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Diabetes

Mit dem Begriff Diabetes bzw. Diabetes mellitus bezeichnet man eine Erkrankung des Stoffwechsels, die chronisch verläuft und deren Kennzeichen erhöhte Blutzuckerwerte sind. Diesen liegt eine Störung oder ein Wegfall der Insulinproduktion oder eine Insulinresistenz zugrunde.

Diabetes Mellitus
© iStock - PixelsEffect

Diabetes-Folgeerkrankungen: Diabetische Neuropathie

Die diabetische Neuropathie (auch Polyneuropathie) ist eine Schädigung der peripheren Nerven aufgrund eines Diabetes mellitus. Die Erkrankung kann das gesamte periphere Nervensystem betreffen, also alle Nerven außerhalb von Gehirn und Rückenmark. Sie kann als Folge einer chronischen Schädigung der Nerven selbst durch eine schlechte Einstellung des Blutzuckers oder auch durch Durchblutungsstörungen der Nerven aufgrund einer Mikroangiopathie (Erkrankung der kleinen Blutgefäße) entstehen.

Häufig haben Diabetiker schon zu Beginn ihrer Erkrankung typische Beschwerden wie Nerven- und Muskelschmerzen, Wadenkrämpfe und Muskelzittern. Diese Beschwerden sind durch eine Normalisierung der Stoffwechsellage, also eine Einstellung des Blutzuckers rückbildungsfähig und werden noch nicht als diabetische Neuropathie bezeichnet. Der Prozess der Nervenschädigung schreitet sehr langsam voran und sollte möglichst früh erkannt werden, da eine bestehende Nervenschädigung nicht mehr rückbildungsfähig ist. Die häufigsten Anzeichen, bei denen der Arzt aufgesucht werden sollte, sind:

  • Kribbeln an Händen und Füßen („Ameisenlaufen“)
  • pelziges Gefühl an Händen und Füßen
  • Missempfindungen oder sogar Taubheitsgefühl an Händen und Füßen
  • nächtliche Schmerzen an den Füßen
  • Laut Angaben des Deutschen Diabetiker Bundes leidet jeder dritte Diabetiker unter einer diabetischen Neuropathie. Umso wichtiger ist es, bei den geringsten Anzeichen den Arzt aufzusuchen, damit die Erkrankung rechtzeitig erkannt und behandelt werden kann, um weitere Komplikationen zu verhindern.

    Symptome und Gefahren

    Besonders betroffen von einer Neuropathie ist meist der Tastsinn (Sensibilität) und die Bewegungsfähigkeit (Motorik) in den betroffenen Gebieten. Oft sind ganze Körperpartien gleichzeitig betroffen, wie z. B. Beine, Rumpf oder auch innere Organe. Seltener sind nur einzelne Nerven betroffen. Wird das Anfangsstadium übergangen und keine Behandlung begonnen, können anfängliche Missempfindungen in ein Taubheitsgefühl übergehen. Dies ist besonders an den Füßen gefährlich, da der Patient dann nicht spürt, wenn er sich eine Verletzung zuzieht. Jede kleine Verletzung sollte sofort dem Arzt gezeigt werden, damit sich keine große Wunde daraus entwickelt, die nur schwer abheilt. Sonst kann ein diabetisches Fußsyndrom entstehen. Deshalb ist es für Diabetiker wichtig, die Füße täglich zu kontrollieren.

    Diagnostik

    Die Diagnose kann der Arzt mithilfe einfacher Tests stellen. Mittels einer Stimmgabel kann er das Vibrations- empfinden z. B. an den Fußknöcheln testen. Die Reflexe werden mit einem Reflexhammer überprüft. Das Elektromyogramm (EMG) zeichnet die Aktivität einzelner Muskeln auf, die Elektroneurografie (ENG) die Nervenaktivität. Die Untersuchungen zeigen, welche Form der Neuropathie vorliegt. Zusätzlich wird das Kalt-Warm-Empfinden am Fuß getestet. Außerdem können ein Elektrokardiogramm (EKG) und die Blutdruckwerte (gemessen im Stehen und im Liegen) zeigen, ob das Herz betroffen ist.

    Vorbeugung

    Die beste vorbeugende Maßnahme ist eine optimale Einstellung des Blutzuckerspiegels. Diabetiker sollten dies durch Blutzucker-Selbstkontrolle überprüfen. Neben der medikamentösen Behandlung sollten sich Diabetiker, vor allem Typ 2-Diabetiker, sportlich betätigen, denn Bewegung wirkt sich nicht nur positiv auf den Blutzuckerspiegel aus, sondern auch auf Herz, Kreislauf und Gefäße. Darüber hinaus sollte eine gesunde und ausgewogene Ernährung selbstverständlich sein.

    Therapie variiert je nach Symptomatik und Stadium der Neuropathie

    Nervenschädigungen, die bereits eingetreten sind, können zwar nicht rückgängig gemacht werden, aber die daraus resultierenden Beschwerden können gelindert werden. Die ärztliche Therapie variiert je nach Symptomatik und Stadium der Neuropathie. Bei akuten Schmerzen können einfache Schmerzmittel Abhilfe schaffen. Sind die Schmerzen bereits chronisch, gibt es eine breite Palette an Pharmaka, die je nach individuellem Zustand des Patienten verabreicht werden können. Zudem werden bei der Behandlung der Neuropathie spezielle Neuropathiemittel (z. B. Alpha-Liponsäure) sowie Antiepileptika und Antidepressiva eingesetzt. Letztere verändern u. a. die Schmerzwahrnehmung. Eine weitere wichtige Therapiemöglichkeit ist die physikalische Therapie innerhalb der Physiotherapie.

    Wichtig ist, dass alles getan wird, um weitere Schäden zu vermeiden. Der behandelnde Arzt bzw. auf Diabetes spezialisierte Fachärzte können Betroffene ausführlich beraten.

    Miriam Funk

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