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Brachytherapie

Die Brachytherapie ist das Gegenstück zur externen Strahlentherapie. Statt den weiten Weg von außen durch den Körper bis zum Tumorgewebe nehmen zu müssen, wird in diesem Fall eine Strahlenquelle unmittelbar auf der Körperoberfläche angebracht oder implantiert.

Bestrahlung
© iStock - Mark Kostich

Brachytherapie

Die Brachytherapie ist das Gegenstück zur externen Strahlentherapie. Der Begriff leitet sich aus dem Griechischen ab, brachys bedeutet kurz. Statt den weiten Weg von außen durch den Körper bis zum Tumorgewebe nehmen zu müssen, wird in diesem Fall eine Strahlenquelle unmittelbar auf der Körperoberfläche angebracht oder implantiert, also in den Körper eingebracht. Somit hat die Strahlung einen deutlich kürzeren Weg zurückzulegen, um am Tumor wirksam zu werden.

Durchführung einer Brachytherapie

Die Brachytherapie kann als alleinige Form der Strahlentherapie eingesetzt werden, wird aber häufig mit einer externen Bestrahlung kombiniert. Die Behandlung erfolgt, indem ein Applikator in oder auf das zu behandelnde Organ ein- bzw. aufgebracht wird. Der Applikator enthält radioaktive Stoffe, die in genau berechneter Weise ihre Strahlung abgeben. Die Stärke der Therapie kann über den Einsatz stärker oder schwächer radioaktiver Stoffe reguliert werden. Die verwendete Strahlung hat im Vergleich zur externen Strahlentherapie eine deutlich geringere Reichweite, sie dringt nur wenige Zentimeter tief ins Gewebe ein. Aus diesem Grund lässt sich durch die Brachytherapie eine hohe Strahlendosis am gewünschten Ort, nämlich am Tumor, erzielen, während das umliegende Gewebe weitgehend geschont wird.

Einsetzen der Strahlenquelle

Eine Brachytherapie ist an verschiedenen Stellen des Körpers möglich. Es werden drei Formen, je nach Art der Einbringung der Strahlenquelle, unterschieden:

  • Oberflächenapplikation: Die Strahlenquelle wird auf der Haut angebracht, z.B. zur Behandlung eines Hautkrebses
  • Intrakavitäre Brachytherapie: Die Strahlenquelle wird in ein Hohlorgan wie Luft- oder Speiseröhre, Enddarm, Scheide, Gebärmutter oder die Bronchien der Lunge eingebracht.
  • Interstitielle Brachytherapie: Die Strahlenquelle wird ins Gewebe eingebracht. z.B. in die Prostata oder die Brust.

Bei der interstitiellen Brachytherapie werden häufig so genannte Seeds verwendet. Das sind reiskorngroße Kapseln, die dauerhaft ins Gewebe implantiert werden. Alternativ kann eine Strahlenquelle nur für kurze Zeit in den Körper eingebracht und dann wieder entfernt werden.

Bei der Intrakavitären und der Interstitiellen Brachytherapie wird häufig das Afterloading- oder zu deutsch Nachladeverfahren angewendet, um die Strahlenquelle im Körper zu platzieren. Dabei werden zunächst nur die Applikatoren ohne enthaltene Strahlenquelle eingebracht. Mithilfe verschiedener bildgebender Verfahren kann dann überprüft werden, ob die Applikatoren sich auch tatsächlich an der gewünschten Position befinden. Dafür kommen Röntgen, Ultraschall, Magnetresonanztomografie (MRT) oder Computertomografie (CT) infrage. Erst wenn die richtige Position der Applikatoren zweifelsfrei erreicht wurde, wird in einem zweiten Schritt die Strahlenquelle eingebracht. Dieser Vorgang geschieht in der Regel computergesteuert in einem strahlendichten Raum, sodass das Klinikpersonal nicht selbst mit der Strahlenquelle in Kontakt kommt.

Lydia Köper

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