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Bandscheibenvorfall

Ein Bandscheibenvorfall, häufig auch als Bandscheibenprolaps oder Diskusprolaps bezeichnet, ist eine Erkrankung, bei der es zur Verlagerung bzw. zum Austritt von Teilen des Gallertkerns der Bandscheibe kommt

Bandscheibenvorfall
© iStock - gilaxia

Entstehung eines Bandscheibenvorfalls

Bei einem Bandscheibenvorfall kommt es zu einer Verlagerung bzw. zum Austritt von Teilen des Gallertkerns der Bandscheibe. Dies verursacht starke Rückenschmerzen, die teilweise auch bis ins Bein ausstrahlen können. Zustande kommt der Schmerz dadurch, dass die Bandscheibe einen Nerv oder dessen Wurzel einengt.

Die meisten Wirbelkörper der Wirbelsäule sind durch eine Bandscheibe (lat. Discus intervertebralis) flexibel miteinander verbunden. Die Bandscheibe besteht aus einem faserknorpeligen Material, dem Faserring, der einen Kern aus Gallertmasse zusammenhält. Zwischen den einzelnen Wirbelkörpern befinden sich Hohlräume, durch die einzelne Nervenfasern (sog. Spinalnerven) das Rückenmark verlassen. Diese Nerven werden auch Nervenwurzeln genannt. Beschwerden, die durch eine Schädigung der Nervenwurzel hervorgerufen werden, bezeichnen Mediziner als radikuläre Beschwerden (von lat. radix = Wurzel) bzw. radikuläre Syndrome (z. B. Ischias-Syndrom).

Was passiert bei einem Bandscheibenvorfall?

Bei einem Bandscheibenvorfall kann es entweder zu einer Vorwölbung der Bandscheibe (Bandscheibenvorwölbung oder auch Diskusprotrusion) oder zu einem Austreten des Gallertkerns aus dem Faserring kommen (Bandscheibenvorfall oder auch Bandscheibenprolaps). Dabei kann die Gallertmasse sowohl in den Zwischenwirbelkanal, durch den die Spinalnerven das Rückenmark verlassen, als auch in den Rückenmarkskanal austreten. Für einen Vorfall in den Rückenmarkskanal muss zunächst das hintere Längsband durchbrochen werden. Ein Bandscheibenvorfall in den Rückenmarkskanal ist eher selten, häufiger werden Spinalnerven eingeklemmt. Lösen sich Teile der Bandscheibe ab, nennt der Mediziner dies Sequestration, zu Deutsch Absonderung.

Ursachen eines Bandscheibenvorfalls

Die Bandscheibe und die Wirbelkörper sind – wie der gesamte Organismus – einem natürlichen Alterungsprozess unterworfen. Diese Vorgänge können dazu führen, dass der Faserring, der den Gallertkern der Bandscheibe umschließt, rissig und damit geschwächt wird. Die Folge kann sein, dass der Gallertkern aus dem Faserring austritt. Häufig kommt es jedoch auch durch jahrelange Fehl- oder Überbelastung zu einem Bandscheibenvorfall. Als Gründe hierfür diskutieren Mediziner u. a. häufiges falsches Heben schwerer Gegenstände oder eine schwache Rücken- und Bauchmuskulatur durch geringe körperliche Aktivität.

Bei einigen Menschen belastet zudem ein überhöhtes Körpergewicht den Rücken und damit die Wirbelsäule. Nur in seltenen Fällen ist ein Bandscheibenvorfall auf eine Verletzung der Wirbelsäule zurückzuführen, wie sie z. B. durch einen Unfall entsteht.

Die Ergebnisse medizinischer Studien lassen außerdem annehmen, dass es bestimmte genetische Faktoren gibt, die die Stabilität der Bandscheibe beeinflussen. Gefunden wurden u. a. Erbfaktoren, die die Zusammensetzung der Gallertsubstanz mitbestimmen. Folge davon ist eine Destabilisierung des Bandscheibenkerns. Dadurch steigt das Risiko, einen Bandscheibenvorfall zu erleiden.

Antje Habekuß

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