Multiple Sklerose (MS) ist eine Erkrankung des Zentralnervensystems. Das Zentralnervensystem (ZNS) des Menschen ist für die Koordination von Bewegungsabläufen und die Integration von äußerlichen und innerlichen Reizen zuständig.
Eine Umfrage der Multiple Sclerosis International Foundation (MSIF) zum Thema „Altern mit MS“ ergab, dass sich die meisten Teilnehmer Sorgen darüber machten, ob sie im Alter ihre Unabhängigkeit und Selbstständigkeit bewahren können. Auf Platz zwei folgte die Sorge über nachlassende kognitive Leistungen, auf Rang drei finanzielle Sorgen.
Die Umfrage, an der 1948 Menschen mit MS aus 70 Ländern teilnahmen, zeigte zudem, dass sich die MS nach Ansicht von rund 70% der Befragten mit zunehmendem Alter ändert. Rund 78% der Teilnehmer waren älter als 41 Jahre und konnten bei der Beantwortung dieser Frage aus der eigenen Erfahrung schöpfen. Die Tatsache, dass mehr Frauen als Männer als MS erkranken, spiegelte sich ebenfalls bei der Teilnahme an der Umfrage wider: 80% der 1948 Teilnehmer waren Frauen.
Der Großteil der Probanden (fast 60%) war an der schubförmigen Form der MS erkrankt, etwa 20% an der sekundär progressiv verlaufenden MS. Nahezu 30% lebten seit mehr als 20 Jahren mit der Krankheit. Nach eigenen Angaben verhielten sich die meisten Teilnehmer recht gesundheitsbewusst und nahmen regelmäßig an anderen Vorsorgeuntersuchungen (Hautkrebs, Darmkrebs usw.) teil, die nichts mit der MS zu tun haben. Mit der Zukunft und der Frage, ob sie Vorsorge getroffen haben, wenn es ihnen mal schlechter gehen sollte, hatten sich etwa 73% bereits befasst. Die meisten (rund 40%) von ihnen hatten aber bislang keine Patientenverfügung oder ähnliche schriftliche Anweisungen für einen solchen Fall gegeben.
Übers Älterwerden mit MS sprach nur ein geringer Teil (ca. 20%) der Umfrageteilnehmer mit den behandelnden Ärzten oder ihrer MS-Schwester – die meisten davon jedoch aus eigenem Antrieb. Vielleicht sollten Mediziner jedoch häufiger auf dieses Thema eingehen, denn fast 40% der MS-Patienten in dieser Umfrage befürchteten, im Alter auf Pflege angewiesen zu sein. Auch sollten Ärzte mit ihren MS-Patienten über Sturzprophylaxe sprechen. Die Angst, mit zunehmenden Lebensjahren häufiger zu stürzen, lag auf Rang fünf der größten Sorgen fürs Alter. Etwa 30% der Befragten gaben zudem an, sie würden sich um die Abnahme sozialer Kontakte sorgen. Genauso viele hatten Angst vor dem Tod des Partners/der Partnerin.
Quelle: Befund MS 2/2015