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Lebensmittelallergie

Reagiert der Körper nach dem Verzehr eines bestimmten Nahrungsmittels (z. B. Nüsse oder Schalentiere) mit juckendem Hautausschlag, Übelkeit, Atemnot oder Durchfall kann eine Allergie die Ursache sein.

Lebensmittelallergie
© iStock - beats3

Erdnussallergie bei Kindern

Eine der schwersten Allergien ist die Erdnussallergie. Schon kleinste Mengen des Allergens können schwerwiegende körperliche Reaktionen bis hin zur lebensbedrohlichen Anaphylaxie hervorrufen, die mit einem Kreislaufstillstand einhergehen kann. Zwar müssen alle Nahrungsmittel, die Erdnüsse oder Spuren von Erdnüssen enthalten, deutlich gekennzeichnet sein, dennoch kann es passieren (etwa bei einer Essenseinladung von Freunden), dass eine Person mit einer Erdnussallergie versehentlich das Allergen zu sich nimmt.

Bis zu 1 % der Kinder in Deutschland sind von einer Erdnussallergie betroffen. Diese äußert sich in der Regel mit Symptomen des Magen- und Darmtrakts (Durchfall, Bauchschmerzen) und der Haut (Bildung von juckenden Quaddeln). Das Allergen löst auch häufig schwerwiegende Atemwegsreaktionen (Atemnot, Asthmaanfall) aus.

Völliger Verzicht auf Erdnüsse

Bislang kann eine Erdnussallergie weder geheilt werden noch gibt es einen wirksamen Schutz durch eine Hyposensibilisierungsbehandlung, bei der Betroffene ganz allmählich an das Allergen gewöhnt werden. Die Therapie besteht in der völligen Meidung von Erdnüssen und allen Produkten, die Erdnüsse oder auch nur Spuren von Erdnüssen enthalten. Das bedeutet für Eltern betroffener Kinder: Sie müssen genau darauf achten, dass ihr Kind keine Erdnüsse oder erdnusshaltige Nahrungsmittel zu sich nimmt. Auch der Kindergarten und die Schule müssen über das Vorliegen einer Erdnussallergie informiert werden, damit das Kind dort nicht versehentlich in Kontakt mit Erdnüssen kommt.

Da die Erdnussallergie so schwer verlaufen kann, müssen betroffene Kinder immer ein Set mit Notfallmedikamenten bei sich führen, das u. a. einen Adrenalin-Injektor enthält, mit dem bei Gefahr einer Anaphylaxie das Adrenalin direkt in den Muskel injiziert werden kann. Auch ein Antihistaminikum, ein Asthmaspray sowie Kortison, z. B. in Tablettenform, sollte das Notfallset beinhalten. Sofern das Kind bereits alt genug ist, sollte es den Umgang mit den Notfallmedikamenten erlernen, im Kindergarten und zu Beginn der Grundschule müssen Betreuer mit der Verabreichung der Medikamente vertraut gemacht werden.

Erdnussallergie vorbeugen

Die sogenannte LEAP-Studie des King’s College London, bei der getestet wurde, ob Kinder mit einem erhöhten Risiko für eine Erdnussallergie davon profitierten, im ersten Lebensjahr Erdnüsse bzw. Erdnussprodukte zu verzehren, ergab, dass der frühe Kontakt mit Erdnüssen Erdnussallergien vorbeugen konnte. Laut dieser Studie wird empfohlen, Kindern im ersten Lebensjahr Erdnüsse zu geben (allerdings keine ganzen Nüsse, sondern Erdnussprodukte, denn die Nüsse könnten die Kinder einatmen) – auch um Allergien vorzubeugen.

Eine Studie der Charité Berlin prüft derzeit, ob eine orale Immuntherapie bei Kindern mit Erdnussallergie Wirkung zeigt. In dieser Studie erhalten von Erdnussallergie betroffene Kinder unter Aufsicht geringste Mengen Erdnuss, wobei die Dosis nach und nach leicht gesteigert wird. Die Wissenschaftler erhoffen sich, dass es dadurch zu einem Gewöhnungseffekt kommt, der allergische Symptome abmildert.

Quelle: allergikus 3/2019

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