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Folgeerkrankungen

Durch einen Schlaganfall können verschiedene Folgeerkrankungen hervorgerufen werden. Die Mangelversorgung im Gehirn kann verschiedene Regionen schädigen, die für verschiedene Funktionen verantwortlich sind.

Schlaganfall Folgeerkrankungen
© iStock - wanderluster

Aphasie

Der Begriff Aphasie entstammt dem Griechischen und bedeutet „ohne Sprache“, also einen Sprachverlust. Eine Aphasie ist eine erworbene Sprachstörung, die aufgrund einer Schädigung des Hirns, zum Beispiel bei einem Schlaganfall, auftritt. Die Folge muss dabei nicht zwingend ein totaler Sprachverlust sein, sondern es können unterschiedliche Schweregrade der Sprachstörung auftreten.

Symptome einer Aphasie

Der Schweregrad einer Aphasie hängt im Allgemeinen vom Ort und Ausmaß der Hirnschädigung ab. Die Aphasie kann sich symptomatisch in den vier verschiedenen Bereichen des Sprachgebrauches äußern:

  • beim Sprechen
  • beim Verstehen
  • beim Schreiben
  • beim Lesen
  • Viele Menschen mit Aphasie haben Mühe, sich vor allem spontan zu äußern. Manche Betroffene können nur Silben bilden. Andere sprechen sehr langsam, schaffen es aber, Wörter zu formen. Wieder andere haben weniger Probleme mit der Bildung und dem Aussprechen von Wörtern, sie finden aber die passenden Begriffe nicht. Manche Personen mit Aphasie sprechen flüssig, verwechseln aber Laute und Worte.

    Oft bestehen bei einer Aphasie Probleme beim Schreiben. Es werden Buchstaben vertauscht, hinzugefügt oder ausgelassen. In vielen Fällen werden die Wörter zwar richtig geschrieben, oft aber mit einem bedeutungs- oder klangähnlichen Wort verwechselt. Es gibt jedoch auch Betroffene, die Wörter verwechseln, ohne dass eine Ähnlichkeit zum eigentlich verwendenden Wort vorliegt.

    Menschen mit Aphasie haben häufig große Probleme mit dem Sprachverständnis. Anhand der Mimik und Gestik des Gesprächspartners sowie der vorliegenden Situation können jedoch oft Bedeutungen erschlossen werden. Dies hat zur Folge, dass das Sprachverständnis von Menschen mit Aphasie häufig überschätzt wird.

    Das Lesen bereitet Betroffenen oftmals große Schwierigkeiten, da hier die Bedeutung allein anhand der Wörter erschlossen werden muss. Das Lesen einer Zeitung ist für Personen mit entsprechenden Schwierigkeiten teilweise dennoch möglich, da hier durch Bebilderung und das Hintergrundwissen des Aphasikers über ein Thema der Inhalt zum Teil erahnt werden kann.

    Therapie einer Aphasie

    Die Aphasie bessert sich in der Akutphase, also in den ersten Monaten, mehr oder weniger stark ganz von selbst. Eine gezielt angewendete Aphasietherapie kann diesen Fortschritt deutlich verstärken. Auch Jahre nach einer Hirnschädigung können noch Verbesserungen erzielt werden, allerdings fallen diese deutlich geringer aus als in den ersten sechs Monaten. In der Regel wird eine Aphasietherapie von Sprachheilpädagogen, klinischen Linguisten oder Logopäden durchgeführt. Sie kann bereits im Krankenhaus beginnen. In speziellen Rehabilitationskliniken können Aphasiker tägliche intensive Sprachtherapien bekommen. Im Anschluss werden ein- bis dreimal wöchentlich ambulante Therapiemaßnahmen in einer Sprachtherapiepraxis oder bei den Betroffenen zu Hause durchgeführt.

    Lydia Köper

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