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Allergie

Als Allergie bezeichnet man die übermäßige und teilweise heftige Abwehrreaktion des Immunsystems auf körperfremde Stoffe (Antigene).

Allergien
© iStock - bluecinema

Allergene in den eigenen vier Wänden

In jeder Wohnung finden sich Stoffe, die für Allergiker problematisch sein können. So sind z. B. Schimmelpilze nicht nur bei einer Schimmelpilzallergie gefährlich für die Gesundheit, sondern stellen auch für Menschen mit anderen Allergien und für Gesunde ein Risiko dar. Wer bereits von einer Allergie betroffen ist, kann u. U. zudem durch weitere Allergieauslöser sensibilisiert werden und eine zusätzliche Allergie entwickeln. Deshalb sollten Menschen mit Allergien potenzielle Allergieauslöser aus den eigenen vier Wänden verbannen – jedenfalls, so weit, wie dies möglich ist.

In den verschiedenen Räumen einer Wohnung kommen – abhängig von ihrer Nutzung – unterschiedliche Allergene besonders häufig vor. Allergiker müssen daher bei der Ausstattung der Räume und ihrer Reinigung auf Verschiedenes achten.

Schlafzimmer

Das Schlafzimmer ist der Raum, dessen Ausstattung für Hausstaubmilbenallergiker von besonderer Bedeutung ist, da hier die meisten Hausstaubmilben vorkommen. Sie leben in den Matratzen, in Kissen, Bettdecken und im Teppich, sofern vorhanden. Der Grund: Hier finden sie ein ideales Klima und reichlich Nahrung vor. Sie bevorzugen Aufenthaltsorte mit einer vergleichsweise hohen Luftfeuchtigkeit. Weil Menschen im Schlaf eine größere Menge Schweiß absondern, herrscht in Bettdecken, Kissen und Matratzen eine höhere Luftfeuchtigkeit und natürlich auch eine höhere Temperatur als der Umgebung. Die Hautschuppen, die jeder Mensch in der Nacht verliert, dienen den Milben zudem als Nahrung. Mit bloßem Auge sind Hausstaubmilben nicht sichtbar, doch sie kommen tausendfach in jedem herkömmlichen Kissen vor. Eine Hausstaubmilbe lebt bis zu zwei Monate lang, legt nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO zwischen 30 und 60 Eier und produziert während ihrer Lebenszeit das 60-fache ihrer Körpergröße an Kot. Menschen mit einer Hausstaubmilbenallergie oder mit allergischem Asthma tun daher gut daran, milbendichte Matratzen-, Kopfkissen- und Bettdeckenbezüge (Encasings) anzuschaffen, ihr Schlafzimmer gut zu lüften und darauf zu achten, dass die Temperatur im Schlafzimmer möglichst 15 °C nicht übersteigt. Kopfkissen- und Bettdeckenbezüge sowie Laken sollten wenigstens einmal wöchentlich gewechselt und auf mindestens 65 °C gewaschen werden.

Um die Menge an Hausstaub im Schlafzimmer möglichst gering zu halten, sollte man den Fußboden zudem regelmäßig mit einem Staubsauger mit einem sog. HEPA-Filter saugen oder alle zwei Tage feucht wischen. Für Haustiere sollte das Schlafzimmer tabu sein.

Wohnzimmer

Auch im Wohnzimmer fühlen sich Hausstaubmilben wohl. Hier gibt es i. d. R. Sofas und Sessel, Bilder an den Wänden und Vorhänge vor den Fenstern, aber auch auf Büchern, die in offenen Regalen stehen. Dies alles sind Rückzugsorte für Hausstaubmilben. Auf Büchern, die offen im Regal stehen, findet sich ebenfalls Hausstaub – und Milben. Polstermöbel sollten deshalb regelmäßig gereinigt, am besten abgesaugt werden. Mit einem Staubsauger mit HEPA-Filter. Staubwischen ist bei einer Hausstaubmilbenallergie besonders kritisch, weil der Staub aufgewirbelt und leichter eingeatmet wird. Deshalb sollten Menschen mit einer Hausstaubmilbenallergie dabei ein feuchtes Mikrofasertuch verwenden, das den Staub aufnimmt, statt ihn in die Luft zu transportieren. U. U. ist auch das Tragen einer Atemschutzmaske mit Partikelfilter sinnvoll. Noch besser ist es, wenn andere Haushaltsmitglieder, die keine Allergie haben, das Staubwischen übernehmen.

