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Kurzsichtigkeit

Kurzsichtige Menschen leiden allgemein gesprochen unter einer Fehlsichtigkeit oder auch Ametropie, die sich darin äußert, dass sie weiter entfernte Objekte unscharf wahrnehmen, während Objekte im Nahbereich gut gesehen werden können.

Kurzsichtigkeit
© iStock - franckreporter

Therapie von Kurzsichtigkeit

Kurzsichtigkeit ist nicht in der Form heilbar, als dass sie komplett verschwindet. Um dies zu erreichen, müsste man die Ursache beheben, nämlich entweder den zu langen Augapfel verkürzen oder aber die Linse bzw. Hornhaut abflachen. Beide Vorhaben könnten nur operativ gelingen. Während die Abflachung der Hornhaut heutzutage operativ durchaus möglich ist, würde eine Verkürzung des Augapfels einen massiven Eingriff erfordern, der für die Patienten derart risikobehaftet ist, dass er nicht durchgeführt wird.

Welche Therapiemethoden helfen bei Kurzsichtigkeit?

Eine Brille ist das gängigste Mittel, die Auswirkungen einer Kurzsichtigkeit zu beheben. Hier sind es zerstreuend wirkende Linsen, deren Aussehen konkav ist. Die Linse sorgt dafür, dass sich der Weg der einfallenden Lichtstrahlen bis zum Brennpunkt verlängert. Somit befindet dieser sich dann wieder auf und nicht vor der Netzhaut. Die Stärke der Brillengläser ist genau dem Dioptrienwert der Kurzsichtigkeit angepasst.

Kontaktlinsen sind ebenfalls eine gute Möglichkeit, Objekte in der Ferne wieder klar umrissen wahrzunehmen. Auch wenn viele Menschen mit dem plötzlichen Tragen einer Brille Probleme haben, da sie sich damit unwohl fühlen, ist es nicht immer möglich, diese durch Kontaktlinsen zu ersetzen. Um Kontaktlinsen statt einer Brille tragen zu können, ist es wichtig, dass die Augen genug Tränenflüssigkeit aufweisen. Auf diesem sogenannten Tränenfilm schwimmen nämlich die Kontaktlinsen. Sind die Augen zu trocken, ist es möglich, dass sich die Kontaktlinsen an der Hornhaut festsaugen und hier zu nicht reparierbaren Schäden führen.

Ob nun das Tragen einer Brille, Kontaktlinsen oder aber eine Kombination von beidem die Therapie der Wahl bei Kurzsichtigkeit ist, liegt an den individuellen Bedürfnissen und Möglichkeiten des Einzelnen.

Welche operativen Möglichkeiten stehen bei der Therapie von Kurzsichtigkeit zur Verfügung?

Aufgrund langjähriger Erfahrungen ist es heute möglich, diverse Fehlsichtigkeiten auch operativ zu korrigieren. Je nach individuellem Befund und unter Berücksichtigung der persönlichen Möglichkeiten stehen folgende Operationsmethoden zur Verfügung:

  • Behandlung mit dem Excimer-Laser: Diese Methode eignet sich für Menschen mit Kurzsichtigkeit, deren Dioptrienwert -8 nicht überschreitet. Es handelt sich um ein computergesteuertes Verfahren, welches bei Kurzsichtigkeit das Abflachen der Hornhaut mittels Laser ermöglicht. Dadurch verringert sich die Brechkraft der Linse. Der bilderzeugende Brennpunkt liegt dann nicht mehr vor, sondern wieder auf der Netzhaut, sodass in der Ferne liegende Objekte wieder an Schärfe gewinnen.
  • Mit dieser Form der Therapie lässt sich die sogenannte Alterssichtigkeit allerdings nicht korrigieren. Betroffene, die das 45. Lebensjahr bereits hinter sich gelassen haben, werden auch nach der Laserkorrektur für die Nahsicht eine Brille benötigen, da die Fähigkeit der Akkommodation (Anpassung der Sehschärfe an die Entfernung) nachlässt.

