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COPD

COPD bezeichnet eine chronisch-obstruktive Lungenerkrankung; die Abkürzung steht für die englische Bezeichnung chronic obstructive lung disease.

COPD
© iStock - Nikola Ilic

Begleiterkrankungen bei COPD vermeiden

Eine COPD-Erkrankung beeinflusst das Alltagsleben erheblich. Aufgrund des zunächst schleichenden Verlaufs der Erkrankung stellen sich viele Einschränkungen und Einschnitte oft nicht sofort ein, sondern erstrecken sich über einen längeren Zeitraum.

Anfangs kommt es oftmals unmerklich etappenweise zur Reduzierung körperlicher Aktivitäten. Später nimmt die körperliche Leistungsfähigkeit meist soweit ab, dass die Patienten bei kleinsten körperlichen Anstrengungen Atemnot bekommen. Das führt ggf. zu Immobilität im Alltag, Beruf und in der Freizeit. Heute gibt es jedoch gute Behandlungsmöglichkeiten, die helfen können, den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen, Begleiterkrankungen der COPD zu vermeiden und auch die Lebensqualität zu erhalten.

COPD kann außer der Lunge noch weitere Körperorgane betreffen, wenn man keine Vorsorgemaßnahmen trifft. COPD-Patienten benötigen i. d. R. eine Langzeitbehandlung mit nichtmedikamentösen Therapiemaßnahmen sowie eine umfassende medikamentöse Behandlung. Durch diese Maßnahmen lässt sich der Krankheitsverlauf ggf. positiv beeinflussen.

Zusätzlich ist es für jeden COPD-Patienten wichtig, das Auftreten von Begleiterkrankungen wie Diabetes mellitus, arterieller Hypertonie und Osteoporose und mögliche Folgeerkrankungen wie Lungenemphysem oder Rechtsherzinsuffizienz im Auge zu behalten.

Grundsätzlich entscheidend für den positiven Verlauf einer COPD-Behandlung ist das Ausschalten der Erkrankungsursache und das Vorbeugen von Begleiterkrankungen. Mit dem Einsatz zahlreicher therapeutischer Möglichkeiten, unter Berücksichtigung des Ausmaßes der COPD-Erkrankung, besteht die Möglichkeit mögliche Begleiterkrankungen vorzubeugen. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist, sich umfassend über das Krankheitsbild COPD zu informieren.

Wichtige erste Schritte

Das Zigarettenrauchen wirkt sich bei COPD-Patienten ausgesprochen negativ auf den Allgemeinzustand aus. Der Verzicht des Tabakkonsums ist einer der wichtigsten Schritte, der das Voranschreiten der Erkrankung verlangsamen kann. Bereits kurze Zeit nach dem Rauch-Stopp kann der Patient leichter durchatmen und verspürt eine Besserung des Hustens.

Holzschutzmittel, Pflanzendünger oder auch Schimmelbelastungen sollte der COPD-Erkrankte auf jeden Fall vermeiden. Sie können zu einer erheblichen Krankheitsverschlechterung durch eine obstruktive Ventilationsstörung führen, da sie die Lunge sehr belasten.

Allergische Hautreaktionen, verursacht durch jegliche Schadstoffe, können zusätzlich eine allergisch bedingte Atemwegsobstruktion auslösen.

Psychologische Aspekte bei COPD

Die psychologischen Faktoren Angst und Depressivität spielen ebenfalls eine große Rolle für das Wohlbefinden und die Lebensqualität der Patienten. Wer mit einer Depression zu kämpfen hat, befindet sich schnell in einer unaufhaltsamen Abwärtsspirale, an deren Ende der Verlust des Lebensmutes stehen kann. Die Einschränkung der Mobilität und die zunehmende körperliche Inaktivität verstärken diesen Zustand. Ein relevantes Thema ist auch, dass durch wenig körperliche Aktivität mit geringem Aufenthalt im Freien ein Vitamin-D-Defizit hervorgerufen werden kann.

Es ist sehr schwer sich selber aus dieser Situation zu befreien, denn eine Depression ist kein vorübergehender Zustand, der sich mit etwas Anstrengung überwinden ließe. Die Depression ist eine Krankheit, die auch als solche behandelt werden muss. Die Überwindung der Depression ist auch im Kampf gegen das Fortschreiten der COPD von besonderer Bedeutung.

