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Brustkrebs

Unter dem Begriff Brustkrebs, auch Mammakarzinom (lat. Mamma = Brust) genannt, versteht man bösartige Tumoren (Geschwulsterkrankungen) der Brustdrüse.

Brustkrebs
© iStock - praetorianphoto

Hyperthermie bei Brustkrebs

Hyperthermie bedeutet, dass man entweder eine bestimmte Körperregion, Organe oder den ganzen Körper einer Wärmebehandlung unterzieht und überwärmt. Die Hyperthermie ist eine sehr alte Behandlungsform, die bereits die Ägypter und Griechen angewendet haben. Dabei wird krankes Gewebe erhöhten Temperaturen ausgesetzt. Heute wird sie ergänzend zu anderen Krebstherapien eingesetzt.

Hyperthermie-Behandlung wird bei Patientinnen mit Brust-, Eierstock- und Gebärmutterkrebs eingesetzt. „Die Hyperthermie wird derzeit international erforscht, insbesondere in Kombination mit der Chemo- und/oder Strahlentherapie. Möglicherweise kann sie in Zukunft die erprobten Krebsstandardtherapien erweitern. Derzeit liegen aber keine verlässlichen Wirksamkeitsnachweise vor, besonders im Hinblick auf die alleinige Anwendung der unterschiedlichen Hyperthermieverfahren“, sagt Prof. Dr. Josef Beuth, Universität zu Köln.

Nur bei ganz bestimmten Indikationen und nur in Kombination mit den Standardtherapien kann die Hyperthermie als erweiterte komplementäre Maßnahme empfohlen werden (z. B. als kombinierte Chemo-/Strahlentherapie und Hyperthermie bei Gebärmutterhalskrebs), ohne dass daraus jedoch mit Gewissheit ein Nutzen abzuleiten wäre.

„Über die Wirksamkeit der Ganzkörperhyperthermie gibt es unterschiedliche Auffassungen. Wissenschaftlich haltbare Untersuchungen liegen nicht vor. Die zuweilen diskutierte verbesserte Wirkung von Chemo- und Strahlentherapie durch Ganzkörperhyperthermie wird derzeit in Studien überprüft. Bis zu einem schlüssigen Ergebnis gilt diese Vorstellung als unbewiesene Hypothese“, so Prof. Beuth. Von dem örtlich begrenzten (lokalen) Hyperthermieverfahren heißt es, dass dadurch gezielt Temperaturen um 42° C im Tumor oder in der Metastase erzeugt werden können, ohne den Restorganismus zu belasten. Für diese Behauptung fehlen laut Prof. Beuth jedoch die Beweise.

„Die lokale Hyperthermie soll die Wirkung von Chemo- und Strahlentherapie verstärken können bzw. als alleinige Maßnahme eine gute Kontrolle über den Tumor ermöglichen und die Lebenszeit z. T. beträchtlich verlängern. Diese Aussagen sind als reine Werbestrategien anzusehen und müssen abgelehnt werden, da es hierfür keine verlässlichen Daten gibt“, sagt Prof. Beuth. Die Hyperthermie sollte immer mit einer anderen tumorzelltötenden Therapie (Chemotherapie, Strahlentherapie, Zytokintherapie) kombiniert werden, da für die Hyperthermie allein bislang noch keine wissenschaftlich haltbaren positiven Auswirkungen auf die rezidiv- und metastasenfreien Zeiten und Gesamtüberlebenszeiten nachgewiesen sind.

Schwierig ist es die Wirksamkeit von der Hyperthermiebehandlung nachzuweisen, weil es problematisch ist, die Temperatur im Krebsgewebe selbst zu messen. Die Angabe der Temperatur ist die Grundlage dafür, dass die Hyperthermie sinnvoll erforscht und eventuell in Zukunft einmal angewendet werden kann. Eine solche Messung kann aber bis heute nicht verlässlich durchgeführt werden. Um die Hyperthermie allgemein empfehlen zu können, sind somit unbedingt weitere Forschungen erforderlich. Aus diesem Grunde hat sie auch noch keinen Platz in der anerkannten Krebsbehandlung gefunden. „Falls die Hyperthermie als komplementäre Maßnahme für Patientinnen infrage kommt, sollten sie sich an universitäre Hyperthermiezentren wenden, die das Verfahren als komplementäre Therapiemaßnahme indikationsbezogen anwenden und wissenschaftlich weiterentwickeln“, rät Prof. Beuth.

Quelle: Leben? Leben! 3/2014

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