Kontakt 02202 18898-0 | info@curado.de
Menu
Curado Search
Sie sind hier: Startseite  »  Krankheiten  »  Krebs  »  Eierstockkrebs  »  Folgen der Therapie von Eierstockkrebs

Eierstockkrebs

Als Eierstockkrebs werden bösartige Tumoren bezeichnet, die sich aus dem Gewebe des Eierstocks gebildet haben. In über 70 % der Fälle bildet sich der Tumor an der Epithelschicht (Deck- und Drüsengewebe) des Eierstocks.

Eierstockkrebs
© IStock - Raycat

Folgen der Therapie von Eierstockkrebs

Da es beim Eierstockkrebs keine Früherkennungsmethoden (Screening) gibt, wird die Erkrankung häufig erst in einem fortgeschrittenen Stadium festgestellt. So erfolgt die Behandlung häufig erst, wenn sich bereits Bauchwasser gebildet hat und das Bauchfell befallen ist. Das oberste Ziel der Eierstockkrebsbehandlung ist es, operativ alle sichtbaren Tumormanifestationen zu entfernen.

Wenn es zu Wechseljahresbeschwerden kommt

In den ersten Tagen nach der Operation kann die Patientin Schwierigkeiten beim Stuhlgang bekommen. Daher werden hierzu i. d. R. vorbeugende Maßnahmen durchgeführt. Eine adäquate Schmerztherapie ist nötig, sodass die Patientinnen frühzeitig mobilisiert werden können, um das erhöhte Thromboserisiko zu minimieren und der Darmträgheit entgegenzuwirken. „I. d. R. erkranken Frauen erst nach der Menopause an Eierstockkrebs. Nur im Fall eines sehr frühen Stadiums kann bei noch bestehendem Kinderwunsch bei jüngeren Frauen ein Eierstock erhalten werden. Sobald bei jüngeren (prämenopausalen) Frauen beide Eierstöcke entfernt werden, kommen sie damit in die Wechseljahre, wodurch es zu Wechseljahresbeschwerden kommen kann“, erklärt Prof. Dr. Pauline Wimberger, Dresden. Häufige Symptome sind Hitzewallungen und Scheidentrockenheit. Der behandelnde Arzt sollte dies ansprechen und entsprechende Therapiemöglichkeiten zusammen mit der Patientin besprechen.

Risiken einer Operation

Das Ziel der Operation ist es, alle sichtbaren Tumoranteile zu entfernen, weil dadurch die Überlebenschancen der Patientin signifikant steigen. Häufig, wenn auch das Bauchfell befallen ist, müssen Teile des Darms entfernt werden. „Wenn Teile des Darms entfernt werden müssen, dann ist es unser Bestreben, möglichst eine End-zu-End-Anastomose durchzuführen, d. h., die Darmanteile an ihren eröffneten Enden wieder aneinanderzunähen, sodass ein kontinuierlicher Verlauf entsteht“, erklärt Prof. Wimberger. Nur in seltenen Fällen ist es nötig, dass vorübergehend für ein paar Monate ein künstlicher Darmausgang gelegt werden muss. Auf diese Weise wird das Risiko minimiert, dass die Darmnaht nicht gut heilt und es zu einer Bauchfellentzündung kommt. Im Anschluss an solche Operationen kann es auch zu Verwachsungen kommen. Deswegen ist es wichtig, auf einen regelmäßigen Stuhlgang der Patientin zu achten.

„Wenn eine systematische Entfernung der Lymphknoten im Becken und entlang der Hauptschlagader erfolgt, da sehr häufig diese Lymphknoten befallen sind, können mitunter Lymphzysten entstehen. Dass die Beine dicker werden, passiert, aber es ist selten, da der Körper hier typischerweise Umgehungskreisläufe hat. Unterstützend können hier von Physiotherapeuten manuelle Lymphdrainagen durchgeführt werden“, sagt Prof. Wimberger. Im Anschluss an die Operation wird eine Chemotherapie durchgeführt, die in den meisten Fällen auch gut von den Patientinnen vertragen wird.

Behandlung sollte in zertifizierten Zentren erfolgen

„Der wichtige Faktor für die weitere Prognose und dem Ziel der Heilung der Patientinnen ist eine optimale ausgedehnte Operation, bei der alle befallenen Herde entfernt werden. Die Chance der kompletten Entfernung des Tumors ist für die Patientin höher an einem dafür zertifizierten Zentrum“, sagt Prof. Wimberger.

Quelle: Leben? Leben! 02/2014

Copyrights © 2021 GFMK GMBH & CO. KG