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Ernährungsformen

Die meisten Ernährungsformen sollen die Gesundheit und Leistungsfähigkeit des Körpers unterstützen, können aber unter Umständen auch schnell das Gegenteil bewirken.

Ernährungsformen
© IStock - TommL

Vegetarisch

Die vegetarische Ernährungsform erscheint manchen Menschen als die gesündeste Art und Weise, sich zu ernähren. Immer viel frisches Obst und Gemüse, damit verbinden die meisten Menschen eine hohe Zufuhr an Vitaminen. Im Grunde ist das auch richtig. Wer viel frisches Gemüse und Obst zu sich nimmt, wird kaum an einem Vitaminmangel leiden, allerdings trifft das auch auf Menschen zu, die sich ausgewogen durch gesunde Mischkost ernähren. Vegetarier profitieren nicht zwangsläufig von mehr Vitaminen in ihrer Nahrung. Der Organismus kann von jedem Vitamin nur bestimmte Mengen speichern. Überschüssige Vitamine werden einfach ausgeschieden und bleiben praktisch ungenutzt.

Im Gegenzug allerdings können dem Organismus wichtige Nährstoffe versagt bleiben. Je nach Form der vegetarischen Ernährung kann ein leichter, aber auch ein stark ausgeprägter Mangel entstehen. Die vegetarische Ernährungsform ist nicht unter allen Vegetariern gleich. Die größte Gruppe unter den Vegetariern ernährt sich nicht nur von frischem Obst und Gemüse, sondern auch von Eiern, Milch und Milchprodukten. Einige Vegetarier essen sogar Geflügel, andere nehmen auch Fisch zu sich und einige Vegetarier integrieren sogar bewusst Fisch und Geflügel in ihren Speiseplan, vermeiden aber darüber hinaus jede Art von Fleisch und Wurst.

Vegetarier leiden nicht selten an einem Mangel von Vitamin B12, das dem Menschen vorwiegend durch den Verzehr von Fleisch zugeführt wird. Das Vitamin kann im Körper in einer hohen Menge gespeichert werden, deswegen treten Mangelerscheinungen häufig erst nach mehreren Jahren der vegetarischen Ernährung auf. Vitamin B12 ist wichtig für die Bildung der roten Blutkörperchen und zahlreiche Funktionen im zentralen Nervensystem.

Fleisch enthält außerdem Eiweiß, das zwar auch in Fisch und Milch enthalten ist; die essenziellen Aminosäuren, die das Eiweiß so wertvoll machen, sind aber nur in Fleisch enthalten. Mangelerscheinungen lösen Störungen in den Funktionen des zentralen Nervensystems sowie Stoffwechselstörungen aus, bei Kindern führen sie zu Entwicklungsstörungen.

Die vom Körper zur Energieerzeugung dringend benötigten Fette sind in tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln enthalten. Die essenziellen Fettsäuren jedoch finden sich vorwiegend in Fleisch und Wurst – sie spielen eine wichtige Rolle bei der Aufnahme der fettlöslichen Vitamine A, D, E, F und K. Werden nicht ausreichend essenzielle Fettsäuren durch die Nahrung zugeführt, kann dieser Mangel auch einen Mangel in der Vitaminversorgung bewirken.

Grundsätzlich ist eine vegetarische Ernährung dann hochwertig, wenn auch Geflügel und Fisch verzehrt werden. Sehr wichtig für die Ausgewogenheit des Speiseplans sind auch Milchprodukte. Mit jedem Nahrungsmittel allerdings, das aus dem Speiseplan gestrichen wird, besteht die Gefahr von Mangelerscheinungen. Werden weder Geflügel noch Fisch verzehrt, wird dem Körper dadurch nicht nur das wertvolle, tierische Eiweiß vorenthalten, sondern auch das tierische Fett, das so wichtig ist für die Aufnahme von fettlöslichen Vitaminen. Wer sich vegetarisch ernähren möchte, sollte von daher in regelmäßigen Abständen ärztlich kontrollieren lassen, ob eventuell Mangelerscheinungen drohen oder gar schon existent sind und in diesem Fall die Vitamine und Nährstoffe durch Nahrungsergänzungsmittel zuführen.

Manche Menschen entscheiden sich aus Tierschutzgründen für eine vegetarische Ernährung, andere ernähren sich vegetarisch, weil ihnen Fleisch einfach nicht schmeckt. Es gibt aber auch eine Reihe von Vegetariern, die sich aus gesundheitlichen Gründen für die vegetarische Ernährung entschieden haben. Bestimmte Formen von Rheuma beispielsweise können durch tierische Eiweiße und Fette begünstigt werden. Eine Umstellung auf vegetarische Ernährung hilft nicht in jedem Fall, aber zahlreiche Rheumatiker berichten von deutlichen Besserungen der Symptome nach der Umstellung der Ernährung. Auch diverse Hautkrankheiten und Allergien können in den Symptomen – in einigen Fällen – gemildert werden. Dies ist jedoch nicht immer der Fall und eine vegetarische Ernährung ist keine Garantie für dauerhafte Gesundheit oder dauerhafte Symptomfreiheit. Im Einzelfall muss der Mensch einfach ausprobieren, ob vegetarische Ernährung dauerhaft als besser oder schlechter empfunden wird als eine Ernährung aus gesunder Mischkost und hier hängt die Entscheidung schlichtweg vom persönlichen Wohlbefinden ab. Es sollte jedoch nicht vollkommen auf tierische Produkte wie Eier und Milchprodukte verzichtet werden.

Rein statistisch gesehen leben gut zehn Prozent der Bevölkerung in Deutschland vegetarisch. Ob sie gesünder oder weniger gesund sind als Menschen, die sich für ausgewogene Mischkost entschieden haben, lässt sich nur schwer nachweisen. Sehr häufig entscheiden sich gerade die Vegetarier, die sich aus gesundheitlichen Gründen für diese Form der Ernährung entschieden haben, auch ganz bewusst gegen den Konsum von Nikotin und Alkohol, treiben häufig auch mehr Sport. Es ist sehr wahrscheinlich, dass hier alle genannten Aspekte zusammenwirken.

Monika Celik

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