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Neurodermitis

Neurodermitis ist eine chronische, nicht ansteckende Hauterkrankung, die von einem starken Juckreiz und trockener Haut gekennzeichnet ist. Auf der Haut entstehen rote, entzündliche, schuppende Ekzeme, die gelegentlich auch nässen.

Neurodermitis
© iStock - Kwarkot

Abgrenzung der Neurodermitis zu anderen Hautkrankheiten

Die Neurodermitis (endogenes bzw. allergisches Ekzem, atopische Dermatitis) ist eine chronische, schubweise auftretende allergische Erkrankung der Haut, zu deren Symptomen je nach Schwere des Krankheitsbildes z. B. ein quälender Juckreiz, gerötete und geschwollene Hautbereiche, aufgekratzte Bläschen und/oder trocknender Schorf zählen. Verursacht werden diese Symptome durch eine übersteigerte Reaktion des Immunsystems. Eine klar definierte Gruppe von Auslösern dieser Überrreaktion lässt sich in der Regel nicht bestimmen. Andere Hautkrankheiten rufen z. T. ähnliche Symptome (Ekzeme und/oder Juckreiz) hervor, lassen sich jedoch in manchen Fällen anhand weniger Kriterien von der Neurodermitis abgrenzen. Der behandelnde Allgemeinmediziner bzw. der Dermatologe ist Ansprechpartner für eine medizinische Differenzialdiagnose.

Allergien

Erschwert wird die Diagnose der Neurodermitis zunächst durch die Tatsache, dass die Betroffenen häufig unter verschiedenen Allergien leiden. In jedem Fall müssen z. B. Kontaktallergien, die durch den Hautkontakt mit einem bestimmten Stoff (z. B. ein bestimmtes Metall, etwa Nickel, Kosmetika oder Modeschmuck) ausgelöst werden, ausgeschlossen werden. Die Haut des Neurodermitis-Patienten reagiert schneller und auf ein wesentlich breiteres Spektrum von Umwelteinflüssen als dies bei einer Kontaktallergie der Fall ist. Kontaktallergien heilen bei Vermeidung des Allergens aus.

Psoriasis

Die Psoriasis (Schuppenflechte) wird oft mit Neurodermitis verwechselt. Obgleich Psoriasis an ähnlichen Hautstellen auftritt (Knie, Ellenbogen), ähnliche Ekzeme und Juckreiz hervorruft, ist bei dieser Krankheit im Gegensatz zur Neurodermitis die Regenerationsrate der Haut um das Vierfache beschleunigt. Es kommt zu einer charakteristischen, beim atopischen Ekzem nicht auftretenden starken Ablösung von Hautschuppen. Bei Neurodermitis-Patienten sind im Gegensatz zu Psoriatikern auch häufiger nicht erkrankte Hautzonen von Bakterien besiedelt. Patienten mit Schuppenflechte sind widerstandsfähiger gegenüber bakteriellen und viralen Hauterkrankungen.

Seborrhoisches Ekzem

Bei Kindern kommt es oft vor, dass Neurodermitis mit dem seborrhoischen Ekzem verwechselt wird. Bei der sog. seborrhoischen Dermatitis tritt ein gelblicher, fettiger Schorf auf, wofür eine Überproduktion der Talgdrüsen verantwortlich ist. Die verstärkte Schweißbildung, die oft sehr schnelle Heilung, vor allem aber der fehlende Juckreiz unterscheiden das seborrhoische Ekzem deutlich von der Neurodermitis.

Parasiten und Insektenstiche

Insbesondere, wenn die Entzündungen an für die Neurodermitis eher unüblichen Stellen (Rücken, Bauch und Po) auftreten und der Juckreiz unter der Bettdecke sehr stark wird, könnte es sich um Skabies (Krätzmilben) statt Neurodermitis handeln. Der Arzt empfiehlt eine entsprechende Therapie. Auch an Kopfläuse muss gedacht werden. Letztere lassen sich mithilfe eines Nissenkammes sicher nachweisen. Mit diesem können lose Eier bzw. Eihüllen der Kopflaus ausgekämmt werden. Werden Nissen gefunden, ist eine Kopflausbehandlung erforderlich.

Beispiele für andere mögliche Arten von Ekzemen und/oder Juckreiz

Auch Bakterien, Pilze und Viren (z. B. Varizellen, als Auslöser der Windpocken bekannt) können Hautläsionen hervorrufen, die den Ekzemen der Neurodermitis ähneln – insbesondere, wenn die Haut aufgrund des Juckreizes aufgekratzt wird. Des Weiteren können z. B. bei Unverträglichkeitsreaktionen in Zusammenhang mit Medikamenten Ausschläge und/oder Juckreiz auftreten. Nach Absetzen des betreffenden Medikaments klingen die Symptome in der Regel wieder ab. Häufig auftretende Krankheitsbilder sind die Urtikaria (Nesselsucht) und die trockene, atrophische Haut bei älteren Menschen (Pruritus senilis). Auch psychische Faktoren können für Hautprobleme verantwortlich sein. Eine Stabilisierung der psychischen Situation kann dann zu einer Besserung beitragen. Aufgrund der Vielzahl möglicher Ursachen derartiger Hauterkrankungen empfiehlt sich in jedem Fall die Konsultation eines Hautarztes, der die medizinische Diangose stellt und eine geeignete Therapie empfiehlt.

Werner Sebastian Krämer

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