Kontakt 02202 18898-0 | info@curado.de
Menu
Curado Search
Sie sind hier: Startseite  »  Krankheiten  »  Stoffwechselerkrankungen  »  Wechseljahre  »  Entstehung von Wechseljahren  »  Beschwerden in den Wechseljahren

Wechseljahre

Die Wechseljahre sind durch unterschiedlichste Beschwerden gekennzeichnet, die allgemein auch unter dem Begriff klimakterisches Syndrom zu finden sind.

Wechseljahre
© iStock - yacobchuk

Beschwerden in den Wechseljahren

Ursache für Wechseljahresbeschwerden ist die hormonelle Umstellung des weiblichen Körpers in der Menopause. Die Produktion von Östrogen und Progesteron wird kontinuierlich eingestellt und ein Hormonungleichgewicht stellt sich ein, das für Beschwerden verantwortlich ist. Jede Frau empfindet diese unterschiedlich stark bzw. belastend. Etwa ein Drittel der Frauen hat keine bis geringe Beschwerden, ein Drittel hat starke und ein Drittel sehr starke Beschwerden.

Phasen

Die erste Phase, die Prämenopause, beginnt bei den meisten Frauen ab dem 40. Lebensjahr und dauert i. d. R. etwa acht Jahre. In dieser Phase nimmt die Hormonproduktion stetig ab. Dadurch kommt es zu Zyklusstörungen wie unregelmäßige, starke oder lang anhaltende Blutungen. Häufig treten vor der Menstruation Beschwerden auf, wie Kopfschmerzen, Brustspannen, Wassereinlagerungen und Reizbarkeit. Bereits in dieser Phase nimmt die Fruchtbarkeit stark ab. Die Wahrscheinlichkeit schwanger zu werden, liegt bei 10 %.

Die Menopause, die letzte Monatsblutung, liegt in der sog. Perimenopause. Sie dauert etwa vier Jahre, beginnt mit etwa 47 Jahren und endet zwölf Monate nach der letzten Monatsblutung. Diese tritt bei den meisten Frauen mit etwa 50 Jahren ein. In dieser Phase stellt der Körper die Follikelreifung ein, wodurch der Eisprung immer häufiger ausbleibt. Die Gelbkörperreifung fehlt, die für die Progesteronproduktion verantwortlich ist. Aufgrund dessen treten Störungen im Menstruationszyklus auf, bis die Regelblutung ganz aussetzt (Menopause). Zeitgleich nimmt die Produktion von Östrogen ab. Dadurch verliert der Körper sein Hormongleichgewicht und Beschwerden wie Hitzewallungen, Schlafstörungen und Erschöpfungszustände treten vermehrt auf.

In der Postmenopause fällt die Produktion von Gestagen und Östrogen auf ein Minimum ab. In dieser Zeit treten oft weitere Beschwerden wie Hautprobleme oder Harninkontinenz auf. Durch die Abnahme an weiblichen Hormonen entsteht ein Überschuss an männlichen Hormonen infolge dessen Frauen Vermännlichungserscheinungen wie Damenbart und Haarausfall an sich feststellen. Diese Phase dauert etwa zehn bis 15 Jahre und endet mit dem Eintritt ins Senium (Alter) mit etwa 70 Jahren.

Beschwerden

Die häufigsten Beschwerden während der Menopause sind Hitzewallungen mit Schweißausbrüchen, die auch mit Herzrasen einhergehen. Häufig leiden Frauen unter Schlafstörungen, die wiederum verminderte Leistungskraft, Kopfschmerzen, Nervosität oder Schwindel hervorrufen können. Aufgrund des veränderten Hormonhaushaltes kann es zu Trockenheit und Infektionen der Scheide und Harnwegsbeschwerden kommen. Weitere Symptome, die im Verlauf der Wechseljahre auftreten können sind:

  • Bluthochdruck
  • Gewichtszunahme
  • Arthrose
  • Osteoporose
  • Behandlung

    Es gibt verschiedene Therapieansätze bei Wechseljahresbeschwerden. Eine davon ist die Hormonersatztherapie, die häufig eingesetzt wird, wenn Beschwerden Krankheitswert haben oder die Lebensqualität einschränken. Es wird zwischen der Monotherapie, bei der nur Östrogen verabreicht wird, und der Kombinationstherapie unterschieden. I. d. R. wird die Kombinationstherapie verordnet, bei der Frauen sowohl Östrogen als auch Gestagen einnehmen. Bei einer Monotherapie würde Östrogen das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut zu stark anregen, woraufhin Gebärmutterhalskrebs entstehen kann. I. d. R. sind Beschwerden zu 95 % nach vier bis acht Wochen gelindert. Die Verabreichung der Hormone kann als Tabletten, Pflaster, Gel, Zäpfchen, Creme oder Injektion erfolgen. Frauenärzte entscheiden ganz individuell von Frau zu Frau, welche Form zielführend ist. Dabei müssen verschiedene Vor- und Nachteile und Aspekte wie Alter der Frau und Gesundheitszustand berücksichtigt werden. Bei einer Hormonersatztherapie können Nebenwirkungen wie Spannungsgefühle in der Brust, irreguläre Blutungen, Migräne, Ödeme und Magen-Darm-Beschwerden auftreten. Abzuraten ist eine solche Therapie bei folgenden Vorerkrankungen:

  • Thrombose
  • Embolie
  • Krebserkrankung
  • Gallenerkrankung
  • Chronische und akute Erkrankungen der Leber und Bauchspeicheldrüse
  • Unbehandelter Blutdruck
  • Stoffwechselstörung
  • Epilepsie
  • Eine Hormonersatztherapie sollte i. d. R. kurzzeitig eingesetzt werden, da sie die Wahrscheinlichkeit für Brustkrebs erhöht.

    Eine weitere Therapieform ist die Phytotherapie (griech. phyton = Pflanze). Dabei werden Isoflavone eingenommen. Das sind östrogenähnliche Substanzen, die Pflanzen selbst herstellen, sog. Pythoöstrogene. Dazu zählen Traubensilberkerze, Rotklee und Mönchspfeffer. Diese können mit Tabletten oder Tees aufgenommen werden. Phythoöstrogen kommt auch in Sojabohnen, Erdnüssen, Leinsamen und Hülsenfrüchten vor. Vor einer Einnahme sollte ein Arzt zurate gezogen werden, da Nebenwirkungen wie Allergien auftreten können.

    Frauen können i. d. R. eine Linderung der Beschwerden mit einem geänderten Lebensstil herbeiführen. Dazu gehört ein Normalgewicht mit einem Body-Mass-Index (BMI) unter 25 kg/m², regelmäßige körperliche Aktivität, Entspannungsübungen wie Yoga und niedrige Umgebungstemperaturen.

    Quelle: Deutsches Magazin für Frauengesundheit

    Copyrights © 2021 GFMK GMBH & CO. KG