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Schlaganfall

Beim Schlaganfall, auch Apoplexie, Hirninsult oder Hirninfarkt genannt, handelt es sich um eine plötzliche Erkrankung des Gehirns, bei der die betroffenen Gehirnbereiche geschädigt werden und – meist durch eine Durchblutungsstörung – absterben können.

Schlaganfall
© peterschreiber.media

Aphasie – Eine mögliche Folge des Hirnschlags

Aphasie bedeutet wörtlich „ohne Sprache“. Damit wird eine erworbene Sprachstörung bezeichnet, die als Folge einer Störung des Sprachzentrums im Gehirn auftreten kann. Eine Aphasie trifft Menschen, die vor ihrer Erkrankung eine völlig normale Sprachfähigkeit hatten. Ursache einer Aphasie ist eine Hirnschädigung wie z. B. ein Schlaganfall, eine Schädel-Hirnverletzung (Schädelhirntrauma), ein Tumor oder entzündliche Prozesse im Gehirn (z. B. Herpes-Enzephalitis).

Bei einer Aphasie können verschiedene Sprachfunktionen beeinträchtigt sein. Je nach Ausmaß und Ort der Hirnschädigung können das Sprachverstehen, die Sprachproduktion, das Lesen und/oder das Schreiben betroffen sein. Die geistigen (kognitiven) Fähigkeiten sind hierbei nicht beeinträchtigt, bei einer Aphasie handelt es sich mehr um eine Begriffsstörung, nicht um eine Denkstörung: Der Betroffene hört zwar das gesprochene Wort (z. B. „Baum“), aber er versteht vielleicht nur etwas Ähnliches (wie „Wald“, „Raum“) oder kann es gar nicht zuordnen. Er reagiert daher auf Aufforderungen gar nicht oder unangemessen.

Auch das Lesen gestaltet sich für Aphasiker oft problematisch. So sieht der Betroffene z. B. das Wort „Baum“, aber er verarbeitet es anders, erkennt vielleicht ein ähnliches Wort oder kann es gar nicht einordnen. Er liest Wörter und Sätze daher falsch; er verwechselt Buchstaben und Wörter oder lässt sie aus. Der Betroffene versteht beim Lesen von Sätzen und Texten nicht alles und orientiert sich daher an Schlagwörtern. So entstehen Missverständnisse beim Lesen von z. B. Schildern, der Zeitung etc.

Ähnlich schwierig sieht es beim Schreiben von Texten aus: Der Betroffene weiß genau, was er sagen oder benennen will, aber er findet das richtige Wort nicht oder verwendet ein Ähnliches. Der Betroffene äußert daher oft gar nichts oder nur immer wiederkehrende Silben oder Wörter. Er verwechselt z. B. „ja“ und „nein“, benutzt Floskeln („oder so ähnlich“, „wie heißt das noch“), sucht nach Wörtern („ähm, wie heißt das noch?“), umschreibt eventuell, was er meint, äußert Wörter, die lautlich oder sinngemäß entstellt sind (z. B. Bomate statt Tomate; Schwester statt Bruder), oder wiederholt (unvollständige) Satzteile. Der Betroffene kann also das, was er sagen möchte, wegen der Wortfindungs- und Wortverständnisstörung nicht vermitteln.

Quelle: Ratgeber Schlaganfall und Aphasie 2010

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