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Brustkrebs

Unter dem Begriff Brustkrebs, auch Mammakarzinom (lat. Mamma = Brust) genannt, versteht man bösartige Tumoren (Geschwulsterkrankungen) der Brustdrüse.

Brustkrebs
© iStock - praetorianphoto

Brustkrebs: Kunsttherapie zur Krankheitsverarbeitung

Bei der Kunsttherapie geht es darum, die vielen Gefühle, die mit der Diagnose „Krebs“ auf den Betroffenen einstürmen, zu verarbeiten und der Wut, den Ängsten und auch der Hoffnung Ausdruck zu verleihen. Das gelingt vielen Patienten beim Malen weit besser als beim Sprechen.

Wie die Kunsttherapie helfen kann, den Schock der Diagnose und die mit der Krankheit verbundenen körperlichen und seelischen Belastungen zu verarbeiten, zeigen exemplarisch die Bilder einer 40-jährigen Frau. Sie erkrankte an einem Hirntumor und nahm kurz nach ihrer Operation das Therapieangebot von Kunsttherapeut Richard Berners wahr. Knapp ein Jahr lang drückte sie ihre Emotionen in eigenen Bildern aus. Die Werke dokumentieren eindrucksvoll die Krankheitsverarbeitung und demonstrieren zugleich, wie befreiend die Kunsttherapie wirken kann und welche Entlastung es für Krebspatienten sein kann, mit Bildern auszudrücken, was sich mit Worten kaum fassen lässt: Wie fühle ich mich beim Malen? Welche Gefühle kommen in mir hoch, wenn ich an mein Leben und meine Umwelt denke?

„Das Malen ist für die meisten Patienten eine ungewohnte Art der Auseinandersetzung mit der Erkrankung“, erklärt Berners. So auch bei der Patientin mit dem Hirntumor. Nie zuvor hatte sie sich gestaltend kreativ betätigt, stets hatte sie „über den Kopf“ gearbeitet. „Ich bin permanent am Denken und möchte endlich auch die kreativen Anteile meiner Persönlichkeit mehr leben lassen“, erklärt sie ihre Motivation, an der Kunsttherapie teilzunehmen.

Kreative Anteile ausleben

Sich in der Malerei fallen zu lassen und sich gestalterisch mit der Erkrankung zu beschäftigen, war für sie eine neue und zugleich bereichernde Erfahrung. Wie stark sie sich in ihrer Gedankenwelt verhaftet fühlt, wird im Bild mit dem Titel „Labyrinth“ ebenso deutlich wie bei der Wahrnehmung ihres Körpers. Die Auseinandersetzung mit dem Körperbild ist ein Indikationsfaktor innerhalb der Psychoonkologie. „Wenn man nicht gelernt hat, seinen Aggressionen Luft zu machen, kann das Malen ein Ansatz sein, den Emotionen einen Weg nach außen zu bahnen“, schildert Berners seine Erfahrungen mit der Kunsttherapie. Das Sichtbarmachen der Gefühle im Bild wirkt nach seinen Worten entlastend auf die Patienten.

„In der Kunsttherapie dürfen die Patienten auch ihrer Trauer Ausdruck verleihen oder ihre Depression zulassen. Sie müssen sich nicht zurücknehmen, um beispielsweise Angehörige nicht zu belasten. Das wirkt oftmals sehr befreiend.“ Es sei, so Berners, „ein Schlupfloch, das die Patienten außerhalb der Therapie oft nicht finden.“ Malen bringt wieder Farbe ins Leben. Im Laufe der Kunsttherapie kann die Patientin ihre depressive Phase überwinden. Sie nimmt den Kampf gegen die Krankheit auf. Auch das wird in der Bilddokumentation gut sichtbar. Mit der Zeit hellen die Farben auf und die Bilder werden bunter – es kommt wieder Farbe ins Leben, Sonne in den Alltag und Hoffnung kehrt zurück.

Auch Folgeerscheinungen und Nebenwirkungen (z. B. Fatigue-Syndrom) von Bestrahlung oder Chemotherapie können über das Malen verarbeitet werden. „Ich fühle mich wie eine Schnecke“, so interpretierte die Patientin eines ihrer Bilder. Nach dem Malen können die Patienten mit Bild, Therapeut und der Gruppe in einen Dialog treten. Das führte im Falle der Hirntumorpatientin dazu, dass diese erstmals über ihre Müdigkeit und Depression, die Beeinträchtigungen durch die Behandlung und über ihren Anspruch, nicht schwach sein zu dürfen, sprechen konnte. „Dies aber war eine Basis dafür, das Schwachsein akzeptieren zu können“, sagt Berners.

Den Abschluss ihrer Kunsttherapie setzt die Patientin selbst. Nach fast einjähriger Teilnahme fühlt Sie sich von ihren seelischen Belastungen weitgehend befreit. Sie malt ein Bild, in dem sie „wieder ins Leben hineinläuft“ und zum Abschluss ein freundliches, lebendiges Bild mit vielen bunten Punkten als Ausdruck für die vielen positiven Dinge, die das Leben noch bereit hält.

Informationen zum kunsttherapeutischen Angebot im Haus LebensWert erteilt Richard Berners unter Tel.: 0221 478-7365.

LebensWert e. V.

Quelle: Befund Krebs 1/2008

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