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Tierhaarallergie

Bei einer Tierhaarallergie handelt es sich um eine allergische Reaktion, die durch den Kontakt mit einem Tier entsteht. Entgegen der Bezeichnung muss es sich dabei nicht um die Haare des Tieres handeln, die als Allergieauslöser, als sogenanntes Allergen, fungieren.

Tierhaarallergie
© iStock - Jsheets19

Tierhaltung bei Tierhaarallergie

Menschen, die von einer Tierhaarallergie betroffen sind, sind nicht gegen Haare oder Federn von Tieren an sich allergisch, sondern gegen Eiweiße aus dem Speichel, Urin, Schweiß oder Kot von Tieren. Betroffene müssen sich trotzdem vor den Haaren der Tiere, auf die sie allergisch reagieren schützen.

Das bedeutet in erster Linie, die eigene Wohnung frei von Tierhaaren zu halten. Völlig ausschalten lässt sich der Kontakt mit Tierhaaren nicht. Denn nahezu überall (z. B. am Arbeitsplatz oder in öffentlichen Verkehrsmitteln) besteht die Möglichkeit, mit Tierhaaren in Kontakt zu kommen, etwa über die Kleidung von Tierbesitzern.

Keine Tierhaltung bei Tierhaarallergie

Eine Tierhaarallergie entwickelt sich erst nach dem Kontakt mit den entsprechenden Tieren. Das bedeutet in den meisten Fällen: Haustierbesitzer bzw. ihre Angehörigen reagieren allergisch gegen das eigene Tier. Dies äußert sich z. B. mit Schnupfen, geröteten Augen oder Atemwegsproblemen auf den direkten Kontakt mit dem Tier bzw. mit seinen Haaren oder Federn. Eine Tierhaarallergie kann dabei jederzeit neu auftreten, u. U. also auch bereits nach langen Jahren der Tierhaltung. Andererseits kann das Halten von Tieren gerade auch im Kindesalter vor einer Allergie schützen, wie verschiedene wissenschaftliche Studien ergeben haben. Insgesamt, so die European Centre for Allergy Research Foundation (ECARF), liegt bei rund 10 % der Bevölkerung eine Sensibilisierung für Tierhaare vor.

Da eine Tierhaarallergie sich zu allergischem Asthma entwickeln und damit u. U. gravierende gesundheitliche Probleme (u. a. Atemnot) hervorrufen kann, sollten Haustierbesitzer, die an einer solchen Allergie erkranken, ihr Tier abgeben. Insbesondere wenn Kinder an einer Tierhaarallergie erkranken, sollten Eltern diese Maßnahme ergreifen, um gesundheitliche Folgeschäden zu vermeiden.

Die Tiere, deren Haare am häufigsten Allergien auslösen, sind Katzen. Hundehaare rufen weitaus seltener allergische Reaktionen hervor. Das bedeutet jedoch nicht, dass Menschen mit einer Allergie gegen Katzenhaare sich alternativ einen Hund oder ein anderes Tier (Vogel, Kleintier) anschaffen sollten. Denn besteht bereits eine Tierhaarallergie, kann sich diese auch auf andere Tierarten ausweiten. Menschen mit Tierhaarallergie sollten daher auf die Haltung eines Tieres im Sinne ihrer Gesundheit völlig verzichten.

Kontakt mit Tieren bei einer Tierhaarallergie

Der Kontakt mit Tieren bzw. Tierhaaren oder -federn lässt sich bei einer Tierhaarallergie nicht völlig vermeiden. Denn Tierhalter finden sich sowohl unter Kollegen als auch unter Freunden und in öffentlichen Räumen kommen Betroffene mit Menschen in Berührung, die Tiere halten und damit i. d. R. auch Tierhaare durch ihre Kleidung, Taschen usw. verteilen. So können allergische Reaktionen bei empfindlichen Menschen selbst dann auftreten, wenn kein Tier in der Nähe ist. Aus diesem Grund sollten Betroffene stets Medikamente (z. B. ein Antihistaminikum oder Glukokortikoide) bei sich tragen, die sofort nach Auftreten der allergischen Symptome genommen werden sollten. Besteht die Gefahr eines anaphylaktischen Schocks, sollte immer auch ein Notfallset mit Arzneimitteln mitgeführt werden, die im Bedarfsfall angewendet werden können. Sinnvoll kann es bei Betroffenen, die sehr stark reagieren, sein, eine spezifische Immuntherapie, auch Hyposensibilisierung genannt, durchführen zu lassen. Diese Behandlung sorgt in vielen Fällen dafür, dass die allergische Reaktion weniger stark ausfällt bzw. nicht mehr spürbar ist.

Ansonsten sollten Menschen mit Tierhaarallergie einige Vorsichtsmaßnahmen treffen. Bei Aufenthalten in Hotels oder Ferienwohnungen sollten Menschen mit Tierhaarallergie darauf achten, dass dort keine Tiere erlaubt bzw. nur in bestimmten Bereichen gestattet sind. Betroffene können sich bei der Auswahl ihrer Unterkunft am Qualitätssiegel der Stiftung ECARF orientieren, die diese Auszeichnung nur Hotels oder Pensionen vergibt, die bestimmte Kriterien einhalten und damit gesichert allergiearm sind.

Auf Kleidung (z. B. Kamel- oder Rosshaarmäntel), Teppiche oder Bettdecken (Federbetten) aus tierischen Materialien sollten Menschen mit Tierhaarallergie unbedingt verzichten. Sinnvoll kann es sein, diese Stoffe komplett aus der Wohnung zu verbannen. Ansonsten sollten Betroffene ähnliche Vorkehrungen treffen wie Menschen mit Hausstaubmilbenallergie (siehe unten), um die eigene Wohnung möglichst frei von Allergenen zu halten.

Quelle: allergikus 3/2019

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