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Neurodermitis

Neurodermitis ist eine chronische, nicht ansteckende Hauterkrankung, die von einem starken Juckreiz und trockener Haut gekennzeichnet ist. Auf der Haut entstehen rote, entzündliche, schuppende Ekzeme, die gelegentlich auch nässen.

Neurodermitis
© iStock - Kwarkot

Auswirkungen von Neurodermitis auf die Psyche

Bei der Neurodermitis handelt es sich um eine Störung der Hautbarriere. Diese ist nicht so resistent, wie bei Menschen, die nicht von Neurodermitis betroffen sind. Dadurch wird die Haut schneller trocken und ist sehr empfindlich für äußerliche Einflüsse. Die Haut ist schneller gereizt und neigt zu Entzündungen. Betroffene leiden unter den Symptomen von Neurodermitis. Psychischer Stress kann das Hautbild verschlimmern.

Positives Empfinden für die Haut entwickeln

„Wie Stress und psychische Belastung sich bei Betroffenen von Neurodermitis genau auswirken, ist Gegenstand zahlreicher Forschungen. Wir wissen, dass Stress und psychische oder emotionale Belastungen das Hautbild verschlechtern können“, sagt Dr. Elvir Cesko. Jeder Patient definiert Stress oder psychische Belastung anders. Generell zählen dazu z. B. Prüfungsstress und Konflikte in der Familie oder Partnerschaft. „Dadurch kann sich das Hautbild enorm verschlechtern und das bringt einen Teufelskreis in Gang – der psychische Stress verschlechtert den Hautbefund und durch das verschlechterte Hautbild führt natürlich dazu, dass sich die Betroffenen noch schlechter fühlen. Was sich noch schlechter auf die Psyche auswirkt“, erklärt Dr. Cesko. In den meisten Fällen sind bereits Kinder von der Erkrankung betroffen. Deswegen ist es wichtig, dass die Eltern sie bereits im Kindesalter darin unterstützen ein positives Empfinden zu ihrer Haut aufzubauen. „Eltern sollte ihre Kinder aufklären und ihnen erklären, dass ihre Erkrankung nichts Schlimmes ist, dass sie nicht ansteckend ist und dass es kein Makel ist. Wenn bereits im Kindesalter eine gesunde Basis gelegt wird, dann hilft es den Betroffenen auch als Erwachsener gelassener mit der Erkrankung umzugehen“, rät Dr. Cesko.

In schweren Fällen Hilfe bei einem Psychologen suchen

„Es kann durchaus hilfreich sein, einen Experten aufzusuchen, einen Neurodermitis-Trainer, der Betroffene unterstützt und ihnen hilft zu erkennen, dass ihre Erkrankung nicht schlimm ist und dass sie selbst viel dafür tun können, damit es ihrer Haut gut geht“, erläutert Dr. Cesko. Schmerz und Juckreiz entstehen immer dann, wenn die Haut gereizt und in einem schlechten Zustand ist. Deswegen ist die tägliche Basispflege so entscheidend. „Wenn die Basispflege allerdings nicht ausreicht, können Cremes und Salben verwendet werden, die Juckreiz stillende Stoffe enthalten, z. B. lokale Anästhetika. Ansonsten kann auch Kortison als örtliche Therapie helfen. Wenn die lokale Therapie nicht ausreicht, kann auch innerlich in Form von Tabletten behandelt werden. Calcineurin-Inhibitoren haben sich bewährt. Zusätzlich hat die Lichttherapie einen positiven Effekt“, erklärt Dr. Cesko. Ob sich Betroffene neben der medikamentösen Behandlung auch psychologisch betreuen lassen sollten, hängt immer davon ab, wie stark jemand unter der Erkrankung leidet. „In schweren Fällen kann es sinnvoll sein, wenn Patienten sich durch einen Psychologen unterstützen lassen. Ansonsten können auch Entspannungsmethoden, wie Meditation, Tai-Chi oder Yoga helfen mit der psychischen Belastung umzugehen“, empfiehlt Dr. Cesko. Der Experte rät auch, ein Kratztagebuch zu schreiben. Darin schreiben Patienten dann auf, zu welchen Zeitpunkten und unter welchen Umständen sich die Beschwerden zeigen. Auf diese Weise können sie die belastenden Faktoren erkennen und anschließend besser meiden.

Darüber hinaus gibt es gibt zahlreiche Selbsthilfegruppen, die sich mit Neurodermitis beschäftigen. Dort können sich Betroffene mit anderen Betroffenen austauschen. Sie treffen dort auf Gleichgesinnte und bekommen Fragen auf ihre Antworten. Sie erhalten dort auch zahlreiche Adressen von Ärzten, die sich auf das Thema Neurodermitis spezialisiert haben.

Quelle: Patient und Haut 2/2013

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