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Allergie

Als Allergie bezeichnet man die übermäßige und teilweise heftige Abwehrreaktion des Immunsystems auf körperfremde Stoffe (Antigene).

Allergien
© iStock - bluecinema

Haustiere für Familien mit allergiekranken Kindern

Viele Kinder, die von einer Allergie betroffen sind, äußern irgendwann den Wunsch nach einem Haustier. Eltern lehnen das häufig zunächst ab, selbst wenn sie dem Wunsch gerne nachgeben würden, da Tierhaare potenzielle Allergieauslöser sein und die Allergie u. U. verschlimmern können. Außerdem können Felltiere, die sich im Freien aufhalten, in ihrem Fell Pollen in die Wohnung bringen und die Beschwerden einer Pollenallergie verstärken, werden sie vor dem Betreten der Wohnung nicht gründlich ausgebürstet und ihre Liegeplätze gründlich gereinigt.

Es sind übrigens nicht die Tierhaare selbst, die bei einer Tierhaarallergie allergische Beschwerden auslösen, sondern Eiweißstoffe im Speichel und den Hautschuppen des Tieres. Doch letztlich ist das unerheblich, denn die Allergene befinden sich bei Felltieren an den Haaren und am Körper.

Hund und Katze

Hunde und Katzen sind die beliebtesten Haustiere bei Kindern, nicht zuletzt, weil sie sich in den Arm nehmen und streicheln lassen. Kinder, die bereits von einer Allergie betroffen sind, entwickeln zwar nicht zwingend eine Allergie gegen Katzenhaare, wenn eine Katze in der Wohnung lebt, das Risiko ist jedoch stark erhöht. Aus diesem Grund sollten Allergikerfamilien besser auf die Anschaffung einer Katze verzichten, denn wenn das Tier wieder abgegeben werden muss, weil ein Familienmitglied auf einmal allergisch reagiert, ist das für alle Beteiligten traurig.

Hundehaare hingegen haben ein geringeres Allergiepotenzial, doch auszuschließen ist es nicht, dass ein Kind mit einer Allergie auch eine Überempfindlichkeit gegen sie entwickelt. Entgegen anderslautenden Berichten gibt es auch keine hypoallergenen Hunde – Hunde, die wegen ihres selteneren Haarwechsels oder der Beschaffenheit ihres Fells seltener Allergien auslösen sollen. Eine Untersuchung des Henry-Ford-Hospitals in Detroit, die 60 Hunderassen daraufhin überprüft hat, wie stark sie potenzielle Allergene verteilen, zeigte, dass keine Hunderasse der anderen hierbei überlegen war – auch die von Züchtern als hypoallergen angepriesenen Rassen nicht. Deshalb sollten Allergikerfamilien sich besser keinen Hund anschaffen. Das ist nicht nur im Interesse der Familie, sondern auch im Sinne des Hundes, der sich sonst u. U. an neue Besitzer gewöhnen muss oder schlimmstenfalls im Tierheim landet.

Einiges deutet jedoch darauf hin, dass Kleinkinder, die bislang keine Allergie haben, u. U. von einer Katze oder einem Hund in der Familie profitieren könnten, da der frühe Kontakt mit den potenziellen Allergenen ihr Immunsystem stärken und vor einer späteren Allergie schützen könnte.

Kleintiere, Vögel, Fische, Reptilien für Kinder mit Allergien

Auch Kleintiere wie Hamster, Kaninchen oder Meerschweinchen sollten in einem Allergikerhaushalt eher nicht angeschafft werden. Und obwohl Vögel kein Fell, sondern Federn haben, verlieren sie ebenfalls Hautschuppen mit potenziell allergieauslösenden Eiweißen. Deshalb ist es auch besser, einem Kind mit einer Allergie keinen Vogel als Haustier zu versprechen.

Fische hingegen sind auch für Menschen mit Allergien als Haustiere sehr gut geeignet. Der Nachteil: Man kann sie nicht streicheln oder mit ihnen kuscheln. Das Aquarium sollte zudem von einem Familienmitglied ohne Allergie gesäubert werden, da das Wasser Krankheitserreger enthalten kann, die z. B. in vorgeschädigte Haut eindringen und Infektionen hervorrufen können.

Auch Reptilien wie Geckos, Bartagamen oder Schildkröten rufen i. d. R. keine Allergien hervor, eignen sich jedoch meistens erst für etwas ältere Kinder, weil sie nicht ganz einfach zu halten sind. Aber: Einige dieser Reptilien können Salmonellen in sich tragen, die sich etwa über die Ausscheidungen der Tiere verbreiten. Deshalb ist es wichtig, sich nach dem Kontakt mit den Tieren immer gründlich die Hände zu waschen, denn Salmonellen können gefährliche Magen-Darm-Infektionen nach sich ziehen.

Quelle: allergikus 4/2015

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