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Multiple Sklerose

Multiple Sklerose (MS) ist eine Erkrankung des Zentralnervensystems. Das Zentralnervensystem (ZNS) des Menschen ist für die Koordination von Bewegungsabläufen und die Integration von äußerlichen und innerlichen Reizen zuständig.

Multiple Sklerose
© iStock - Stadtratte

Klinische Studien: Was nützt mir eine Studienteilnahme?

Immer wieder suchen Kliniken oder Forschungseinrichtungen Menschen mit MS, die bereit sind, an einer sog. klinischen Studie teilzunehmen. In klinischen Studien werden Medikamente oder Wirkstoffe zur Behandlung von Krankheiten wie MS getestet, um zu überprüfen, ob diese einen Zusatznutzen für die Erkrankten haben bzw. die Krankheit im besten Fall heilen können. Doch auch für andere Behandlungsformen gibt es klinische Studien – z. B. wird untersucht, inwieweit Sport oder die Änderung von Lebensgewohnheiten bei bestimmten Erkrankungen wie MS helfen. Genauso werden neue Therapien (z. B. Hippotherapie) oder Nahrungsmittel (z. B. heiße Schokolade gegen Fatigue, Vitamin D) in klinischen Studien auf ihre Wirksamkeit untersucht.

An klinischen Studien teilnehmen kann jeder Mensch, auf den das Teilnehmerprofil passt und der in der Region wohnt, wo die Studie durchgeführt wird. Zur Teilnahme an klinischen Studien darf niemand gezwungen werden, sie ist immer freiwillig. Doch warum sollte man sich überhaupt für eine solche Studie zur Verfügung stellen, wenn nicht klar ist, ob die getestete Therapie hilft? Hinzukommt, dass nicht alle Studienteilnehmer das neue Mittel oder die geplante Therapie überhaupt erhalten, denn in jeder wissenschaftlichen Studie gibt es auch eine sog. Kontrollgruppe, deren Teilnehmer statt des zu testenden Wirkstoffs ein Scheinmedikament (Placebo) einnehmen. Keiner der Teilnehmer weiß im Voraus, ob er das Testmedikament oder ein Placebo erhält. Stellt sich ein Medikament bereits während einer Studie als sehr wirksam heraus, ohne dabei erhebliche unerwünschte Wirkungen nach sich zu ziehen, wird die Studie meist an dieser Stelle abgebrochen, um den Teilnehmern der Kontrollgruppe das Medikament nicht vorzuenthalten. Sie bekommen es dann auch – und zwar i. d. R. noch vor der Markteinführung.

Hoffnung auf Besserung

Die meisten Menschen nehmen an einer klinischen Studie, weil sie sich eine Verbesserung ihres eigenen Gesundheitszustands erhoffen. Wichtig zu wissen ist, dass eine Studie in Deutschland nur dann durchgeführt werden darf, wenn entweder das Paul-Ehrlich-Institut oder das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, die beide dem Bundesgesundheitsministerium unterstehen, sowie eine Ethik-Kommission, die sich aus unabhängigen Medizinern, Erkrankten und weiteren Experten zusammensetzt, ihre Zustimmung gegeben haben. Diese werden über den Verlauf der Studie informiert und können sie bei schwerwiegenden Nebenwirkungen abbrechen. Eine sog. Patientenversicherung, die für klinische Studien vorgeschrieben ist, sorgt dafür, dass – sollten Nebenwirkungen auftreten – die daraus resultierenden Kosten abgedeckt sind. Es wird also im Vorfeld alles Mögliche getan, um eine Schädigung der Studienteilnehmer weitgehend auszuschließen. Aus diesem Grund kann es sinnvoll sein, an einer Studie teilzunehmen, vor allem falls die eigenen Beschwerden durch herkömmliche Therapien nur unzureichend in den Griff zu bekommen sind. Denn sollte das Medikament oder die Behandlung Wirkung zeigen, gehören die Studienteilnehmer zu den Ersten, die davon profitieren.

Gründliche medizinische Kontrolle

Ein weiterer Vorteil der Teilnahme an klinischen Studien besteht darin, vor, während und nach der Studie gründlich medizinisch untersucht zu werden. Der Gesundheitszustand aller Studienteilnehmer wird engmaschig geprüft. Das wiederum kann u. U. dazu beitragen, dass bislang unbekannte gesundheitliche Probleme aufgedeckt und zeitnah behandelt werden können.

Quelle: Befund MS 1/2016

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