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Adipositas

Leidet ein Mensch an Adipositas (auch Fettleibigkeit oder Fettsucht genannt), ist er aufgrund einer übermäßigen Vermehrung bzw. Bildung von Körperfett stark übergewichtig.

Adipositas
© iStock - GrapeImages

Ernährungstherapie

Die Ernährungstherapie ist ein wichtiger Baustein für jede Behandlung von Übergewicht. Sie kann sowohl in einer Einzel- als auch in einer Gruppenberatung durchgeführt werden. I. d. R. führen speziell ausgebildete Diätassistenten eine Ernährungsschulung durch.

Laut der Leitlinie umfasst die Ernährungstherapie verschiedene Strategien. Für den Patienten muss individuell entschieden werden, welche Ernährungsform für ihn am geeignetsten zur Gewichtsreduktion ist. Einem Patienten mit Adipositas und Typ-2-Diabetes wird i. d. R. eine andere Ernährung empfohlen als einem Patienten ohne Diabeteserkrankung. Hilfreich ist es, auch das soziale Umfeld mit einzubeziehen. So erhöht sich die Bereitschaft des Patienten, die Ernährungstherapie auch konsequent zu verfolgen (sog. Compliance). Grundlage für eine gelingende Ernährungstherapie ist eine gute Information über die Prinzipien der Ernährungsumstellung. Grundsätzlich kann die Gewichtsreduktion gelingen, solange eine Energieaufnahme unterhalb des Energiebedarfs gewährleistet ist.

Folgende Strategien bzw. Stufen der Ernährungstherapie können zum Einsatz kommen:

Mäßig energiereduzierte Mischkost

Die mäßig energiereduzierte Mischkost gilt als Standardtherapie der Adipositas, weil sie i. d. R. nebenwirkungsfrei und langfristig wirksam ist. Die tägliche Nahrungsaufnahme soll um 500–800 kcal reduziert werden. Neben einer Reduzierung der Fettaufnahme ist auch der Verzehr von Kohlenhydraten und Eiweiß vermindert. Pflanzliche Produkte sollten bevorzugt verzehrt werden. Die Ernährung ist an die landesübliche Kost und individuelle Bedürfnisse angepasst, deckt weitestgehend den Bedarf an essenziellen Nährstoffen und gewährleistet eine ausreichende Sättigung. Durchschnittlich kann das Gewicht um etwa 5 kg in zwölf Monaten verringert werden.

Alleinige Reduktion des Fettkonsums

Bei der ausschließlichen Reduktion des Fettkonsums ist die Fettaufnahme auf ca. 60 Gramm pro Tag begrenzt, wobei auch der Verzehr von Kohlenhydraten reduziert ist. Insgesamt wird die Nahrungsaufnahme um ca. 500 kcal verringert. Im Durchschnitt ist eine Gewichtsreduktion von ca. 3,2–4,3 kg in sechs Monaten möglich. Bei erhöhtem Ausgangsgewicht und erhöhtem vorherigem Fettverzehr fällt der Gewichtsverlust größer aus. Eine langfristige Stabilisierung des Gewichts ist so ebenfalls möglich.

Mahlzeitenersatz mit Formulaprodukten

Formulaprodukte können als Mahlzeitenersatz flexibel eingesetzt werden. I. d. R. werden ein bis zwei Hauptmahlzeiten pro Tag durch diese Produkte ersetzt. Auch Adipositaspatienten mit Diabetes Typ 2 können von dieser Methode profitieren. In einer Langzeitstudie wurde ein durchschnittlicher Gewichtsverlust von 10,4 kg nach 27 Monaten festgestellt.

Formuladiät

Formuladiäten mit einer Energieaufnahme von 800 bis 1.200 kcal pro Tag können einen Gewichtsverlust von 0,5–2 kg pro Woche ermöglichen. Diese Reduzierung des Gewichts kann in einem Zeitraum von bis zu zwölf Monaten erfolgen. Danach sollte eine Umstellung auf eine mäßig hypokalorische Mischkost erfolgen. Begleitend sollte eine Bewegungssteigerung stattfinden. Aufgrund eines erhöhten Risikos für Nebenwirkung ist eine Betreuung durch einen Spezialisten angezeigt.

Andere Kostformen

Kohlenhydratarme Ernährungsformen, z. B. Atkins-Diät, ermöglichen eine rasche Gewichtsabnahme. Allerdings ist diese Form aufgrund der begrenzten Lebensmittelauswahl nicht für eine langfristige Gewichtsabnahme geeignet. Zu Diäten mit niedrigem glykämischen Index fehlen langfristig angelegte Studien, sodass zu deren Wirksamkeit keine Aussagen gemacht werden können. Von einseitigen Diäten (z. B. Fasten) ist wegen hoher medizinischer Risiken und fehlender Langzeiterfolge dringend abzuraten.

Quelle: Ratgeber Adipositas

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