Kontakt 02202 18898-0 | info@curado.de
Menu
Curado Search
Sie sind hier: Startseite  »  Krankheiten  »  Neurologie  »  Multiple Sklerose  »  Folgeerkrankungen von MS  »  Fatigue

Multiple Sklerose

Multiple Sklerose (MS) ist eine Erkrankung des Zentralnervensystems. Das Zentralnervensystem (ZNS) des Menschen ist für die Koordination von Bewegungsabläufen und die Integration von äußerlichen und innerlichen Reizen zuständig.

Multiple Sklerose
© iStock - Stadtratte

Fatigue

Die Fatigue gehört zu den häufigen Folgeerkrankungen, die bei einer Multiplen Sklerose (MS) auftreten. Der Begriff Fatigue beschreibt eine massive körperliche und geistige Ermüdung, die bei 75 – 80 % der MS-Patienten auftritt. Von 40 – 60 % der Betroffenen wird die Fatigue als die Folgeerkrankung der MS beschrieben, die sie am stärksten beeinträchtigt.

Symptome einer Fatigue

Eine Fatigue kann sich sehr unterschiedlich äußern, meistens sind es jedoch Symptomkomplexe, die die Krankheit anzeigen. Eine Fatigue kann dazu führen, dass verschiedene alltägliche Tätigkeiten, die bisher ohne Probleme bewältigt wurden, auf einmal zu nicht zu meisternden Aufgaben werden. Was dabei betroffen ist, ist individuell verschieden. Auch das Privatleben ist nicht ausgenommen. Selbst für eigentlich als angenehm betrachtete Dinge wie ein schönes Abendessen im Restaurant oder einen Einkaufsbummel mit der Freundin kann plötzlich die Energie fehlen. Die häufigsten auftretenden Beschwerden sind eine starke Erschöpfung und eine dauernde Müdigkeit.

Ursachen einer Fatigue

Die genauen Ursachen einer Fatigue sind weitgehend unbekannt. Es lassen sich jedoch zwei Formen der Erkrankung unterscheiden:

  • primäre Fatigue
  • sekundäre Fatigue

Die primäre Fatigue ist direkt auf die Erkrankung an MS zurückzuführen. Es wird vermutet, dass es die direkten Schädigungen des Zentralen Nervensystems (ZNS) durch die Autoimmunerkrankung MS sind, die die Fatigue bedingen. So wird beispielsweise davon ausgegangen, dass die Zerstörung der Myelinscheiden der Nerven durch das körpereigene Immunsystem eine Verlangsamung der Reizweiterleitung und damit der Reaktionen zur Folge hat. Daraus wiederum resultiert eine abnorme Müdigkeit, wie sie bei der Fatigue beklagt wird.

Die sekundäre Fatigue ist nicht direkt auf die Schädigung durch die MS zurückzuführen, sondern eine indirekte Folge davon. Viele MS-Patienten leiden unter Schlafstörungen, wodurch die Leistungsfähigkeit eingeschränkt und im Gegenzug die Ermüdbarkeit erhöht ist. Bei der MS auftretende Symptome wie Gang- oder Sehstörungen können in der Tat dazu führen, dass alltägliche Aufgaben plötzlich an Schwierigkeit gewinnen und sich auch somit schneller in einer Ermüdung der Betroffenen äußern.

Weitere Faktoren

Viele MS-Patienten leiden am Uhthoff-Phänomen, Dabei kommt es zu einer Verschlechterung der Symptome der MS und somit auch der Fatigue, wenn die Körpertemperatur, ausgelöst durch Hitze in der Umgebung, steigt. Ursache ist möglicherweise eine temperaturabhängige Blockade von Nerven. Zudem können eine ausgeprägte Müdigkeit und Energielosigkeit durch Depressionen, die als Folge der MS-Erkrankung entstehen, hervorgerufen werden. Denkbar ist zudem auch eine Nebenwirkung eingenommener Medikamente.

Lydia Köper

Copyrights © 2021 GFMK GMBH & CO. KG