Kontakt 02202 18898-0 | info@curado.de
Menu
Curado Search
Sie sind hier: Startseite  »  Krankheiten  »  Krebs  »  Speiseröhrenkrebs  »  Diagnose von Speiseröhrenkrebs

Speiseröhrenkrebs

Speiseröhrenkrebs, auch als Ösophaguskarzinom bezeichnet, ist eine bösartige Veränderung der Schleimhautzellen, welche die Speiseröhre auskleiden. Das Ösophaguskarzinom befällt zumeist das mittlere und das untere Drittel der Speiseröhre.

Speiseröhrenkrebs
© iStock - Dr_Microbe

Diagnose von Speiseröhrenkrebs

Speiseröhrenkrebs verläuft im Anfangsstadium in den meisten Fällen für die Patienten beschwerdefrei. Der Anlass, einen Arzt aufzusuchen, ist bei den meisten Patienten das Auftreten von Schluckbeschwerden (Dysphagie). Im Vorfeld wird der Arzt eine gründliche Patientenbefragung durchführen. Schluckbeschwerden müssen nicht zwingend ein Hinweis auf Speiseröhrenkrebs sein. Auch bei einer Reihe von gutartigen Erkrankungen können Dysphagien auftreten. Hierzu zählen beispielsweise die Ösophagusachalasie, das Ösophagusdivertikel, Refluxösophagitis, irrtümlich verschluckte Fremdkörper, Parkinson, Multiple Sklerose oder ein Schlaganfall mit Beteiligung des Hirnstamms.

Erlangt der Arzt im Gespräch mit dem Patienten Hinweise auf bestehende Risikofaktoren wie beispielsweise Alkohol- und Nikotinkonsum, Übergewicht, bestimmte Ernährungsgewohnheiten usw., steigt die Wahrscheinlichkeit der Diagnose Speiseröhrenkrebs. Da beim Auftreten des Symptoms der Dysphagie im Allgemeinen bereits ein fortgeschrittenes Stadium von Speiseröhrenkrebs zu erwarten ist, sind unverzügliche diagnostische Maßnahmen unumgänglich. Um den Verdacht auf Speiseröhrenkrebs im günstigsten Falle zu widerlegen, jedoch auch um ihn zu erhärten, stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung.

Ösophagoskopie zur Diagnose von Speiseröhrenkrebs

Eine endoskopische Untersuchung ist in den meisten Fällen der nächste Schritt, Speiseröhrenkrebs zu diagnostizieren. Zu diesem Zweck muss ein etwa fingerdicker, flexibler Schlauch vom Patienten geschluckt werden. Da dies eine i. d. R. schmerzlose, aber unter Umständen als unangenehm empfundene Methode ist, können dem Patienten Schmerz- und Beruhigungsmittel verabreicht werden. Am Ende des Schlauchs befinden sich eine Lichtquelle sowie ein Instrument zur Entnahme von Gewebeproben (Biopsie). Bei einem flexiblen Endoskop werden Licht und Bild über Glasfaserbündel auf ein Okular oder einen Monitor übertragen. Der untersuchende Arzt kann so direkt die Innenwand der Speiseröhre betrachten und beurteilen.

Klagt der Patient über Schluckbeschwerden, kann die Ursache durch die Endoskopie ermittelt werden. Liegt an einer Stelle der Speiseröhre eine Verengung durch Zellwucherungen vor, kann mittels einer Sonde eine Gewebeprobe entnommen und im Labor unter dem Mikroskop histologisch, d. h., auf Zellveränderungen hin untersucht werden. Die Ösophagoskopie gibt darüber hinaus Aufschluss darüber, an welcher Stelle der Speiseröhre Tumoren entstanden sind, wie ausgedehnt sie sind und welcher Typ Schleimhaut betroffen ist. Kleinere, gut abgegrenzte Tumoren können in einigen Fällen auch direkt abgeschält und einer Laboruntersuchung zugeführt werden. Ist jedoch festgestellt worden, dass ein bösartiger Tumor vorliegt, der in seinem Wachstum schon weiter fortgeschritten ist, schließen sich i. d. R. weitergehende Untersuchungsverfahren an.

