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Multiple Sklerose

Multiple Sklerose (MS) ist eine Erkrankung des Zentralnervensystems. Das Zentralnervensystem (ZNS) des Menschen ist für die Koordination von Bewegungsabläufen und die Integration von äußerlichen und innerlichen Reizen zuständig.

Multiple Sklerose
© iStock - Stadtratte

Trainings- und Bewegungstherapie mit und ohne Geräte

Bewegungseinschränkungen sind eine häufige Folge der MS. Dazu zählen u. a. Gangunsicherheit, Lähmungen und Koordinationsstörungen. Da aber die Mobilität eine wichtige Voraussetzung für ein selbstständiges Leben ist, spielt die Bewegungstherapie eine große Rolle bei der Behandlung der MS, vor allem auch die geräteunterstützte Trainingstherapie. So können z. B. selbst schwer betroffene Patienten mithilfe eines automatisierten Gangtrainers ihre körperliche Belastbarkeit und Ausdauer stärken und ihre Gehfähigkeit verbessern. Auch die Muskulatur wird durch solche Trainingsverfahren gestärkt und das allgemeine Wohlbefinden verbessert sich. Denn langes Sitzen führt zu weiteren körperlichen Problemen, z. B. Darmträgheit und Verstopfung oder Druckgeschwüre (Dekubitus). Mit einer gerätegestützten Bewegungstherapie gelingt es oft, solchen oder ähnlichen gesundheitlichen Problemen vorzubeugen und motorische Fähigkeiten zurückzuerlangen.

Welche Gerätetherapie bietet sich an?

In der medizinischen Trainingstherapie werden u. a. automatisierte Gangtrainer eingesetzt, auch Fahrrad- oder Handergometer spielen eine große Rolle. Fahrradergometer eignen sich vor allem für Menschen mit MS, die noch nicht so stark bewegungseingeschränkt sind. Sie können auf dem Ergometer sowohl bestimmte Bewegungsabläufe als auch ihre Ausdauer trainieren. Die Therapie mit einem Handergometer ist hingegen auch für stärker körperlich Eingeschränkte geeignet. Eine Laufbandtherapie, bei der die Patienten bei Bedarf angeschnallt werden, um Stürzen vorzubeugen, trägt dazu bei, die Gehfähigkeit zu verbessern und die Gehstrecke zu verlängern. Unter physiotherapeutischer Aufsicht kann der richtige Bewegungsablauf beim Gehen dabei erneut eingeübt werden. Das Laufband kann zudem so eingestellt werden, dass es Steigungen simuliert und somit das Gehen erschwert. Wer Probleme hat, bergab zu gehen, kann diese Fähigkeit auf Laufbändern ebenfalls trainieren.

Crosstrainer eignen sich zwar auch fürs Einstudieren von Bewegungsabläufen beim Laufen, allerdings müssen die Steh- und Gehfähigkeit gegeben sein, um vom Training an solchen Geräten zu profitieren. Motorgestützte Bewegungstrainer können auch von stärker Eingeschränkten genutzt werden. Sie helfen dabei, Muskeln aufzubauen und Bewegungsabläufe neu zu erlernen und einzustudieren.

Das körperliche Gleichgewicht können weniger stark Eingeschränkte auch mit einer Spielekonsole erlernen, an die ein sog. Balancebrett angeschlossen ist. Stehtrainer sind auch für MS-Patienten mit Koordinationsstörungen, muskulären Problemen und eingeschränkten motorischen Fähigkeiten geeignet, sie sollten jedoch nur unter Aufsicht verwendet werden, für den Fall, dass die Benutzer das Gleichgewicht verlieren oder Kreislaufprobleme bekommen.

Wo kann man die Geräte nutzen?

Viele dieser Geräte kommen in der medizinischen, speziell der sog. neurologischen Rehabilitation zum Einsatz. Auch manche Physiotherapeuten arbeiten mit Laufbändern und automatisierten Gangtrainern. Da viele Geräte teuer sind, verfügen nicht alle Physiotherapiepraxen über alle Vorrichtungen für Geh- oder Stehtrainings. Rehakliniken, in denen solche Trainingsgeräte genutzt werden, sind aber u. U. auch für ambulante Behandlungen offen. Sollte es medizinisch erforderlich sein, bezahlen die gesetzlichen Krankenkassen auch Geräte, die zu Hause genutzt werden (z. B. Stehtrainer). Die Kosten für Laufbänder oder Fahrradergometer erstatten die Krankenkassen jedoch i. d. R. nicht, da diese nicht nur als Therapie- sondern als Sportgeräte gelten.

Quelle: Befund MS 2/2015

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