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Klinische Studien
© iStock - Moyo Studio

Wozu dienen klinische Studien?

Klinische Studien dienen der Überprüfung von neuen Medikamenten und Therapiemethoden, um diese nach Abschluss der Studie an Patienten anzuwenden und dadurch die Behandlung von Krankheiten zu verbessern. Um die Zulassung eines neuen Medikamentes zu erwirken, sind ausführliche Erprobungen und die Untersuchung von Wirkung und Nebenwirkungen unerlässlich. Daneben liefern klinische Studien Erkenntnisse über die Entstehung und den Verlauf einer Erkrankung. Wissenschaftliche Fragestellungen können im Rahmen der Erprobungen beantwortet werden und durch die langjährigen Untersuchen erhärtet oder widerlegt werden.

Studien ermöglichen zuverlässige Ergebnisse

Verbesserungen in der Therapie einer Erkrankung lassen sich nur erreichen, wenn Probanden sich zur Verfügung stellen, um Wirkstoffe und Methoden zu erproben. Jede einzelne Studie und jeder Teilnehmer in deren Rahmen trägt dazu bei, innovative Behandlungsmethoden auszuprobieren und vorhandene Therapiemethoden zu verbessern. Eine zuverlässige Aussage über die Wirksamkeit von Medikamenten, Behandlungsmaßnahmen oder Operationsverfahren kann nur gemacht werden, wenn viele Patienten darauf gleich reagieren.

Nutzen für Ärzte

Ärzte können Erkenntnisse über Nutzen, Wirkung und Kompatibilität von neuen Therapien mithilfe der Probanden gewinnen. Sie erhalten durch die Erprobung der Medikamente und Behandlungsmethoden höhere Sicherheit im Umgang mit Erkrankungen und verschiedenen Patiententypen. Wissenschaftliche Fragestellungen können beantwortet werden, um die praktische Wirkung und Umsetzung entwickelter Theorien und Studien überprüfen zu können.

Risikominimierung

Um Risiken zu minimieren, erhalten Patienten als Teilnehmer klinischer Studien stets die beste bekannte Behandlungsmaßnahme. Bevor neue Wirkstoffe Patienten verabreicht werden, werden sie im Rahmen sogenannter präklinischer Studien im Labor auf ihre physikalischen und chemischen Eigenschaften untersucht. Nur sichere und erfolgversprechende Wirkstoffe und Behandlungsmethoden werden im Nachgang an Menschen in verschiedenen Phasen auf deren Wirksamkeit und Unbedenklichkeit weiter getestet. Bedenklich sind nach dem deutschen Arzneimittelgesetz Arzneimittel, „bei denen nach dem jeweiligen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse der begründete Verdacht besteht, dass sie bei bestimmungsgemäßem Gebrauch schädliche Wirkungen haben, die über ein nach den Erkenntnissen der medizinischen Wissenschaft vertretbares Maß hinausgehen“.

Minimierung der Nebenwirkungen

Ausschlaggebend für die Festsetzung strengerer Regularien zur Untersuchung von medizinischen Präparaten vor deren Zulassung war in Deutschland unter anderem der sogenannte Contergan-Skandal der 1960er-Jahre, der aufgrund der lange unentdeckten Nebenwirkungen eines Medikaments entstanden ist. Dieses Arzneimittel mit dem Wirkstoff Thalidomid war zwar im Rahmen mehrerer Tierversuche getestet worden, zeigte aber bei Menschen schwere bis dahin unbekannte Nebenwirkungen, per gesetzlicher Definition „die beim bestimmungsgemäßen Gebrauch eines Arzneimittels auftretenden schädlichen unbeabsichtigten Reaktionen.“ Welche Nebenwirkungen dabei hinnehmbar sind, kann nicht allgemeingültig festgelegt werden. Die Bedenklichkeit ist dabei immer von der Schwere der Erkrankung abhängig, weil Unbedenklichkeit nicht mit Unschädlichkeit gleichzusetzen ist.

Barbara Kliem

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