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Adipositas

Leidet ein Mensch an Adipositas (auch Fettleibigkeit oder Fettsucht genannt), ist er aufgrund einer übermäßigen Vermehrung bzw. Bildung von Körperfett stark übergewichtig.

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© iStock - GrapeImages

Adipositas-OP gut überstanden: „Endlich werde ich satt“

Mehr als sein halbes Leben litt Hendrik Sasse, 47, an krankhaftem Übergewicht (Adipositas). Diäten gehörten seit früher Jugend zum Leben des Lüneburgers dazu – genauso wie der Jo-Jo-Effekt. Vor einem Jahr hat er sich einer Magenverkleinerung unterzogen.

„Die Operation selbst ist sehr gut verlaufen“, berichtet Hendrik Sasse. In einer mehrstündigen Operation ist sein Magen auf die Größe einer Banane verkleinert worden. Aufgrund des schlauchförmigen Restmagens spricht man von der sogenannten Schlauchmagen-Operation (Sleeve-Gastrektomie). Dadurch kann viel weniger Nahrung aufgenommen werden und das Sättigungsgefühl eher eintreten. Durchgeführt wird die Schlauchmagen-OP mit der sogenannten Schlüssellochtechnik (Laparoskopie). Durch diese möglichst kleinen Schnitte wird der Körper weniger belastet und es treten in der Regel weniger Schmerzen nach der OP auf.

Rund 190 Kilo hat Hendrik Sasse bis vor kurzem auf die Waage gebracht bei einer Größe von 1,78 Metern. „Mein Body-Mass-Index lag weit über 50. Ich habe gegessen und gegessen“, erinnert sich Hendrik Sasse, „aber ich war nie satt.“ Gelitten hat der Lüneburger unter seinem Gewicht schon seit seiner Jugend.

„Als Kind war ich zunächst sehr schlank, ein richtiger Hungerhaken“, erinnert er sich, „aber ab etwa zwölf, dreizehn habe ich ständig zugenommen. „Sport wurde zur Quälerei. Wenn Mannschaften gewählt wurden, blieb ich bis zuletzt sitzen. Dann habe ich angefangen, mich wegen meines Körpers zu schämen und habe letztlich Sport gemieden, wo immer es ging. Stattdessen saß ich zu Hause und habe gegessen.“

Ein Teufelskreis, denn durch die mangelnde Bewegung und die stetige Nahrungszunahme stieg auch der Zeiger auf der Waage immer höher. „Dann habe ich eine Diät nach der anderen begonnen. Manche haben auch kurzfristig geholfen, aber nach ein paar Monaten kamen durch den Jo-Jo-Effekt auch die Kilos zurück, und zwar mehr als vorher“, berichtet Hendrik Sasse. „Die Operation ist die erste Maßnahme, die bis jetzt zu einer dauerhaften Gewichtsabnahme geführt hat.“

Hormon für Heißhungerattacken entfernt

Die Schlauchmagen-Operation bewirkt, dass der Sättigungseffekt wesentlich früher eintritt. Bei diesem Operationsverfahren wird der Teil des Magens entfernt, der das für das Hungergefühl verantwortliche Hormon produziert. Das bewirkt, dass Hunger oder Heißhungerattacken vermindert werden.

„Kurz nach der OP konnte ich nur Teelöffel mit Flüssigkeit zu mir nehmen, später gingen auch geringe Nahrungsmengen.“ Spezielle Nahrungsergänzungsmittel haben in der Zeit nach der OP geholfen, dem Körper wieder Vitamine und Mineralstoffe zuzuführen. Aber der Erfolg hat sich schnell auf der Waage bemerkbar gemacht: „Nach zwei Wochen hatte ich schon zwölf Kilo weniger“, erinnert sich Hendrik Sasse. Heute wiegt er noch 103 Kilo. „Zwanzig Kilo müssen noch runter“, sagt er.

Kleiner Magen, kleine Mahlzeiten

Die Abnehmphase nach der Operation ist individuell und dauert bis zu zwei Jahren. „Aber ich habe kaum Hunger. Ich habe schon mehrfach neue Hosen gekauft und kann mir gar nicht mehr vorstellen, dass ich diese Zelte getragen habe“, sagt Hendrik Sasse. In der ersten Zeit nach der OP nahm Hendrik Sasse bis zu sieben Mini-Mahlzeiten täglich zu sich, heute sind es zwischen fünf und sechs.

„Früher war mir fast egal, wie etwas geschmeckt hat, es ging immer nur um die Menge“, erinnert er sich. „Heute esse ich langsam, schmecke intensiver und genieße die unterschiedlichen Nahrungsmittel.“

Sport gehört nun auch wieder zu seinem Leben. Eine Sportart liebt Hendrik Sasse dabei am meisten: Fußball – aber nicht im Verein, sondern mit der Person, der ihn neben seiner Frau am meisten zu dem Schritt mit der Operation motiviert hat: sein kleiner Sohn.

Quelle: Magen, Darm & Co. 2/2022

31.01.2023
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