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Medikamentöse Therapie bei Brustkrebs

Brustkrebs kann mit unterschiedlichen Medikamenten behandelt werden. Die Chemotherapie kann sowohl vor als auch nach einer Operation eingesetzt werden und dient dazu, die Tumorzellen zu zerstören.

Medikamentöse Therapie
© iStock - andresr

Antihormontherapie

Die Antihormontherapie bedeutet einen Entzug von Hormonen. Hormone werden normalerweise vom Körper benötigt, um ihn in Gang zu halten. Die Stimmungslage, das sexuelle Verlangen, das Zellwachstum und darüber hinaus noch zahlreiche weitere Vorgänge im menschlichen Körper hängen von der Hormonbildung ab und von der Art und Weise, wie die Hormone im Körper zusammenspielen.

Entzieht man dem Körper die Hormone, finden viele wichtige Vorgänge nicht mehr statt. Unter anderem betrifft dies beispielsweise die Zellbildung bzw. das Zellwachstum. Es gibt einige Tumoren, die in starker Abhängigkeit von den im Körper gebildeten Hormonen wachsen und häufig produzieren die Tumoren sogar selbst Hormone. Grundsätzlich werden in der Hormontherapie keine Hormone verabreicht, sondern sie werden unterdrückt. In Fachkreisen spricht man auch von der endokrinen Therapie.

Die Hormontherapie kommt nicht bei allen Krebsarten als Therapie in Frage. Sie eignet sich jedoch bei einigen Patientinnen mit Brustkrebs als Alternative zur Chemotherapie. Der weibliche Körper bildet die Hormone Östrogen und Progesteron. Bei vielen Brustkrebspatientinnen besitzen die Tumore Rezeptoren für diese zwei Hormone, das heißt: Werden diese Hormone gebildet, können die Tumore wachsen. Um hier zu einer eindeutigen Diagnose zu gelangen, muss das Tumorgewebe auf Rezeptoren untersucht werden. Je nachdem, wie empfindlich die Krebszellen auf die Hormone reagieren, kann die endokrine Therapie sich als geeignet oder ungeeignet herausstellen. Reagieren die Krebszellen stark auf Östrogen und Progesteron, so kann der Entzug dieser zwei Hormone das Wachstum einschränken, die Tumore sterben im Optimalfall ab.

Die endokrine Therapie bei Brustkrebs findet ergänzend zur Operation statt und verläuft über mehrere Jahre. Die Hormontherapie bringt wesentlich weniger Nebenwirkungen mit sich als eine Chemotherapie, allerdings ist auch sie nicht frei von Nebenwirkungen.

Beobachtet wurde bisher vor allem das Ausbleiben der Menstruation in Zusammenhang mit sämtlichen Symptomen, wie sie auch im Zusammenhang mit den Wechseljahren geschildert werden: Hitzewallungen, starkes Schwitzen, depressive Verstimmungen und Schlafstörungen werden häufig als Nebenwirkung beobachtet. Häufig klagen Frauen auch über Konzentrationsmangel und Gedächtnisstörungen sowie über starke Gewichtszunahme. Die Blutgerinnung kann beeinflusst werden, es besteht die Gefahr von Arterienverschlüssen. Es können auch Vaginalblutungen auftreten, die ärztlich kontrolliert werden müssen. Auch eine Linsentrübung des Auges kann z. B. auftreten und das Sehvermögen dauerhaft verschlechtern. Muskel- und Gelenkbeschwerden sowie Osteoporose können ebenfalls Nebenwirkungen der Hormontherapie sein.

Die Nebenwirkungen sind jedoch nicht bei allen Frauen gleich stark ausgeprägt. Auch müssen nicht alle genannten Nebenwirkungen auftreten, einige Frauen vertragen die endokrine Therapie sehr gut und leiden nur geringfügig unter Nebenwirkungen, die nicht anders empfunden werden als die Symptome der Wechseljahre. Die Hormontherapie wird in der Regel erst dann abgesetzt, wenn sie für die Patientin nicht mehr sinnvoll erscheint.

Je nachdem, ob die Patientin sich noch vor den Wechseljahren befindet (prämenopausale Situation) oder bereits nach den Wechseljahren (postmenopausale Situation) werden bei der Antihormontherapie unterschiedliche Medikamente eingesetzt und die Dauer der Therapie ist unterschiedlich.

Monika Celik

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