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Fruktoseintoleranz

Allen Formen einer Fruktoseintoleranz ist gemeinsam, dass ihnen entweder ein Enzymdefekt oder ein Enzymmangel zugrunde liegt. Dies sorgt dafür, dass die Fruktose entweder nicht in die Zellen aufgenommen oder dort verwertet werden kann.

Fruktoseintoleranz
© iStock - leonori

Therapie einer Fruktoseintoleranz

Die Therapie einer Fruktoseintoleranz besteht in erster Linie aus einer Umstellung der Ernährung. Der Enzymdefekt, der der jeweiligen Form der Fruktoseintoleranz zugrunde liegt, kann selbst nicht ausgeglichen werden. Aus diesem Grund ist eine Heilung nicht möglich, das Auftreten der jeweiligen Symptome einer Fruktoseintoleranz kann aber durch ein Vermeiden von Fruktose gemindert oder komplett behoben werden.

Therapie einer Fruktosurie

Eine Fruktosurie ist eine Form der Fruktoseintoleranz, die meist keiner Therapie bedarf. Sie verläuft in der Regel symptomlos und stellt daher keine Belastung für die Betroffenen dar. Beeinträchtigungen und Schäden bestimmter Organe sind bei dieser Form der Fruktoseintoleranz nicht zu erwarten.

Therapie einer intestinalen Fruktoseintoleranz

Bei der Therapie einer intestinalen Fruktoseintoleranz ist die individuelle Toleranzgrenze für Fruktose ein entscheidender Faktor. Wird sie nicht überschritten, treten bei den Betroffenen meist auch keine Symptome auf. Neben der Fruktose sollten auch andere blähende Lebensmittel und nach neueren Erkenntnissen auch bestimmte Kohlenhydrate, die in den Dickdarm gelangen, zur Therapie einer Fruktoseintoleranz gemieden werden. Sie können ebenfalls eine Symptomatik wie der der Fruktoseintoleranz auslösen.

Betroffene einer Fruktoseintoleranz sollten Sorbit vermeiden, da Sorbit nicht nur selbst zu Fruktose abgebaut wird, sondern auch die Aufnahme von Fruktose im Dünndarm vermindert. Positiv wirkt sich oft ein gleichzeitiger Verzehr von Fruktose und Glukose aus. Ursache dafür ist der ein weiterer Transporter, GLUT-2 genannt, der bei einer Glukoseaufnahme schnell und reversibel in die Dünndarmzellen eingebaut wird. Dieser Transporter kann auch Fruktose transportieren und diese so aus dem Dünndarmlumen in die Zellen aufnehmen. Ist GLUT-2 vorhanden, ist eine Fruktoseresorption unabhängig von GLUT-5 möglich. GLUT-5 ist ein Transportprotein, welches bei der intestinalen Fruktoseintoleranz eine Funktionsstörung aufweist oder in zu geringen Mengen vom Körper produziert wird. Es kann also hilfreich sein, zu einer Mahlzeit etwas Glukose einzunehmen, um so die Fruktosetoleranz zu erhöhen.

Vermieden werden sollten bei der Therapie der Fruktoseintoleranz nur solche Fruktosemengen, die die individuelle Toleranzschwelle überschreiten. Es muss also selbst bei einer Fruktoseintoleranz nicht vollständig auf fruktosehaltige Lebensmittel verzichtet werden. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung rät auch entsprechend von einer fruktose- und obstfreien Ernährung ab. Die meisten Patienten, die eine niedrige Toleranzschwelle für Fruktose aufweisen, essen nach der Diagnose Fruktoseintoleranz nicht unbedingt weniger Obst, aber sie verteilen die Mengen anders. Zu einem Vitaminmangel kommt es in der Regel nicht. Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln ist nur in extrem schweren Fällen der Fruktoseintoleranz notwendig.

Wie schnell nach einer Umstellung der Ernährung die Symptome einer Fruktoseintoleranz verschwinden, ist individuell verschieden und hängt unter anderem davon ab, wie lange die intestinale Fruktoseintoleranz zuvor unerkannt blieb. Bestanden Symptome über mehrere Jahre, kann es bis zu drei Wochen dauern, bis sie nachlassen. Bei Kindern ist eine Heilung der intestinalen Fruktoseintoleranz möglich, bei Erwachsenen besteht diese Option nicht. Sie müssen lernen, welche Nahrungsmittel in welchen Mengen bei der Fruktoseintoleranz vertragen werden und ihre Ernährung entsprechend anpassen.

Therapie einer hereditären Fruktoseintoleranz

Im Gegensatz zur intestinalen Fruktoseintoleranz, bei der nicht vollständig auf Fruktose verzichtet werden muss, besteht die Therapie einer hereditären Fruktoseintoleranz aus einer sofortigen und vollständigen Entfernung der Fruktose aus der Nahrung. Dazu zählen alle natürlichen Formen der Fruktose sowie alle Lebensmittel, die Saccharose oder Sorbit enthalten. Oftmals entwickeln Säuglinge, die unter einer hereditären Fruktoseintoleranz leiden, eine Abneigung gegen fruktosehaltige Lebensmittel. Es ist wichtig, sofort nach der Diagnose der hereditären Fruktoseintoleranz mit der Therapie, also einer Diät, zu beginnen. Jede weitere Anreicherung von Fruktose in den Zellen steigert das Risiko einer bleibenden Schädigung bzw. einer weiteren Verschlimmerung bereits aufgetretener Schäden durch die hereditäre Fruktoseintoleranz.

Die Symptome der hereditären Fruktoseintoleranz verschwinden meist innerhalb weniger Tage nach der Umstellung der Ernährung. Sind bereits Gewebeschädigungen der Leber durch die hereditäre Fruktoseintoleranz aufgetreten, ist es möglich, dass diese bestehen bleiben. Die Prognosen sind allgemein als gut einzuschätzen, wenn unmittelbar nach der Diagnose hereditären Fruktoseintoleranz eine konsequent fruktosefreie Ernährung erfolgt. Da die hereditäre Fruktoseintoleranz in der Regel bei Säuglingen auftritt, ist es wichtig, die Eltern und in entsprechend höherem Alter dann auch die Kinder in Bezug auf eine Ernährungstherapie zu schulen. Zudem sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen bei der hereditären Fruktoseintoleranz erforderlich, um das Wachstum und die Leberfunktion der betroffenen Kinder zu kontrollieren. Damit eine korrekte Ernährung auch in Ausnahmesituationen garantiert werden kann, sollten von der hereditären Fruktoseintoleranz Betroffene immer einen Notfallausweis bei sich tragen. Mit zunehmendem Alter kann es zu einer leichten Erhöhung der Fruktosetoleranz der Betroffenen kommen, sodass es unter Umständen möglich ist, sehr niedrige Fruktosemengen in der Nahrung aufnehmen zu können. Dies auszumachen, sollte nur unter ärztlicher Kontrolle und nach einem ausführlichen Gespräch mit dem behandelnden Arzt geschehen.

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