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Krebs allgemein

Krebs ist eine vielschichtige Krankheit. Man versteht darunter jede Veränderung eines Gewebes, bei der die Zellen sozusagen ihre Differenzierung verlieren und daher autonom, also selbstständig wachsen können.

Krebs allgemein
© iStock - koto_feja

Wirksamkeitstests für die Chemotherapie

Eine Chemotherapie ist mit zahlreichen Nebenwirkungen verbunden, die die meisten Menschen mit Krebs auf sich nehmen, um den Tumor zu bekämpfen. Doch nicht immer ist eine Chemotherapie so wirksam, wie sie sein soll. Anhand von Wirksamkeitstests könnte man dies bereits vor der Behandlung herausfinden.

Denn wie schnell Krebszellen wachsen und wie gut sie auf sog. Zytostatika reagieren, ist von Patient zu Patient unterschiedlich, erläutert die Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr (GfBK). In manchen Fällen entwickeln sich Resistenzen auch erst im Laufe der Therapie, weil sich die Krebszellen an die Medikamente der Chemotherapie anpassen.

Wirksamkeitstest für die Chemotherapie sind laut GfBK bei allen soliden Tumoren möglich, wie z. B. bei Brust-, Darm- oder Lungenkrebs. Man benötigt dafür frisches Tumorgewebe. Sinnvoll ist eine Testung mit diesem Gewebe insbesondere dann, wenn es, so die GfBK, erstens keine Standardtherapie oder zweitens eine gleichwertige Therapieoption gibt oder drittens die Standardtherapie nur eingeschränkt möglich ist. In der Praxis kann dies z. B. der Fall sein, wenn man nach einiger Zeit bemerkt, dass eine begonnene Chemotherapie nicht wie erhofft wirkt oder wenn ein Rezidiv auftritt, bei dem man davon ausgehen kann, dass es gegen die bisherige Chemotherapie resistent geworden ist. Bei den Testverfahren kann man zwei Richtungen unterscheiden: Sensitivitäts- sowie Resistenztestung. Beide werden unter dem Begriff Sensibilitätstests zusammengefasst.

Tumor-Chemo-Sensitivitätstest

Für Tests, die die Wirksamkeit der Chemotherapie zeigen sollen, wird Tumorgewebe benötigt, das meist bei einer Operation oder Biopsie gewonnen wird. Beim Tumor-Chemo-Sensitivitätstest mit dem Namen ATP-TCA-Test (ATP-Tumor-Chemosensitivity-Assay-Test) wird beispielsweise der Gehalt von ATP in den Zellen bestimmt, so die GfBK. ATP ist wichtig für den Energiehaushalt in den Zellen – je weniger ATP nach der Behandlung mit chemotherapeutischen Medikamenten (Zytostatika) vorhanden ist, umso wirksamer ist das Medikament.

CTR-Test

Der CTR-Test (Chemo-Therapie-Resistenztestur) hingegen misst bei einer Gewebeprobe die Anzahl der sich teilenden Zellen. Laut GfBK teilen sich „normale“ Nicht-Tumorzellen nicht – wodurch spezifische Informationen über den Tumor gewonnen werden können und der Test auch bei Gewebeproben, in denen nicht nur Tumorzellen vorkommen, verwendet werden kann. Zudem betont die GfBK, dass der CTR-Test durch den Fokus auf Resistenzen mit einer Genauigkeit von mehr als 95 % vorhersagen kann, ob ein Medikament unwirksam ist oder nicht.

Trotz der sich immer weiter entwickelnden personalisierten Krebsmedizin ist laut Krebsinformationsdienst Vorsicht geboten. Zur Orientierung sollten sich Patienten und Ärzte an die aktuellen Leitlinien halten – dort werden Wirksamkeitstests, die durch Studien ihren Nutzen gezeigt haben, empfohlen.

Quelle: Befund Krebs 1/2014

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