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Bindehautentzündung

Ein stark gerötetes Auge ist oft Hinweis auf eine Bindehautentzündung, die häufigste Augenerkrankung. Der Fachbegriff für Bindehautentzündung lautet Konjunktivitis und hat seinen Ursprung in der Bezeichnung Konjunktiva, dem medizinischen Begriff für die Bindehaut.

Bindehautentzündung
© iStck - offstocker

Entstehung einer Bindehautentzündung

Das menschliche Auge ist sehr empfindlich. Eine Bindehautentzündung kann durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden. Neben Bakterien, Viren oder in seltenen Fällen auch Pilzen, können u. a. auch allergische Reaktionen, Fremdkörper im Auge oder chemische Substanzen für eine Bindehautentzündung verantwortlich sein. Grundsätzlich wird zwischen der infektiösen Bindehautentzündung und der nicht-infektiösen Bindehautentzündung unterschieden.

Entstehung der infektiösen Bindehautentzündung

Bei der infektiösen Bindehautentzündung handelt es sich, dem Namen entsprechend, um eine durch Infektion des Auges ausgelöste Reaktion. Die meisten Fälle von Bindehautentzündung haben ihren Ursprung in einer Infektion. Der Begriff Infektion wird verwendet, wenn ein Mikroorganismus in einen Körper eindringt und sich dort ansiedelt und vermehrt. Unter Mikroorganismen versteht man Bakterien, Viren und Pilze. Eine infektiöse Bindehautentzündung ist oft sehr ansteckend. Betroffene Patienten leiden meist unter unangenehmem Jucken und Brennen der Augen. Um den Juckreiz zu lindern, wird meist gedankenlos an den Augen gerieben – und schon befinden sich die gefährlichen Krankheitserreger an den Händen. Durch Händeschütteln, das gemeinsame Benutzen von Handtüchern oder anderen Kontakt zu Mitmenschen kann sich eine Infektion innerhalb kurzer Zeit verbreiten und sogar zur Epidemie werden.

Entstehung der infektiösen Bindehautentzündung – bakterielle Infektion

Bei einer Bindehautentzündung sind meist Bakterien die Auslöser der Infektion. Staphylokokken, Pneumokokken, Gonokokken und Hämophilus influenza sind besonders häufig für die Entstehung einer Bindehautentzündung verantwortlich. Von Gonokokken sind vor allem Neugeborene gefährdet. Während des Geburtsvorgangs kann es leicht zu einer Übertragung von der Mutter zum Säugling kommen. Um der Bindehautentzündung vorzubeugen, werden Neugeborenen meist prophylaktisch Augentropfen verabreicht.

Entstehung der infektiösen Bindehautentzündung – Infektion durch Viren

Neben Bakterien gehören auch Viren zu Auslösern der infektiösen Bindehautentzündung. Die häufigsten in diesem Zusammenhang auftretenden Krankheitserreger sind Adenoviren und Herpesviren. Die Infektion mit Adenoviren äußert sich meist durch eine allgemeine Erkältung des Patienten. Diese Form der Bindehautentzündung wird als Keratokunjunktivitis bezeichnet und ist sehr ansteckend. Auffällig ist, dass zunächst meist nur ein Auge von der Bindehautentzündung betroffen ist, wobei in erster Linie der innere, dem Nasenrücken nähere Teil der Bindehaut Anzeichen der Bindehautentzündung zeigt. Leider offenbaren sich typische Symptome der Infektion durch Adenoviren erst acht bis zehn Tage nach dem Eintritt der Krankheitserreger in den Körper. So ist die Verbreitung der Viren nicht leicht zu unterbinden.

Entstehung der nicht-infektiösen Bindehautentzündung

Die nicht-infektiöse Bindehautentzündung wird durch äußere Einflüsse wie Rauch oder im Allgemeinen zu trockene Augen ausgelöst. Trockene Augen können unterschiedliche Ursachen haben und treten vor allem bei älteren Menschen häufig auf. Auch Medikamente können bei dauerhafter Anwendung zur Entstehung einer Bindehautentzündung beitragen. Einige gängige Mittel gegen gerötete Augen enthalten gefäßverengende Stoffe. Durch ständige Verwendung dieser Präparate („Weißmacher“) wird auf Dauer die Eigenproduktion von Tränenflüssigkeit vermindert. Das Auge „gewöhnt“ sich an die künstliche Zufuhr von Flüssigkeit. Als Folge dessen trocknet das Auge umso schneller aus – eine Bindehautentzündung kann sich leicht entwickeln. Eine kurze, vorübergehende Verwendung solcher Augentropfen ist normalerweise nicht bedenklich.

Äußere Einflüsse, welche eine Bindehautentzündung hervorrufen können, sind z. B. kleine Fremdkörper wie Staub oder Rauch, starke Temperatureinflüsse, Wind, ultraviolettes Licht, radioaktive Strahlung oder giftige chemische Substanzen. Autofahrer sind gehäuft von der nicht-infektiösen Form der Bindehautentzündung betroffen. Durch Fahrtwind am offenen Fenster und Autoabgase werden ihre Augen in besonderem Maße dauerhaft gereizt. Nicht selten sind schlecht gereinigte Kontaktlinsen die Ursache einer Bindehautentzündung. Hier ist die Gefahr einer Beteiligung der Hornhaut an der Entzündung vergleichsweise groß. Eine Überanstrengung der Augen durch zu lange Naharbeit, langes Arbeiten am Computer, falsch angepasste Sehhilfen oder allgemeine Übermüdung der Augen kann ebenfalls zu Bindehautentzündung führen. In selteneren Fällen können auch Fehlstellungen der Augenlider eine Bindehautentzündung hervorrufen.

Entstehung der nicht-infektiösen Bindehautentzündung – allergische Bindehautentzündung

Eine Bindehautentzündung tritt oft als Folge einer allergischen Reaktion des Körpers auf. Auch diese Form der Bindehautentzündung zählt zu den nicht-infektiösen Bindehautentzündungen. Häufige Ursachen für die Überreaktion des Körpers sind Pflanzenpollen, Tierhaare, Medikamente oder Kosmetika. Mediziner bezeichnen die allergische Form der Bindehautentzündung mitunter als Rhinokonjunktivitis. Oft leiden Patienten gleichzeitig unter Heuschnupfen.

Entstehung der nicht-infektiösen Bindehautentzündung – physiologische Bindehautentzündung

Eine Bindehautentzündung muss nicht grundsätzlich Anzeichen einer ernsten Erkrankung des Auges sein. Vor allem Kinder und Jugendliche sind häufig von der sog. physiologischen Bindehautentzündung betroffen. Als physiologisch wird ein Prozess bezeichnet, der natürlicherweise geschieht und nicht krankhaft ist. Die Entstehung der physiologischen Form der Bindehautentzündung geschieht oft bei erstem Kontakt zu speziellen Reizen oder Krankheitserregern. Das Immunsystem des Körpers wird durch dieses erste Zusammentreffen mobilisiert. Je nach Veranlagung äußert sich dies mehr oder weniger stark in den für eine Bindehautentzündung typischen Symptomen.

Franziska Köhler

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