Tumorstaging

Von entscheidender Bedeutung für die nachfolgende Therapie ist es festzustellen, welches Ausmaß das Karzinom bereits erreicht hat (Tumorstaging). Hierzu wurde ein international gültiges Klassifizierungssystem (TNM-System) entwickelt. T1 bedeutet, dass die Krebszellen lediglich die oberen Schleimhautschichten befallen haben, T4 jedoch heißt, dass der Krebs bereits bis zur Außenwand der Speiseröhre vorgedrungen ist. Mit dem Buchstaben N wird eine Beteiligung der Lymphdrüsen angezeigt (N0, N1) und der Buchstabe M steht für das Nichtvorhandensein (M0) bzw. Vorhandensein (M1) von Tochtergeschwülsten (Fernmetastasen). Um die Ausdehnung festzustellen, können nachfolgende Untersuchungsmethoden angewendet werden.

Röntgen mit Kontrastmittel

Wird eine Röntgenuntersuchung der Speiseröhre angeordnet, muss ein Kontrastmittel angewendet werden, um die Strukturen im Inneren darstellen zu können. Zu diesem Zwecke schluckt der Patient ein breiartiges Mittel, welches sich auf die Schleimhautwand der Speiseröhre legt. Das Röntgen wird zumeist, aufgrund der Strahlenbelastung für den Patienten, nicht zur Erstdiagnose eingesetzt, obwohl auch die Röntgenuntersuchung Lage und Ausdehnung des Tumors in der Speiseröhre anzeigen kann. Ein Vorteil dieser Untersuchung ist, dass bei einer Röntgenaufnahme des Brustkorbs gleichzeitig auch benachbarte Organe auf Veränderungen und Metastasen begutachtet werden können.

Endosonografie

Die Endosonografie ist ein endoskopisches Untersuchungsverfahren, d. h., der mit einem Ultraschallkopf versehene Endoskopschlauch wird vom Patienten wie bei einer Endoskopie geschluckt. Durch die Ultraschallwellen kann nun das Organ direkt und ohne störende Gewebeschichten von innen untersucht werden. Auch eine Endosonografie kann, wie andere Untersuchungsmethoden auch, zur Feststellung der Lage und Ausdehnung von Tumoren dienen. Darüber hinaus kann diese Ultraschalluntersuchung darstellen, bis in welche Gewebeschichten das Karzinom bereits vorgedrungen ist und ob benachbarte Lymphknoten betroffen sind. Ein weiterer Vorteil dieser Methode liegt darin, dass Ultraschalluntersuchungen i. d. R. kein Risiko für den Patienten beinhalten.

Computertomografie (CT) zur Diagnose von Speiseröhrenkrebs

Die Computertomografie ermöglicht eine dreidimensionale Darstellung durch Schichtaufnahmen der inneren Organe unter lediglich geringer Strahlenbelastung für den Patienten. Mithilfe eines verabreichten Kontrastmittels können die Ausbreitung und die Lage des Tumors genau bestimmt werden. Im Falle von Speiseröhrenkrebs werden im Allgemeinen Aufnahmen von Hals, Brust- und Bauchraum angefertigt. So können zuverlässig Fernmetastasen in anderen Organen wie Lymphknoten, Lunge oder Leber erkannt werden.

Weitere Verfahren zur Diagnose von Speiseröhrenkrebs

Bei der Positronen-Emissions-Tomografie (PET) kann die Aktivität von Zellen anhand einer Schichtszintigrafie dargestellt werden. Das Skelettszintigramm macht mithilfe eines radioaktiven Kontrasmittels Tumorabsiedlungen in den Knochen sichtbar.

Nicole Breuer

Copyrights © 2021 GFMK GMBH & CO. KG