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Multiple Sklerose

Multiple Sklerose (MS) ist eine Erkrankung des Zentralnervensystems. Das Zentralnervensystem (ZNS) des Menschen ist für die Koordination von Bewegungsabläufen und die Integration von äußerlichen und innerlichen Reizen zuständig.

Multiple Sklerose
© iStock - Stadtratte

Funktionelle Veränderung im Gehirn als Ursache für kognitive Störungen

Multiple Sklerose geht im Lauf der Erkrankung sehr oft mit sinkender Gedächtnisleistung und Aufmerksamkeitsstörungen einher. Forscher der Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin der MedUni Wien haben nun mittels einer Metaanalyse funktioneller Bilddaten gezeigt, dass bei MS-Betroffenen diesen Störungen voraussichtlich höhere Aktivierungen im unwillkürlichen Aufmerksamkeitssystem im Gehirn zugrunde liegen.

Von MS Betroffene haben häufig Probleme damit, Unwichtiges auszublenden. Studienleiterin Veronika Schöpf: „Sie sind praktisch im ständigen Alarmmodus“. Das Aufmerksamkeitssystem ist zu hoch aktiviert und nimmt – z. B. beim Fernsehen oder bei einem Gespräch – auch völlig unwichtige Nebengeräusche wahr. Dadurch ist die Konzentration auf das Wesentliche gar nicht oder nur beeinträchtigt möglich. Außerdem tun sich MS-Betroffene schwer, einen ganz bestimmten Gegenstand zu suchen und auch zu finden. Die hohe Aktivierung führt auch zu mangelnder Gedächtnisleistung und beeinträchtigt zugleich die Fähigkeit, neue Dinge aufzunehmen, teilt die MedUni Wien mit.

In einer Metaanalyse im Magazin Neuroscience and Biobehavioral Reviews konnte nun nachgewiesen werden, dass diesen Störungen funktionelle Veränderungen im Gehirn zugrunde liegen und dass diese auch mittels funktioneller Bildgebung dargestellt werden können. „Bei den meisten Menschen liegt das Zentrum für diese Leistungen in der rechten Gehirnhälfte, bei vielen MS-Patienten liegt es aber links, so wie auch bei vielen Epilepsie-Patienten“, so die Erstautorin Kathrin Kollndorfer. Diese Erkenntnisse könnten nun in die Entwicklung personalisierter Therapien für Menschen mit MS fließen, um frühzeitig diesen kognitiven Störungen entgegenzuwirken.

Damit hat die Arbeitsgruppe der MedUni Wien auch eine bessere Generalisierbarkeit der bisherigen Forschungsergebnisse in Bezug auf das Arbeitsgedächtnis und die Aufmerksamkeit bei Menschen mit MS erreicht. „Die meisten Studien, die diese Fragestellung mit funktioneller Bildgebung bisher behandelt haben, haben meistens nur sehr kleine und heterogene Stichproben untersucht, die sich in Bezug auf Alter, Geschlecht oder Krankheitsdauer deutlich unterscheiden, wir haben alles, was es an Studien bisher gab, mit ausgewertet“, erklärt Veronika Schöpf.

Quelle: Befund MS 01/2014

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