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Multiple Sklerose

Multiple Sklerose (MS) ist eine Erkrankung des Zentralnervensystems. Das Zentralnervensystem (ZNS) des Menschen ist für die Koordination von Bewegungsabläufen und die Integration von äußerlichen und innerlichen Reizen zuständig.

Multiple Sklerose
© iStock - Stadtratte

Störungen des Bewegungsapparates

Störungen des Bewegungsapparates

Neben spezifischen Störungen wie Störungen der Blasenfunktion oder eher unspezifisch anzusiedelnden Folgeerkrankungen wie der Fatigue treten bei einer Multiplen Sklerose (MS) häufig Störungen des Bewegungsapparates auf. Wie sich diese Störungen äußern, hängt zunächst einmal davon ab, ob die sensible Innervation bestimmter Bereiche oder aber die motorische Innervation betroffen ist.

Störungen der Motorik

Sind Nervenbahnen von der MS betroffen, die die Aktivität bestimmter Muskeln des Bewegungsapparates kontrollieren, so ist die Folge ihrer Schädigung eine Störung des Bewegungsapparates. Hier können im Wesentlichen zwei Arten unterschieden werden, die Lähmung und die Spastik. Bei einer Lähmung können bestimmte Muskeln nicht mehr aktiviert werden. Eine Spastik hingegen beschreibt eine Erhöhung der Muskelspannung. Tritt eine Spastik in einem bestimmten Muskel auf, so ist dies auf eine Schädigung der Pyramidenbahnen zurückzuführen. Die Spastik geht häufig mit starken Schmerzen einher und beeinträchtigt die Bewegungsfreiheit. Besteht eine Spastik über einen längeren Zeitraum, sind Muskel- und Sehnenverkürzungen sowie Gelenkveränderungen mögliche Folgen.

Störungen der Sensibilität

Sind keine motorischen Nervenbahnen, sondern sensible Nervenbahnen von einer MS betroffen, so sind Empfindungsstörungen die Folge. Solche Störungen können sich in Form von Schmerzen, Taubheitsgefühlen oder Missempfindungen äußern. Bei der MS sind von solchen Empfindungsstörungen Hände, Füße und Unterschenkel am häufigsten betroffen.

Häufigkeit von Störungen des Bewegungsapparates

Störungen des Bewegungsapparates stellen das häufigste Symptom im Verlauf einer MS-Erkrankung dar. 90 % der MS-Patienten leiden irgendwann im Verlauf ihrer Krankheit unter Gangstörungen durch Muskelverkrampfungen (Spastik). Eine Kraftlosigkeit in den Beinen beklagen ebenfalls 90 %, Gefühlsstörungen in den Beinen durch Schädigung sensibler Nervenbahnen treten bei 85 % der MS-Patienten auf. 80 % beschreiben eine Unsicherheit beim Gehen oder Stehen. Die Arme sind weniger häufig betroffen als die Beine, da nur 50 % Unsicherheiten bei Zeige- und Zielbewegungen angeben, 30 % unter Gefühlsstörungen in den Armen und 22 % unter Kraftlosigkeit in den Armen leiden.

Neben diesen im Verlauf einer MS sehr häufig auftretenden Störungen des Bewegungsapparates stellen sie zudem auch oft das Symptom dar, mit dem sich die MS erstmalig äußert. 30 % der MS-Patienten geben als erstes aufgetretenes Symptom eine Gefühlsstörung in den Beinen an, 10 % eine Gefühlsstörung in den Armen. Unsicherheiten beim Gehen und Stehen sind es bei 18 %, die den Verdacht auf eine MS hervorrufen. Eine durch Spastik ausgelöste Gangstörung ist in 10 % der Fälle das erste Symptom einer MS.

Lydia Köper

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