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Diabetes

Mit dem Begriff Diabetes bzw. Diabetes mellitus bezeichnet man eine Erkrankung des Stoffwechsels, die chronisch verläuft und deren Kennzeichen erhöhte Blutzuckerwerte sind. Diesen liegt eine Störung oder ein Wegfall der Insulinproduktion oder eine Insulinresistenz zugrunde.

Diabetes Mellitus
© iStock - PixelsEffect

HbA1c-Wert bei Diabetes: Nicht zu schnell senken

Kribbeln, Taubheitsgefühle oder Schmerzen – viele Menschen mit Diabetes kennen sog. Neuropathien, Schädigungen an den Nerven. Diese entstehen dadurch, dass der Blutzucker jahrelang zu hoch ist. Doch Untersuchungen aus den USA zeigen, dass auch eine zu schnelle Senkung des Blutzuckerlangzeitwertes (HbA1c-Wert) zu Nervenschäden führen kann.

Wie die Ärzte Zeitung berichtet, ergab dies eine nachträgliche Auswertung der Daten von 910 Menschen mit Diabetes durch Forscher der Harvard Medical School. So wurden von dieser Stichprobe 168 Patienten mit einer schnellen Senkung des HbA1c-Wertes behandelt – innerhalb von drei Monaten um zwei oder mehr Prozentpunkte. Unter ihnen erkrankte mit 62 % die Mehrheit an einer sog. Therapie-induzierten Neuropathie bei Diabetes (TIND). Unter den anderen 742 Patienten, bei denen der HbA1c-Wert weniger schnell oder gar nicht gesunken war, waren nur 4,3 % an einer TIND erkrankt. Dabei spielte es offenbar keine Rolle, ob die schnelle Senkung durch Medikamente oder eine Lebensstiländerung erfolgt war, heißt es weiter.

Die Forscher schließen daraus: Den Langzeitblutzucker sollten die behandelnden Ärzte langsamer und mit Bedacht senken, um weniger als 2 % binnen dreier Monate. Warum ein rasch gesenkter Langzeitblutzuckerwert zu Nervenschäden führt, ist bislang noch nicht geklärt. Eine Möglichkeit könnte sein, dass ein zu schneller Gewichtsverlust dazu beiträgt. Doch die Mechanismen müssen noch in weiteren Untersuchungen erforscht werden, heißt es weiter. Ein höheres Risiko tragen dabei wohl vor allem Patienten, die bereits Nervenschäden aufweisen, erläutert Prof. Claudia Sommer, Universität Würzburg, im Diabetes Ratgeber: „Es spricht vieles dafür, dass eine aggressive Blutzuckersenkung vor allem dann schädlich ist, wenn die Nerven bereits vorgeschädigt sind, etwa nach langjährigem Diabetes.“ Dennoch dürfen Betroffene auf Besserung hoffen, so Prof. Sommer im Diabetes Ratgeber: „Es gibt Hinweise, dass sich eine Neuropathie infolge zu rascher Blutzuckersenkung bei guter Diabetestherapie im Laufe der Zeit deutlich bessern kann.“

Quelle: Befund Diabetes 4/2016

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