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Brustkrebs

Unter dem Begriff Brustkrebs, auch Mammakarzinom (lat. Mamma = Brust) genannt, versteht man bösartige Tumoren (Geschwulsterkrankungen) der Brustdrüse.

Brustkrebs
© iStock - praetorianphoto

Hautpflege und Bewegung können ein Lymphödem bessern

Lymphödeme können zum einen durch eine angeborene Schwäche der Lymphbahnen entstehen, insbesondere an den Beinen. Lymphödeme können z. B. nach Operationen entstehen, wie es bei Brustkrebsoperationen der Fall sein kann, wenn Lymphknoten entfernt werden müssen. Bewegung und intensive Hautpflege tragen dazu bei, dass die Lebensqualität betroffener Frauen trotz der Einschränkung erhalten bleiben kann.

Kompressionstherapie in zwei Phasen

„Während der Operationen operieren die Ärzte so, dass Lymphabflussstörungen vermieden werden. Bei Brustkrebsoperationen entnimmt man deswegen heute nur einzelne Lymphknoten zur Diagnostik, sog. Wächter-Lymphknoten. So kann die komplette Lymphknotenausräumung der Achsel oft vermieden werden. I. d. R. operiert das Ärzteteam heutzutage Lymphabstrom gerecht und versucht die Schnitte so zu legen, dass die Lymphbahnen unbeschadet bleiben“, erklärt Prof. Dr. Markus Stücker, Universitätsklinikum Bochum. Wenn sich ein Lymphödem bildet, bilden sich Schwellungen und der Umfang der Extremitäten nimmt zu, was auch dazu beiträgt, dass die Arme oder Beine sehr schwer werden. Nach einer Bestrahlung können auch Genitallymphödeme auftreten, was meist zu Bewegungseinschränkungen führt. Durch die Schwellungen sind Betroffene auch in der Kleiderwahl eingeschränkt. „Wenn der Arm durch die Schwellung schwerer wird, kann es zu Rücken- und Nackenbeschwerden und Verspannungen kommen. Die Gefahr für Infektionen ist durch das Lymphödem erhöht“, sagt Prof. Stücker. Deswegen sollte ein Lymphödem behandelt werden. Die Basis der Behandlung ist die Kompressionstherapie, die in zwei Phasen erfolgt. „In der Entstauungsphase erfolgt die Therapie mit Kompressionsbandagen, die immer wieder neu angelegt werden. In der Erhaltungsphase arbeitet man mit Kompressionsstrümpfen. Zusätzlich, insbesondere wenn das Lymphödem in einem schlechten Zustand ist oder sehr stark ausgeprägt ist, erhält die Frau eine manuelle Lymphdrainage zusätzlich zur Kompressionstherapie“, erklärt Prof. Stücker.

Hautpflege und Bewegung

Bewegung ist bei einem Lymphödem von besonderer Bedeutung. Patientinnen sollten sich stets ausreichend bewegen, weil der Lymphabstrom durch die Bewegung stimuliert wird. Eine gute Hautpflege ist ebenfalls wichtig. Unter den Kompressionsstrümpfen kann es zu trockener Haut und Hautreizungen kommen. „Betroffene müssen darauf achten, dass die Haut intakt ist und keine Risse auftreten. Trockene und gereizte Haut sollte vermieden werden, weil dadurch Bakterien in die Haut eindringen können und Infektionen auslösen“, erläutert Prof. Stücker. Deswegen sollte die Haut mit rückfettenden Salben eingecremt werden. Dazu eignen sich Präparate, die Harnstoff enthalten, da sie einen guten rückfettenden Effekt auf die Haut haben.

Genauso wichtig, wie die Hautpflege ist Sport bei einem Lymphödem. Bewegung stimuliert den Lymphabstrom. Wenn der Kompressionsstrumpf getragen wird und die Betroffene sich nicht bewegt, entfällt der Massageeffekt der Kompressionsstrümpfe. „Das Grundprinzip der Kompression ist, dass die Muskeln, die sich anspannen dicker werden und gegen den Kompressionsverband drücken. Dadurch entsteht ein Widerstand und das Wasser wird ausdrückt, welches sich in der Extremität, im Arm oder im Bein befindet“, erklärt Prof. Stücker. Dieses Wasser in den Armen und Beinen wird nur bei Bewegung rausgedrückt. Deswegen spielen Sport und regelmäßige Bewegung eine entscheidende Rolle bei der Behandlung eines Lymphödems. „Wichtig ist auch, dass die Patientin den Kompressionsstrumpf konsequent und regelmäßig trägt und sich damit bewegt. Wenn die Kompressionstherapie nur inkonsequent befolgt wird, schränkt das die Lebensqualität durch die resultierenden Schwellungen ein“, sagt Prof. Stücker.

Bei der Auswahl der Sportart sollte die Patientin darauf achten, dass sie den Kompressionstrumpf dabei auch gut tragen kann. Sportarten, mit denen ein hohes Verletzungsrisiko verbunden ist. „Gut geeignete Sportarten sind Nordic Walking und Laufsportarten. Das Wichtigste ist allerdings, dass die Frau Spaß daran hat. Sie sollte sich also eine Sportart aussuchen, die sie gerne macht und die sie dann auch zwei- bis dreimal in der Woche ausübt. Eine Sportart nur der Gesundheit wegen zu machen, hat oft nicht den gewünschten Effekt, weil dann oft die Regelmäßigkeit leidet“, sagt Prof. Stücker. Regelmäßiger Sport trägt auch dazu bei, dass die Frau ihr Normalgewicht halten kann. Übergewicht kann dazu beitragen, dass sich ein Lymphödem verschlechtert. „Bei der Ernährung von Lymphödempatientinnen gilt dasselbe, das man auch gesunden Menschen empfiehlt: Auf eine abwechslungsreiche Kost achten“, so Prof. Stücker.

Quelle: Leben? Leben! 4/2014

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