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Vulvakrebs

Vulvakrebs ist eher selten, er macht nur etwa 4 bis 5 Prozent aller Genitalkarzinome aus. Frauen, die von Vulvakrebs betroffen sind, leiden meist unter Tumoren an den großen Schamlippen, aber auch die kleineren Schamlippen und die Klitorisregion können betroffen sein.

Vulvakrebs
© iStock - STEEX

Entstehung von Vulvakrebs

Die Entstehung von Vulvakrebs ist bislang, wie bei vielen anderen Krebsarten, noch nicht eindeutig geklärt. Jedoch besteht ein Zusammenhang zwischen der Entstehung von Vulvakrebs und verschiedenen Infektion und Reizungen im Genitalbereich. Darunter fallen Infektionen mit den humanen Papilloma-Viren (HPV), die häufigsten Erreger für sexuell übertragbare Krankheiten, Syphilis und Herpes genitales.

Allein sind diese Infektionen jedoch nicht verantwortlich für die Entstehung von Vulvakrebs. Wahrscheinlich ist dagegen, dass es mehrere mögliche Auslöser gibt, die im Zusammenspiel zu einer unkontrollierten Vermehrung der Zellen und damit zu Vulvakrebs, führen können. Dies können wie bei anderen Krebsarten, beispielsweise radioaktive Strahlung, bestimmte Medikamente, Chemikalien oder Krankheitserreger sein. Darüber hinaus ist aber auch eine genetische Veranlagung für die Entstehung von Vulvakrebs mitverantwortlich.

Vulvakrebs gefährdet auch angrenzendes Gewebe

Der Verlauf von Vulvakrebs zeigt, dass die Tumore dazu neigen, sich im angrenzenden Gewebe auszubreiten. Insbesondere von dieser Ausbreitung betroffen sind die restliche Scheide, die Harnröhre, der Damm, der After und auch der Enddarm.

Eine weitere Gefährdung bei der Entstehung von Vulvakrebs liegt in der Ausbreitung über das Lymphsystem. Die Lymphgefäße transportieren die Lymphe aus den Zellen ins Blut. Erreichen die Krebszellen die Lymphwege, können sie sich schnell innerhalb des Körpers ausbreiten. Wird Vulvakrebs nicht behandelt, können sich über die Lymphe dadurch Metastasen in anderen Körperregionen bilden, es kommt also zu einer Streuung im Körper.

Am Beginn dieser Ausbreitung kommt es meist zu einem Befall der nächstgelegenen Lymphknoten der Leisten- und auch der Beckengegend. Danach kann sich der Krebs über den Lymphweg auch auf andere Organe, wie die Leber oder die Nieren und im gesamten Körper ausbreiten.

Risikofaktoren für die Entstehung von Vulvakrebs

Auch wenn die genauen Ursachen für Vulvakrebs nach wie vor noch nicht eindeutig belegt wurden, gibt es bekannte Risikofaktoren für die Entstehung von Vulvakrebs. Der größte Risikofaktor für Vulvakrebs ist das Alter, da der größte Teil der betroffenen Frauen über 65 Jahre alt ist. Eine weitere große Gruppe der neu erkrankten Frauen sind zwischen 70 und 80 Jahre alt. Daher steigt das Risiko an Vulvakrebs zu erkranken mit zunehmendem Alter an.

Vulvakrebs wird darüber hinaus auch durch verschiedene Infektionen im Genitalbereich begünstigt. So steht in vielen Fällen eine Infektion mit dem humanen Papilloma-Virus (HPV) Typ 16 und 18 in Zusammenhang mit der Entstehung von Vulvakrebs. Dieses Virus ist sehr weit verbreitet und kann auch Warzen im Genitalbereich oder Gebärmutterhalskrebs auslösen und scheint Krebsvorstufen, sogenannte vulväre intraepitheliale Neoplasien, auch bei jüngeren Frauen ab dem 35. Lebensjahr zu begünstigen. Ältere Betroffene sind dagegen meist nicht mit dem HP-Virus infiziert.

HPV wird beim Geschlechtsverkehr übertragen und weist ein hohes Ansteckungsrisiko auf. Bereits sehr kleine Hautschuppen der infizierten Schleimhäute, die in Verletzungen der Haut und der Schleimhäute gelangen, können eine Infektion verursachen.

Hauptsächlich wird das HP-Virus beim Geschlechtsverkehr ohne Kondom übertragen, seltener ist eine Schmierinfektion der Auslöser. Darüber hinaus gibt es auch die Möglichkeit einer Mutter-Kind-Übertragung bei der Geburt. Durch eine Infektion mit HPV und die nachfolgende Behandlung der Warzen entstehen vermehrt kleine Verletzungen im Genitalbereich, die das Risiko für weitere Infektionen vergrößern.

Findet eine Ansteckung mit HPV-Viren statt, führt dies aber nicht zwangsläufig zu Gebärmutterhals- oder Vulvakrebs. Der HP-Virus gliedert sich in verschiedene Arten mit einem unterschiedlich hohem Erkrankungsrisiko auf. Bei bestimmten Arten des HPV besteht jedoch ein Risiko, dass auch nach Jahren noch Veränderungen der Schleimhautzellen auftreten.

Neben dem HP-Virus wird auch ein Zusammenhang zwischen Vulvakrebs und Krankheitserregern wie Syphilis, Herpes-Viren oder Chlamydien angenommen. Diese begünstigen das Risiko für die Entstehung unterschiedlicher Krebsvorstufen oder Karzinomen.

Ein erhöhtes Risiko für die Entstehung von Vulvakrebs gibt es auch bei nicht durch Infekte verursachten Erkrankungen der Vulva. Dabei kann es sich beispielsweise um Leukoplakien, die sogenannte Weißschwielenkrankheit oder auch Lichen sklerosus, Entzündung des Bindegewebes, handeln. Auch die Krebserkrankung anderer Organe kann auf die Vulva übergreifen und so Vulvakrebs verursachen.

Ein weiterer Risikofaktor für die Entstehung von Vulvakrebs ist der Zustand des Immunsystems. Frauen, die bereits in einem Alter von unter 40 Jahren von Vulvakrebs betroffen sind, haben in 80 Prozent der Fälle ein geschwächtes Immunsystem. Besteht eine Schwächung des Immunsystems, beispielsweise durch eine HIV-Infektion, eine Organtransplantation oder eine Autoimmunerkrankung kann dies auch ein Risikofaktor für Vulvakrebs sein. Weiterhin ist ein Risikofaktor für die Entstehung von Vulvakrebs, wie bei vielen anderen Krebsarten auch, das Rauchen.

Miriam Schaum

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