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Folgeerkrankungen

Durch einen Schlaganfall können verschiedene Folgeerkrankungen hervorgerufen werden. Die Mangelversorgung im Gehirn kann verschiedene Regionen schädigen, die für verschiedene Funktionen verantwortlich sind.

Schlaganfall Folgeerkrankungen
© iStock - wanderluster

Sehstörung

Ein Schlaganfall kann sich auf das Sehvermögen auswirken, wenn die Unterversorgung des Gehirns Bereiche betroffen hat, die für das Sehen zuständig sind. Dies können sowohl Sehnerven als auch Sehzentren sein. Sehnerven leiten die von den Augen aufgenommenen Informationen zum Hinterhauptslappen, dem Teil des Gehirns, in dem sich die beiden Sehzentren befinden. Im ersten findet das eigentliche Sehen statt, also die Wahrnehmung optischer Reize, während im zweiten Sehzentrum dann die Interpretation dieser Reize erfolgt. Von dort werden die gewonnenen Informationen an andere Bereiche des Großhirns geleitet und mit weiteren Informationen verknüpft, zum Beispiel mit Erfahrungen. So können Menschen dann Orte, Objekte und Personen wiedererkennen und sich an mit ihnen in Verbindung stehende Dinge erinnern.

Ob und wie ein Schlaganfall nun zu einer Sehstörung führt, hängt davon ab, welcher Teil des Hirns genau betroffen und in welcher Form dieser in den Prozess des Sehens involviert ist. Häufig auftretende Sehstörungen sind:

  • ein verengtes Blickfeld
  • Doppeltsehen
  • weitere Sehstörungen
  • Verengtes Blickfeld

    Ein verengtes Blickfeld ist in etwa vergleichbar mit dem Schauen durch eine Röhre. Die Randzonen sind verdunkelt. In manchen Fällen kann auch auf beiden Augen das halbe Gesichtsfeld fehlen. Da die Sehnerven sich überkreuzen, liegt bei einem Fehlen des Gesichtsfeldes auf der linken Seite beider Augen die entsprechende Schädigung im Gehirn auf der rechten Seite. Fällt das halbe Gesichtsfeld aus, so spricht man von einer Hemianopsie, bei einem kleinen Bereich von einem Skotom.

    Doppeltsehen

    Manche Menschen sehen nach einem Schlaganfall alles doppelt. Das Doppeltsehen entsteht durch eine Schädigung des Hirnareals, welches für eine Steuerung der Augenbewegung über die Augenmuskeln zuständig ist. Ist ein Auge durch die Sehstörung in der Beweglichkeit eingeschränkt, entstehen fehlerhafterweise sich überlappende, aber nicht deckungsgleiche Bilder.

    Weitere Sehstörungen

    Zu den weiteren Sehstörungen zählt beispielsweise ein Flimmern vorm Auge oder ein kurzzeitige Erblinden eines Auges. Auch eine Störung des sekundären Sehzentrums fällt in diesen Bereich. Sie hat zur Folge, dass die Betroffenen zwar Gegenstände und Personen an sich normal sehen, diese aber nicht mit anderen Dingen verknüpfen können. Sie können zum Beispiel Dinge und Personen nicht benennen.

    Therapie einer Sehstörung

    Mit speziellen Übungen lässt sich das Ausmaß einer Sehstörung oft reduzieren. Dazu stehen verschiedene, häufig computer-gestützte Schreib- und Leseübungen zur Verfügung. Auch bei Gesichtsfeldausfällen kann Besserung der Sehstörung erzielt werden. Dazu werden im Grenzbereich des Sichtfeldes immer wieder optische Signale gesetzt, die das Knüpfen neuer Nervenverbindungen anregen. Auch bei einer Störung der Augenbewegung wie beim Doppeltsehen kann die Beweglichkeit der Augen durch spezielle Übungen verbessert werden.

    Lydia Köper

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