  • Refraktive Linsenchirurgie: Bei diesem Verfahren wird den Patienten eine künstliche Linse, eine sogenannte Intraokularlinse eingesetzt. Diese unterstützt oder ersetzt die eigene Linse der Betroffenen. Da es hier allerdings nötig ist, den Augapfel zu öffnen, ist diese Methode mit Risiken verbunden.
  • Sind die Betroffenen jünger, haben eine Kurzsichtigkeit von bis zu -8 Dioptrien und sind noch in der Lage ihre Sehschärfe an die Entfernung anzupassen, wird ihnen die künstliche Linse vor oder hinter ihre eigene Linse gesetzt. Bei älteren Patienten hingegen, die die Scharfeinstellung auf die Nah- und Fernsicht nicht mehr in ausreichender Stärke vollziehen können, wird ein Linsenaustausch (Refractiv Lens Exchange) vorgenommen. Die Kunststofflinse, deren benötigte Stärke in expliziten Voruntersuchungen bestimmt wurde, ersetzt dann die eigene Augenlinse.

    Helfen Entspannungsübungen oder Augenmuskeltraining bei Kurzsichtigkeit?

    Der Augenarzt Dr. William Bates entwickelte vor über 80 Jahren ein Augentraining, welches helfen sollte, zum einen die Augen zu entspannen und zum anderen die Augenmuskeln zu stärken, um Fehlsichtigkeiten vorzubeugen. Obwohl die Verfechter dieses Trainings bis heute der Ansicht sind, diese Methode könne, sofern sie nur konsequent angewandt würde, helfen, so konnte der wissenschaftliche Beweis ihrer Wirksamkeit bis dato nicht erbracht werden.

    Nach heutigem medizinischen Kenntnisstand lässt sich Kurzsichtigkeit nicht wegtrainieren. Dies liegt am Aufbau unserer Augen. Sie sind ringförmig von sechs Muskeln umgeben, die unser Auge bewegen. Zudem sind unsere Augen ständig in Aktion, sogar nachts. Also müssten gerade unsere Augenmuskeln vom Prinzip her exzellent trainiert und gestärkt sein. Ist unser Auge entspannt, ist es auf Weitsicht eingestellt. Kurzsichtige Menschen sehen aber prinzipiell alles, was nicht in ihrem Nahbereich ist unscharf, also auch im entspannten Zustand. Darüber hinaus wenden Augenärzte muskelentspannende Tropfen an, um überhaupt Kurzsichtigkeit diagnostizieren zu können. Hätte Dr. Bates mit seinen Vermutungen recht, so wäre die Kurzsichtigkeit bei den behandelten Patienten zumindest solange verschwunden, wie die Wirkung der entspannenden Tropfen anhält. Dem ist aber nicht so.

    Verstärkt man durch das Tragen von Brillen oder Kontaktlinsen die Kurzsichtigkeit?

    Hartnäckig hält sich die Behauptung, dass die Augen durch das Tragen einer Brille oder Kontaktlinsen geradezu verkümmern, weil sie sich nicht mehr anstrengen müssten. Das ist nicht der Fall. Durch das Tragen einer Sehhilfe macht man sich lediglich das eigene Leben leichter, da man wieder in der Lage ist, scharf umrissene Strukturen wahrzunehmen. Dass sich die Sehschärfe im Laufe des Lebens verändert, meist verschlechtert, liegt nicht daran, dass wir unsere Augen mit Brille und Co. verwöhnen, sondern daran, dass auch der Augapfel immer wieder Veränderungen unterworfen ist. Wächst ein Augapfel z. B. um einen Millimeter, bedeutet das eine Abweichung des Dioptrienwertes um 3 Punkte. Jede noch so kleine Veränderung des Augapfels wirkt sich also auf die Sehschärfe aus.

    Regelmäßige augenärztliche Kontrollen bei Kurzsichtigkeit

    Neben der regelmäßigen Kontrolle der Sehschärfe, die auch durch einen Optiker erfolgen kann, sollte man seine Augen hinreichend von einem Augenarzt überprüfen lassen. Gerade bei kurzsichtigen Menschen besteht eine erhöhte Gefahr der Netzhautablösung. Daher sollte man auf seine Augen achten, damit eventuelle Erkrankungen frühzeitig erkannt und behandelt werden können.

    Melissa Seitz

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