Psychotherapeutische Therapien und der ergänzende Einsatz von Medikamenten können eine Besserung der allgemeinen Befindlichkeit der Patienten erzielen sowie neuen Lebensmut und neue Perspektiven schaffen. Eine psychotherapeutische Behandlung kann deshalb in der COPD-Therapie sinnvoll sein.

Ausreichende Bewegung zur Vorbeugung von Begleiterkrankungen

Neben einer Behandlung mit Medikamenten ist die Stärkung des Herz-Kreislauf-Systems sehr wichtig, da die COPD eng mit Herz-Kreislauf-Krankheiten verkettet sein kann. Herz-Arterien-Verkalkungen, Herzinsuffizienz (Herzschwäche) sowie Herz-Rhythmus-Störungen können bei COPD-Patienten im Vergleich zu Gleichaltrigen ohne COPD deutlich öfter auftreten.

Der Betroffene sollte sich bewusst viel bewegen, beispielsweise lieber die Treppe nutzen, statt des Aufzugs. Weitere Möglichkeiten die Herz-Kreislaufleistung zu steigern, ist ein moderates Training im Fitnessstudio oder in speziellen Lungensportgruppen, die auf ein Training mit Lungenpatienten spezialisiert sind. Hierbei kann die Ausdauer und die maximale körperliche Belastbarkeit verbessert, die Symptome gelindert und das Immunsystem gestärkt werden. Welche körperlichen Aktivitäten infrage kommen, hängt natürlich vom Schweregrad der COPD bzw. von der körperlichen Befindlichkeit des Patienten ab.

Mangels Bewegung und durch Schonhaltung kann bei einem COPD-Patienten im Laufe der Zeit auch ein Muskelabbau einsetzen. Diesem Prozess muss aktiv entgegengewirkt werden, da sich die Erscheinungen der COPD ansonsten nur noch verschlechtern. Geschulte Physiotherapie kann bewusst helfen mit dem eigenen Körper umzugehen und zu erlernen, wie der Betroffene bei akuter Atemnot Linderung erfährt.

Virale und bakterielle Atemwegsinfekte

Auch virale oder bakterielle Infektionen der Bronchien und des Lungenparenchyms können den Zustand des Patienten deutlich verschlimmern. Menschen mit COPD wird aus diesem Grund eine Influenza- und Pneumokokkenimpfung empfohlen, um virale und bakterielle Atemwegsinfekte wie z. B. Grippe oder Lungenentzündung zu vermeiden.

Diabetes mellitus/Körpergewicht

COPD-Patienten sollten zusätzlich auf die Anzeichen einer Diabeteserkrankung (ggf. vermehrtes Durst- oder Hungergefühl, vermehrtes Wasserlassen) achten. Diabetes kann auf die COPD negativ Einfluss nehmen und eine Verringerung der Atemleistung bewirken.

Übergewicht erschwert zudem allgemein das Atmen. Bei Untergewicht benötigt der Patient zusätzliche Energieleistungen, um zu atmen. Die regelmäßige Erfassung des Körpergewichts und die Ermittlung des BMI sind deshalb unverzichtbare Untersuchungen bei jedem COPD-Patienten. Sie können außerdem erste Hinweise darüber geben, ob eine mangelhafte Ernährung vorliegt.

Neben gezieltem körperlichen Training kann hier auch durch eine ausgewogene Ernährung eine Besserung der Gewichtsprobleme bzw. eine Linderung der Symptome bei COPD erreicht werden. Bei den Getränken wird stilles Wasser empfohlen, um auch den Schleim in Lunge und Bronchien flüssiger zu halten.

Mögliche Operationen

Als letzte Möglichkeit kann ein chirurgischer Eingriff die Lebensqualität der Betroffenen verbessern. Zum einen gibt es bei COPD die Möglichkeit der Lungenvolumenreduktion durch den Einsatz von Einwegventilen. Sie sollen dafür sorgen, dass Teile der Lunge besser mit Sauerstoff versorgt werden. Zusätzlich besteht die Lungentransplantation zur Verfügung; allerdings ist dieser schwere Eingriff leider nur in seltenen Fällen überhaupt möglich und eine letzte Option in der Therapie.

Quelle: COPD und Asthma 2/2013

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