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Aneurysma

Ein Aneurysma ist eine Ausstülpung oder Ausbeulung in der Gefäßwand einer Arterie beziehungsweise Schlagader. Die größte Gefahr bei einem Aneurysma besteht dann, wenn das vergrößerte Blutgefäß platzt (Ruptur), weil die geschwächte Gefäßwand dem Blutdruck nicht mehr standhält.

Aneurysma
© iStock - Joshya

Therapie eines Aneurysmas

Generell ist die Therapie eines Aneurysmas operativ oder konservativ. Konservativ bedeutet, dass die Therapie des Aneurysmas durch Medikamente, regelmäßige Kontrollen und Therapie eventueller Begleiterkrankungen erfolgt.

Eine Operation hängt meist von der Größe des Aneurysmas ab, denn je größer das Aneurysma ist, desto höher ist die Gefahr einer Ruptur (Riss). Eine Ruptur ist fast immer ein lebensbedrohlicher Notfall. Der Patient kann innerlich verbluten oder durch einen Riss des Aneurysmas im Hirn einen Schlaganfall erleiden. Auch die Lage eines Aneurysmas kann die Art der Therapie beeinflussen. Drückt das Aneurysma zum Beispiel auf benachbarte Organe und bereitet dem Patienten Beschwerden, kann ein operativer Eingriff sinnvoll sein.

Therapie eines Aneurysmas im Brustbereich

Für ein kleines Aneurysma in der Brustaorta ist oft eine konservative Therapie angezeigt. Hier gilt es, auch die Therapie von Begleiterkrankungen, wie beispielsweise erhöhten Blutdruck, miteinzubeziehen. Um die Wachstumsgeschwindigkeit des Aneurysmas zu erkennen, wird das Aneurysma anfangs engmaschig, circa alle drei Monate, kontrolliert.

Hat der Patient Beschwerden, wie Husten, Atem-, Schluck-, Brust- oder Rückenbeschwerden, muss abgeklärt werden, ob das Aneurysma die Ursache ist, um gegebenenfalls eine operative Therapie zu veranlassen. Ein operativer Eingriff kann dann infrage kommen, wenn der Durchmesser des Aneurysmas bei circa 5,5 cm liegt.

Ein solcher Eingriff wird in der Regel entweder operativ oder mit dem sogenannten endovaskulären Verfahren vorgenommen, um das Aneurysma zu beseitigen. Bei der Therapie mit dem endovaskulären Verfahren wird ein sogenannter Stentgraft mithilfe eines dünnen Kunststoffschlauchs (Katheter) in die Hauptschlagader in der Leiste geschoben. Ein Stentgraft ist ein Schlauch, bestehend aus synthetischem Gewebe (Graft), der eine Metallstruktur umschließt (Stent).

Mithilfe eines bildgebenden Verfahrens, wie einer CT, wird der Stentgraft mithilfe des Katheters zum Aneurysma gesteuert. Dort wird der Katheter vom Stentgraft gelöst. Der Stentgraft klappt sich auf und schaltet das Aneurysma aus. Der Eingriff erfolgt unter Teil- oder Vollnarkose. Bei einer offenen Operation wird die Körperseite geöffnet und das Aneurysma durch einen aus synthetischen Gewebe bestehenden Schlauch, der an der Arterie angenäht wird, ersetzt.

Therapie eines Aneurysmas im Bauchbereich

Bei der Therapie eines Aneurysmas im Bauchbereich gilt im Allgemeinen das gleiche Vorgehen wie bei einem Aneurysma im Brustbereich. Ist das Aneurysma nicht größer als das Doppelte des Durchmessers der Aorta an der betroffenen Stelle und macht dem Patienten keine Beschwerden, erfolgt in der Regel eine konservative Therapie wie bei dem Aneurysma im Brustraum.

Ein Aneurysma im Bauchbereich kommt generell häufiger vor. Begleiterkrankung wie Arteriosklerose und erhöhter Blutdruck sollten behandelt und auf das Rauchen verzichtet und eine gesunde Ernährung geachtet werden.

Therapie eines Aneurysmas im Gehirn

Sowohl Lage, Größe und die Konstitution des Patienten können entscheidend für die Therapie sein. Ist das Aneurysma bekannt, aber noch klein, kann unter Umständen auch eine konservative Therapie angewendet werden. Eine konservative Therapie beinhaltet eine gewissenhafte Kontrolle mittels bildgebender Verfahren wie MRT und Angiografie. Der Patient sollte unbedingt auf einen gesunden Lebensstil mit Verzicht auf übermäßigen Alkoholkonsum, Rauchen und sonstige stimulierende Substanzen, die in das zentrale Nervensystem eingreifen, achten.

Sobald ein Aneurysma jedoch Beschwerden macht, sich in der Größe oder Form ändert, ist eine operative Therapie in der Regel dringend angezeigt. Im Gegensatz zu anderen Aneurysmen wird die operative Therapie von einem Aneurysma im Gehirn nicht von Gefäßchirurgen, sondern von Neurochirurgen übernommen.

Die Therapie erfolgt anhand des neurochirurgischen Clippings, Wrapping oder endovaskulär mittels Coiling. Beim neurochirurgischen Clipping wird nach Öffnen des Schädels ein Metall-Clip auf das Aneurysma gesetzt und das Aneurysma ausgeschaltet. Die neuere Methode zur Therapie eines Hirn-Aneurysmas ist das Coiling. Ähnlich wie bei der Therapie eines Aneurysmas im Bauchraum, wird ein Mikrokatheter unter Röntgenüberwachung in das Aneurysma geschoben. Durch den Katheter werden Metallspiralen (Coils) in das Aneurysma hineingebracht und dieses damit verschlossen. So wird das Aneurysma nicht mehr von Blut durchflossen und kann nicht mehr platzen.

Therapie eines Aneurysmas in Arterien der Beine

Ein Aneurysma beispielsweise in den Beinarterien birgt zwei Gefahren. Das Gefäß kann verstopfen oder es kann zur Blutung kommen, wenn das Aneurysma platzt. Beides kann zu gefährlichen Komplikationen führen. Die Therapie erfolgt zumeist durch einen operativen Eingriff, um das Aneurysma auszuschalten.

Dies kann entweder mittels Einsetzen eines Bypasses oder eines Stentgrafts geschehen. Beim Bypass wird das Aneurysma umgangen. Hierfür wird in der Regel eine körpereigene Vene verwendet. Bei der Therapie mit einem Stentgraft, wird der Stentgraft, bestehend aus einem von synthetischem Material umschlossenen Drahtgitter, das mithilfe eines Katheters durch die Leiste zum Aneurysma geschoben.

Britta Schwanbom

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