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Krankheit und Ernährung

Verschiedene Krankheiten, beispielsweise Glutenunverträglichkeit, Lactose- oder Fructoseintoleranz, erfordern eine Umstellung der Ernährung. Andere Erkrankungen wie unter anderem Krebs können in der Folge Ernährungsprobleme verursachen.

Krankheit und Ernährung
© iStock - Olga Chalovskaia

Glutenunverträglichkeit

Gluten ist ein Bestandteil in den Schalen von Getreidesorten wie Hafer, Gerste, Roggen und Weizen, man spricht hier auch vom „Klebereiweiß“. Für die Verarbeitung zu einem Teig ist es durchaus von hoher Bedeutung, ob ein Getreide viel oder wenig Gluten enthält. Viele Menschen jedoch reagieren mit einer Unverträglichkeit auf Gluten. Beim Verzehr von glutenhaltigen Nahrungsmitteln greift das Gluten bei Personen mit einer Unverträglichkeit die Schleimhäute des Dünndarms an, der dadurch seine Aufgaben nicht mehr erfüllen kann. Die Symptome einer Glutenunverträglichkeit sind unterschiedlich, aber in der Regel kommt es zu chronischen Durchfällen, Blähungen und starker Übelkeit. Begleiterscheinungen dieser Symptome sind sehr häufig ein Vitamin- und Mineralstoffmangel, Gliederschmerzen durch den Flüssigkeitsverlust und darüber hinaus starker Gewichtsverlust. Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit leiden häufig an chronischem Untergewicht.

Die Ursachen für die Glutenunverträglichkeit stehen noch nicht einwandfrei fest. Die erbliche Veranlagung ist sehr wahrscheinlich, möglicherweise wird die Glutenunverträglichkeit auch durch die Ernährung ausgelöst oder ergibt sich aufgrund von Veränderungen im Stoffwechsel oder im Hormonhaushalt. Die Glutenunverträglichkeit kann im Säuglingsalter auftreten. Bei Kindern spricht man von Zöliakie. Sie kann aber auch bei Erwachsenen auftreten, die vorher niemals an einer Glutenunverträglichkeit gelitten haben. Hier spricht man von Sprue. Die Glutenunverträglichkeit ist eine chronische Erkrankung, die jedoch keine Symptome auslöst, sofern glutenhaltige Nahrungsmittel vermieden werden. Die Diagnose erfolgt über eine Stuhlprobe und eine Blutuntersuchung, außerdem wird im Rahmen einer Darmspiegelung eine Gewebeprobe aus dem Dünndarm entnommen. Die Glutenunverträglichkeit betrifft in Deutschland jeden hundertsten Bürger, die Dunkelziffer ist jedoch relativ hoch und so ist es durchaus möglich, dass wesentlich mehr Menschen an einer Glutenunverträglichkeit leiden als angenommen. Selbstverständlich zeigt sich die Erkrankung durch entsprechende Symptome. Bis zu einer endgültigen Diagnose ist der Weg jedoch häufig recht lang.

Menschen, die an einer Glutenunverträglichkeit leiden, müssen alle glutenhaltigen Nahrungsmittel in ihrem Speiseplan vermeiden. Das betrifft fast alle Getreidesorten und bedeutet in der Realität den Verzicht auf Brot und Backwaren aller Art. An und für sich wäre es einfach für Menschen, die an Glutenunverträglichkeit leiden, diese Lebensmittel einfach aus ihrem Speiseplan auszuschließen. Leider aber ist Gluten auch in vielen Produkten versteckt. Sie können in Fertiggerichten enthalten sein, aber auch in Suppen, Pudding und in diversen, gebundenen Soßen. Darüber hinaus sind sie häufig in Pommes frites enthalten, in Nuss-Nougat-Brotaufstrichen, in Kartoffelpuffern, Würstchen und Wurst, in Schokolade, Gewürzmischungen, Eis, in Nudeln und sogar in Frischkäse. Der Grund ist, dass Gluten zahlreiche Eigenschaften in Nahrungsmitteln bewirken, die von den Herstellern erwünscht sind.

Trotz der Kennzeichnungspflicht, an die sich Lebensmittelhersteller seit 2005 halten müssen, ist für Menschen, die an einer Glutenunverträglichkeit leiden, nicht immer eindeutig erkennbar, ob Gluten enthalten ist oder nicht. Betroffene sollten sich aus diesem Grund an die Liste der glutenfreien Nahrungsmittel halten. Viele Krankenkassen, aber auch Fachärzte halten solche Listen für ihre Patienten bereit. Menschen, die an einer Glutenunverträglichkeit leiden, dürfen bedenkenlos Kartoffeln und Salate essen sowie alle Obst- und Gemüsesorten, Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte, Eier, Marmeladen und Konfitüren, sowie Reis und Mais. Im Grunde genommen ist eine ausgewogene Ernährung aus gesunder Mischkost auch bei Glutenunverträglichkeit möglich und mit der Zeit lernen die Betroffenen auch, die Lebensmittel zu unterscheiden und glutenhaltige Nahrungsmittel zu umgehen.

Auch ein vollständiger Verzicht auf Brot und Backwaren ist nicht zwingend notwendig, denn zahlreiche Hersteller haben den Bedarf bereits erkannt und bieten Zwieback, Kekse und Kuchen an, die kein Gluten enthalten. In vielen Bäckereien hat man sich ebenfalls auf den Bedarf eingestellt und bietet der Kundschaft glutenfreie Brot- und Brötchensorten an. Das Angebot an glutenfreien Lebensmitteln nimmt inzwischen auch in den Supermärkten zu. Die Lebensmittel sind mit einem Logo gekennzeichnet: ein gelber Kreis mit einer durchgestrichenen Ähre auf weißem Hintergrund. Darüber hinaus sind glutenfreie Lebensmittel in Reformhäusern und Geschäften für Naturkost, sowie auf dem Versandweg direkt vom Hersteller zu beziehen.

Von Glutenunverträglichkeit Betroffene sollten auch wissen, dass der Darm sich nach einem langen Zeitraum vollkommen glutenfreier Ernährung wieder stabilisiert. Die Erkrankung selbst ist nicht heilbar – Betroffene, die sich wieder mit glutenhaltigen Lebensmitteln ernähren würden, hätten nach relativ kurzer Zeit wieder die gleichen, typischen Beschwerden. Jedoch reagiert der Organismus nicht mehr ganz so intensiv, wenn versehentlich Lebensmittel konsumiert werden, die verstecktes Gluten enthalten, solange dies nicht ständig der Fall ist. Grundsätzlich aber gilt für alle Betroffenen, sich gesund und ausgewogen zu ernähren, und im Speiseplan dauerhaft alle glutenhaltigen Lebensmittel auszuklammern.

Monika Celik

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