Kontakt 02202 18898-0 | info@curado.de
Menu
Curado Search
Sie sind hier: Startseite  »  Krankheiten  »  Allergien und Unverträglichkeiten  »  Nahrungsmittelunverträglichkeiten  »  Diagnose von Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Nahrungsmittel-
unverträglichkeiten

Treten nach dem Verzehr bestimmter Nahrungsmittel immer wieder Beschwerden wie Durchfall, Blähungen, Übelkeit und Erbrechen oder Hautausschlag, Atemprobleme oder Kopfschmerzen auf, liegt der Verdacht auf eine Nahrungsmittelunverträglichkeit nahe.

Nahrungsmittelunverträglichkeiten
© iStock - Milos Dimic

Diagnose von Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Die häufigsten Nahrungsmittelunverträglichkeiten sind Laktoseintoleranz und Fruktosemalabsorption, auch als intestinale Fruktoseintoleranz bezeichnet.

Bei der Laktoseintoleranz wird der in vielen Lebensmitteln enthaltene Milchzucker nicht oder unvollständig über den Dünndarm aufgenommen. Es kann zu Beschwerden wie Übelkeit, Bauchdrücken, Durchfall oder Erbrechen kommen.

Bei der Fruktosemalabsorption wird der Fruchtzucker nicht vollständig verdaut und gelangt in den Dickdarm, was ebenfalls zu Bauchschmerzen, Durchfall, Übelkeit und Blähungen führen kann. Auch andere Beschwerden wie Kopfschmerzen können auf eine Fruktosemalabsorption zurückgehen. Der Weg bis zur Diagnose dieser Nahrungsmittelunverträglichkeiten ist oft lang, denn bevor eine Laktose- oder intestinale Fruktoseintoleranz bestätigt ist, müssen andere Erkrankungen ausgeschlossen werden, die mit ähnlichen Beschwerden einhergehen. Wer merkt, dass die Symptome regelmäßig nach dem Verzehr bestimmter Speisen auftreten, sollte dies dem behandelnden Arzt mitteilen. Das kann ihm helfen, auf die richtige Spur zu kommen.

Eliminationsdiät und Wasserstoffatemtest

Besteht der Verdacht auf eine oder mehrere Unverträglichkeiten, ist zunächst eine sogenannte Eliminationsdiät sinnvoll, bei der über einen Zeitraum von mehreren Tagen auf Nahrungsmittel mit Milch- oder Fruchtzucker verzichtet wird. Bessern sich die Beschwerden, erhärtet sich der Verdacht. Dann ist es sinnvoll, einen sogenannten Wasserstoffatemtest durchführen zu lassen.

Bei diesem Test trinkt der Patient ein Glas mit einer Laktose- oder Fruktoselösung, nachdem er zuvor zwölf Stunden lang auf Nahrung verzichtet hat. Sowohl vor als auch nach dem Trinken dieser Lösung misst der Arzt den Wasserstoffgehalt in der Ausatemluft. Steigt der Wasserstoffgehalt einige Zeit nachdem die Lösung getrunken wurde an, ist es wahrscheinlich, dass eine Laktose- oder Fruktoseintoleranz vorliegt. Der Grund: Gelangt eine größere Menge Frucht- oder Milchzucker in den Dickdarm, weil sie vom Körper nicht aufgenommen werden konnte, entsteht bei der bakteriellen Verwertung von Fruktose und Laktose im Dickdarm Wasserstoff, der normalerweise in der Ausatemluft nicht oder nur in geringen Mengen zu finden ist.

Blutzuckertest

Nicht immer ist der Wasserstoffatemtest aussagekräftig. Das liegt u. a. an der unterschiedlichen bakteriellen Besiedelung des Darms. Nachdem z. B. Antibiotika eingenommen wurden, kann es passieren, dass die Darmbakterien fehlen, die bei der Verarbeitung von Milch- oder Fruchtzucker Wasserstoff absondern. Bei Laktoseintoleranz gibt es die Möglichkeit, einen Blutzuckertest durchzuführen. Steigt nach dem Trinken einer Laktoselösung auf nüchternen Magen der Blutzuckerwert nicht an, ist eine Laktoseunverträglichkeit wahrscheinlich.

Ein solcher Test ist bei einer intestinalen Fruktoseintoleranz hingegen nicht aussagekräftig, weil Fruktose den Blutzuckerspiegel langsamer ansteigen lässt. Treten nach dem Trinken der Fruktoselösung jedoch Beschwerden auf, ist eine intestinale Fruktoseintoleranz wahrscheinlich.

Quelle: allergikus 4/2019

Copyrights © 2021 GFMK GMBH & CO. KG