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Diabetes

Mit dem Begriff Diabetes bzw. Diabetes mellitus bezeichnet man eine Erkrankung des Stoffwechsels, die chronisch verläuft und deren Kennzeichen erhöhte Blutzuckerwerte sind. Diesen liegt eine Störung oder ein Wegfall der Insulinproduktion oder eine Insulinresistenz zugrunde.

Diabetes Mellitus
© iStock - PixelsEffect

Verhaltenstherapie bei Depressionen

Jeder achte Mensch mit Diabetes mellitus leidet nach Angaben der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) an einer Depression, jeder dritte Patient zeigt eine erhöhte Depressivität. Wenn psychische Erkrankungen nicht erkannt und behandelt werden, hat das auch Folgen auf den Diabetes: Der Stoffwechsel ist oft schlechter eingestellt, das Risiko für Folgeerkrankungen höher und die Lebenserwartung kürzer, heißt es weiter.

Depressionen und Diabetes

Dass Menschen mit Diabetes anfällig für depressive Verstimmungen oder eine Depression sind, hängt zum einem mit der Belastung durch den Diabetes zusammen: Das Krankheitsmanagement, mögliche Komplikationen und Folgeerkrankungen können die Seele belasten – oder auch die Angst davor. Häufig geht eine Depression bei Diabetes daher mit einer Angsterkrankung einher. Zudem können Menschen mit Typ-1-Diabetes und hohen Blutzuckerspiegeln aufgrund von veränderten Stoffwechselvorgängen Störungen in der Emotionsregulation entwickeln, berichtet die Zeitschrift PTA-Forum, welche auch zu depressiven Stimmungen führen können. Eine Depression kann sich aber auch diabetesunabhängig entwickeln, beispielsweise nach einem lebensverändernden Ereignis, wie Jobverlust oder der Trennung vom Partner oder nach einem Schicksalsschlag.

Die Therapie von Depressionen fußt auf mehreren Säulen. Bei mittelschweren und schweren Depressionen kann der behandelnde Arzt, i. d. R. ein Psychiater, Antidepressiva einsetzen, die jedoch bei leichten Depressionen meist nicht benötigt werden. Antidepressiva machen nach Angaben des PTA-Forums nicht süchtig und verschaffen den Patienten i. d. R. schnell Linderung. Manche Medikamente wirken sich sogar positiv auf die Stoffwechseleinstellung aus. In jedem Fall sollten Betroffene auch psychotherapeutisch behandelt werden, z. B. durch einen psychotherapeutisch ausgebildeten Arzt oder Psychologen. Einige Psychotherapeuten haben auch besondere Expertise im Umgang mit diabetischen Patienten, erkennbar am Zertifikat „Fachpsychologe DDG“.

Verhaltenstherapie bei Depressionen

Gut wirksam bei Depressionen, speziell auch bei Menschen mit Diabetes, ist eine sog. Verhaltenstherapie. Generell geht es bei der Verhaltenstherapie darum, bestimmte, ungünstige Verhaltensweisen, aber auch Gedanken und Gefühlsmuster zu ersetzen – i. d. R. durch positivere Lernerfahrungen, die zu neuen Einstellungen und Verhaltensweisen führen. Grübeln und negative Gedankenspiralen, die wiederum zu ungünstigem Verhalten führen, werden so mit der Zeit unterbrochen. Der Schwerpunkt bei einer Verhaltenstherapie liegt daher nicht in der Aufarbeitung der Vergangenheit und der Kindheit, sondern setzt im Hier und Jetzt an, informiert die Apotheken Umschau. Zu den Bausteinen einer Verhaltenstherapie können neben regelmäßigen Gesprächen auch Rollenspiele, Verhaltensübungen, „Hausaufgaben“, an denen der Patient unter der Woche arbeitet, und Entspannungstechniken gehören.

Depressionen erkennen

Doch wie können Menschen mit Diabetes erkennen, ob sie Gefahr laufen, an einer Depression zu erkranken? Nach Angaben der DDG sollte man aufmerksam werden, wenn mehr und mehr negative Gedanken rund um den Diabetes auftreten, man spürt, dass das Diabetesmanagement mehr belastet als zuvor oder man mehr Energie für die Therapie aufbringen muss. Auch Verhaltensänderungen können Warnzeichen für eine Depression sein, heißt es weiter. Die Patienten vernachlässigen dann die Therapie und eine gesunde Lebensführung.

Wer glaubt, Anzeichen einer Depression zu spüren, sollte den behandelnden Hausarzt bzw. Diabetologen darauf ansprechen. Dieser kann bereits Rat geben und bei Bedarf auch an entsprechende Fachkollegen weiterverweisen.

Quelle: Befund Diabetes 4/2016

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