hoher Süßkraft, die entweder in Tablettenform, Pulverform oder flüssig angeboten werden und in Nahrungsmittel wie z. B. in zuckerfreien Limonaden zugesetzt werden. Derzeit sind in der Europäischen Union folgende Süßstoffe zugelassen: Acesulfam K, Aspartam, Aspartam-Acesulfam-Salz, Cyclamat, Neohesperidin DC, Neotam, Saccharin, Sucralose, Thaumatin und Stevia. Wie alle Zusatzstoffe müssen auch Süßstoffe zugelassen werden und die Verwendungsmenge für den Zusatz in Lebensmitteln ist im Rahmen der ADI-Werte („acceptable daily intake“) begrenzt.

Für den Konsumenten sind folgende Punkte beim Verzehr von Süßstoffen und süßstoffgesüßten Produkten zu beachten:

  • Verwenden Sie so wenig wie möglich Süßstoff. Genaue Mengen können nicht festgelegt werden, da Firmen nie die verwendete Menge in den Produkten deklarieren.
  • Wechseln Sie die Süßstoffe ab, sodass von einer Substanz nicht zu große Mengen genossen werden.
  • Achten Sie speziell bei Kindern, aufgrund ihres geringeren Körpergewicht, dass sie nicht zu viel Süßstoff konsumieren. Es sollten vor allem Getränke bevorzugt werden, die in natürlicher Form zuckerfrei sind wie Wasser, Mineralwasser oder Tee.
  • Sind Süßstoffe und Zuckeraustauschstoffe wie z. B. Fruchtzucker, Sorbit, Isomalt oder Xylit als Zuckerersatz sinnvoll?

    Süßstoffe sind eine Möglichkeit zu süßen, ohne dass der Blutzucker ansteigt und sie sind kalorienfrei. Hält man sich an obengenannte Regeln, schließen sich eine ausgewogene, gesunde Ernährung und der Konsum von kleinen Mengen Süßstoff nicht aus.

    Zuckeraustauschstoffe sind meist Zuckeralkohole oder eben Fruchtzucker, das ist eine Zuckerart. Auch sie haben eine etwas höhere Süßkraft als normaler Haushaltszucker, trotzdem erhöhen sie den Blutzucker und müssen so in größeren Mengen in ihrer Blutzuckerwirksamkeit und in Broteinheiten einberechnet werden. Darüber hinaus können sie bei größerem Konsum zu Durchfall und Blähungen führen. Zuckeralkohole wie Xylit, Manit, Isomalt finden sich vor allem in zuckerfreien Kaugummis und Bonbons. In kleinen Mengen genossen – mal ein Bonbon zwischendurch – wird weder der Blutzucker erhöht, noch wird es zu Durchfall führen.

    Stimmt es, dass Süßstoffe das Verlangen nach Süßem erhöhen?

    Dieser Effekt wird Süßstoffen gerne unterstellt, er ist aber nicht bewiesen. Trotzdem unterliegt man einem Irrglauben, wenn man meint die Kalorieneinsparung durch die Verwendung von Süßstoff anstatt von Zucker im Kaffee würde ein Stück Sachertorte mit Schlagobers rechtfertigen. Es empfiehlt sich auf jeden Fall generell, zuckerfreie Getränke zu trinken und nur zum Genuss ein Glas mit Süßstoff gesüßte Limonade.

    Worum handelt es sich bei Stevia und kann es von Diabetikern gefahrlos verwendet werden?

    Stevia rebaudiana ist eine „Pflanze mit südamerikanischen Wurzeln“, deren Blätter eine extrem hohe Süßkraft haben. Unterschiedliche Inhaltsstoffe der Pflanze sind für die 200- bis 300-fache Süßkraft im Vergleich zu Haushaltszucker verantwortlich. In der EU ist nicht die Pflanze selbst als Süßungsmittel sondern nur einzelne Steviol-Glykoside (Inhaltsstoffe) zugelassen, die durch unterschiedliche Verfahren gewonnen werden.

    Genauso wie alle anderen Süßstoffe sollten auch Produkte, die mit Steviol-Glykosiden gesüßt sind, nur in Maßen genossen werden, da die EU auch hier Grenzen der akzeptablen Zufuhrsmenge festlegte. Blutzuckerwirksam ist Stevia wie alle anderen Süßstoffe nicht und auch kalorienfrei. Mit Stevia gesüßte Produkte finden sich im Bereich der Milchprodukte, Süßwaren und Getränke sowie in Tablettenform für Tee oder Kaffee.

    Wie sieht es mit Honig und Dicksaft aus?

    Honig ist Zucker in flüssiger Form und auch Dicksaft ist eine konzentrierte Zuckerlösung. Beides in flüssiger Form genossen erhöht den Blutzucker sehr rasch und sollte von Diabetikern vermieden werden. Mehlspeisen mit Honig gesüßt bewirken, genauso wie mit Zucker gesüßte Mehlspeisen, einen mäßigen Blutzuckeranstieg und sind in kleinen Mengen akzeptabel.

    Ist brauner Zucker gesünder als weißer?

    Brauner Zucker bietet im Vergleich zum weißen Zucker keinen Vorteil. Er enthält genauso Saccharose als rasch verwertbares Kohlenhydrat. Er ist zusätzlich z. B. mit braun gewordenen Zuckerrohrsirupen oder mit karamellisierten Sirupen vermischt.

    Quelle: Befund Diabetes Österreich 01/2013

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