Günstiger als Polstermöbel sind für Menschen mit Hausstauballergie Ledermöbel, da sie sich feucht abwischen lassen. Bücher sollten besser in geschlossenen Vitrinen aufbewahrt werden, damit sie nicht zu Staubfängern werden. Bilder sollten abwischbare Oberflächen besitzen, z. B. hinter Glas gerahmt sein. Auf Vorhänge sollten Hausstaubmilbenallergiker besser verzichten.

Pollenallergiker sind gut damit beraten, vor der Pollensaison Pollenschutzvliese vor ihren Fenstern anzubringen und möglichst nur dann zu lüften, wenn die Pollenbelastung der Luft gering ist, z. B. bei Regen oder zu bestimmten Tageszeiten. Auf Pflanzen im Wohnzimmer und anderen Räumen der Wohnung sollten sie verzichten oder auf solche Pflanzen zurückgreifen, die kein Allergiepotenzial besitzen.

Rauch aus einem Kaminofen oder einem offenen Kamin kann für Menschen mit allergischem Asthma problematisch sein. Deshalb sollte – wenn der Kamin oder der Ofen als Heizung genutzt werden muss – immer nur möglichst trockenes Brennmaterial verbrannt werden, sodass nur wenig Rauch entstehen kann.

Bad

Im Bad ist Hausstaub i. d. R. ein zu vernachlässigendes Problem, stattdessen tritt hier häufiger Schimmel auf, denn die Luftfeuchtigkeit ist hier recht hoch. Wird dort nicht genug gelüftet, kann sich schnell Schimmel bilden. Um dies zu vermeiden, sollten die Wände möglichst nicht tapeziert, sondern nur gestrichen werden. Denn Tapeten bilden eine gute Grundlage für Schimmelsporen. Die Fliesen im Bad sollten regelmäßig gründlich gereinigt werden, denn dort sammeln sich oft Seifenreste, auf denen Schimmel einen guten Nährboden findet. Das Gleiche gilt auch für die Dusch- und Badewanne sowie das Waschbecken. Falls sich ein Duschvorhang im Bad findet, muss dieser ebenfalls regelmäßig gründlich gereinigt, eventuell sogar in der Waschmaschine gewaschen werden. Damit er nach dem Duschen gut abtrocknet, sollte er keine Falten schlagen und am Rand nirgendwo aufliegen. Falls sich doch einmal Schimmel auf dem Duschvorhang zeigt, muss man ihn sofort auswechseln. Nach dem Duschen oder Baden sollte das Bad zu jeder Jahreszeit gründlich gelüftet werden, damit die Luftfeuchtigkeit aus dem Raum entweichen kann. Viele Menschen bewahren im Bad Zeitschriften auf, um diese auf der Toilette oder in der Badewanne zu lesen. Auf ihnen bildet sich ebenfalls bevorzugt Schimmel. Daher sollten nicht nur Allergiker Zeitschriften im Bad nach einer Weile wegwerfen. Besser ist es, völlig auf sie zu verzichten.

Küche und die Kinderzimmer

Auch die Küche ist schimmelgefährdet – durch die Kochdünste erhöht sich die Luftfeuchtigkeit. Sinnvoll ist es daher, eine Dunstabzugshaube einzubauen und feuchte Flächen regelmäßig trocken zu wischen. Damit es nicht im Kühlschrank zu schimmeln beginnt, sollte man nur so viele Nahrungsmittel kaufen, wie auch tatsächlich verzehrt werden. Auf keinen Fall sollte man Essen unbedeckt in der Küche stehen lassen. Für Menschen mit empfindlicher Haut empfiehlt es sich, Reiniger zu verwenden, die keine Duftstoffe und andere allergieauslösende Substanzen enthalten.

Da Kinder in ihren Zimmern schlafen und spielen, gilt für die Kinderzimmer das Gleiche wie für das Schlaf- und das Wohnzimmer. Kleine Pollenallergiker sollten durch Pollenvliese vor den Fenstern vor dem Eindringen von Allergenen und kleine Hausstaubmilbenallergie durch milbendichte Matratzen- und Deckenbezüge vor dem Kot der Hausstaubmilben geschützt werden.

Quelle: Allergikus 2/2015

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