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Immunonkologie

Das Immunsystem geht gegen Krebszellen in der Regel nicht vor, weil es nicht erkennt, dass es sich um bösartige Zellen handelt. Durch immunonkologische Verfahren soll das Immunsystem dabei unterstützt werden, Krebszellen zu identifizieren und zu bekämpfen.

Immunonkologie
© iStock - Maurizio De Angelis

Das Immunsystem

Der menschliche Körper wird ständig von gefährlichen Keimen, Pilzen, Bakterien, Mykobakterien und Viren befallen. Damit der Körper diesen Angreifern nicht hilflos ausgeliefert ist, gibt es das körpereigene Immunsystem oder Abwehrsystem. Diese Abwehr schützt uns, indem sie die fremden, als bedrohlich eingestuften Stoffe bekämpft. Doch das Immunsystem funktioniert nicht immer richtig. Wenn z. B. die körpereigene Abwehr gegen Stoffe aktiviert wird, die eigentlich vollkommen harmlos sind, kommt es z. B. im Falle einer Allergie zur Bildung sogenannter IgE-Antikörper, die die typischen Symptome wie eine laufende Nase oder Juckreiz der Augen hervorrufen. Wenn das Abwehrsystem im umgekehrten Fall eine schädliche Substanz nicht bremst, droht ein Infekt. Im schlimmsten Fall kann es passieren, dass das Immunsystem körpereigene Zellen und somit ein oder mehre Organe angreift. Dann spricht man von einer Autoimmunerkrankung. Das Immunsystem funktioniert in drei Stufen.

Erste Stufe – Anatomische Schutzbarriere

Der Körper verfügt über eine Schutzhülle, die auch Teil des Immunsystems ist: die Haut. Diese Grenze unseres Körpers ist ein erster Schutz gegen den Befall durch Eindringlinge und schädliche Substanzen. Aber auch die Schleimhäute, die Nasenhaare oder die Flimmerhärchen auf der Schleimhaut unserer Bronchien erfüllen die Funktion, unerwünschte Fremdkörper und gefährliche Stoffe abzuwehren. Auch die Magensäure besitzt die Fähigkeit, nachteilige Stoffe zu zerstören, die wir zu uns nehmen. In diesem Zusammenhang ist es von Nachteil, wenn Haut- oder Schleimhautpartien beschädigt werden. Durch Wunden und andere Verletzungen können Krankheitserreger leichter eindringen.

Zweite Stufe – Unspezifische Immunabwehr

Wenn Krankheitserreger die anatomischen Hürden überwunden haben, bleibt dem Organismus noch die natürliche bzw. unspezifische Abwehr. Sie besteht aus Fresszellen, den Makrophagen, Monozyten und neutrophilen Granulozyten etc. Auch bestimmte im Blut aufgelöste Eiweiße, die eine eigene Abwehreigenschaft haben, gehören dazu. Diese Form der Verteidigung des Körpers wird über Botenstoffe herbeigerufen. Wenn der Patient z. B. eine Wunde hat oder ein Infektionsherd ausbricht, sind die zellulären Abwehrzellen sofort zur Stelle. Dabei ist dieser Teil des Abwehrsystems aber recht ungenau, denn alles, was fremd erscheint, wird von den Makrophagen vernichtet. Eine genaue Analyse, um was für eine Art von Angreifer es sich handelt, findet nicht statt. Auch merkt sich diese Form der Abwehr nicht, gegen welche Eindringlinge sie vorgegangen ist.

Zweite Stufe – Spezifische Immunabwehr

Wenn die natürliche Abwehr nicht ausreicht, um den Eindringling zu besiegen, wird die intelligente Abwehr aktiviert. Eine entscheidende Rolle dabei spielen die B-Lymphozyten, die im Knochenmark hergestellt werden. Sie werden in der Milz oder den Lymphknoten gesammelt. Dort produzieren sie Antikörper gegen den Krankheitserreger. Auch treten die T-Lymphozyten auf den Plan, die im Thymus, einem Organ des lymphatischen Systems, gebildet werden. Gemeinsam mit den B-Lymphozyten stellen sie eine spezifischere Abwehr dar als die Makrophagen. Sie identifizieren gezielt einzelne Eindringlinge und das Abwehrsystem merkt sich die Beschaffenheit des Krankheitserregers. So kann bei einer erneuten Infektion effektiver reagiert werden. Diese Abwehrreaktion ist aber nicht sofort verfügbar, sie muss erlernt werden. Dies kann einige Tage dauern, dann bleibt sie aber über Jahre bestehen.

Fedor Singer

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