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Brustkrebs

Unter dem Begriff Brustkrebs, auch Mammakarzinom (lat. Mamma = Brust) genannt, versteht man bösartige Tumoren (Geschwulsterkrankungen) der Brustdrüse.

Brustkrebs
© iStock - praetorianphoto

Eine Krebspatientin fordert: Ärzte sollten besser zuhören

Susanne Fischer (Name von der Redaktion geändert) treibt regelmäßig Sport, hat mehrere Studiengänge absolviert und arbeitet freiberuflich als Ingenieurin, steht voll im Leben. Doch plötzlich fühlt sie sich körperlich immer schwächer. Sie muss mit dem Sport aufhören, kann sich bei ihrer Arbeit am Computer nur schwer wach halten und fühlt sich auch nach dem Schlafen nicht ausgeruht. Da ist sie gerade einmal 37 Jahre alt.

Aber die Ärzte finden nichts. Drei Jahre lang fährt Susanne Fischer durch ganz Deutschland, sucht 16 Mediziner auf. Keiner kann etwas feststellen, am Ende heißt es, sie leide unter einer Depression. Doch das, da ist sie sich ganz sicher, ist eine Fehldiagnose. Sie selbst hat Psychologie studiert und kennt sich mit dieser Erkrankung aus, weiß, dass ihr Krankheitsbild dazu nicht passt.

Dann eines Tages – mit 40 – entdeckt selbst einen Tumor in der Brust. „Die Diagnose hat mir erst einmal wieder Energie gegeben, ich wusste zumindest, wo mein Weg lang geht und wo ich ansetzen muss.“ Ihr Vertrauen in die Schulmedizin hat sie zu diesem Zeitpunkt völlig verloren. „Ich habe mich der Schulmedizin dann vollständig entzogen und einen alternativen Weg der Behandlung eingeschlagen“, berichtet sie. Sie macht einen Immunaufbau, um so ihr Immunsystem zu aktivieren, damit der Körper selbst den Krebs besiegt. Den Tumor lässt sie dabei stets regelmäßig kontrollieren. Doch in ihrer Umgebung stößt sie mit ihrem Umgang mit der Erkrankung nur auf wenig Verständnis. „Viele haben zu mir gesagt, ich spiele mit meinem Leben“, erinnert sie sich. „Aber ich habe so viele Patienten in dieser Zeit schon sterben sehen, auch solche, die sich schulmedizinische behandeln ließen. Ich kann nicht sehen, dass dieser Weg gegenüber dem alternativen Weg vorteilhaft sein soll“, sagt sie.

Antihormontherapie schlägt nicht an

Susanne Fischer versucht es noch einmal mit einer schulmedizinischen Behandlung. Nach einem Unfall mit Knochenbruch ist ihr Immunsystem im Keller, die Immuntherapie damit keine geeignete Therapieoption mehr. Sie beginnt mit einer Antihormontherapie, die ihr große Beschwerden macht und nicht anschlägt, denn trotz der Medikamente bekommt Susanne Fischer weiter ihre Periode. „Ich hatte Schwitzattacken, haben die Haare verloren und konnte zuschauen, wie meine Haut welkt“, erinnert sie sich an die Nebenwirkungen. Als ihre Augenringe immer dunkler werden, entscheidet der Arzt: Diese Therapie wird abgebrochen.

Anschließend folgt eine Operation, bei der allerdings Reste der Tumoren im Körper verbleiben. Mittlerweile hat der Krebs auch die Lymphknoten in der Achsel erreicht. Und Susanne Fischer ist wieder in ganz Deutschland unterwegs, auf der Suche nach einem Mediziner, der sie nach ihren Vorstellungen operiert. Nur selten stößt sie bei den Ärzten auf Verständnis. „Die haben alle einen Tunnelblick“, sagt sie. „Sie lehnen es ab, sich mit Erkenntnissen auseinanderzusetzen, die darüber hinaus gehen.“ Im Falle von Susanne Fischer ist dies etwa eine Stoffwechselstörung der Leber, die auch Ursache für das schlechte Anschlagen der Antihormontherapie sein kann. „Es ist einfach unverschämt, mit was die Ärzte sich nicht beschäftigen. Sie sollten den Patienten auch mal zuhören“, fordert sie. Viele Betroffene seien mit der Behandlung unzufrieden, würde dies aber nicht äußern, schildert sie ihre Erfahrungen. Andere wiederum seien schlecht aufgeklärt.

Lange Wartezeiten trotz Termin

Sie selbst hat kein Problem damit, ihre Meinung kundzutun, wurde sogar schon einmal aus einer Klinik geworfen. Und sagt ganz deutlich: „Es muss sich im Umgang mit den Patienten etwas ändern.“ Dies bezieht sie nicht nur auf die Kommunikation mit den Ärzten, sondern auch auf die Bevorzugung von Privatpatienten oder der Tatsache, dass sie trotz eines Termins drei Stunden im Wartezimmer ausharren muss. „Ich habe es auch schon erlebt, dass die Ärzte zu den vereinbarten Terminen überhaupt nicht da sind“, bemerkt sie. Und dass, nachdem sie mehrere hundert Kilometer angefahren kam.

Nach langer Suche hat sie nun einen Arzt gefunden, dem sie Großteils vertraut. Gemeinsam mit ihm hat sie sich nun noch einmal für eine Antihormontherapie entschieden. Falls das Medikament nicht wirkt, geht die Suche von Susanne Fischer nach einer erfolgreichen Behandlung wohl weiter. „Am Ende“, sagt sie, „muss doch immer jeder selbst für sich eine Entscheidung treffen.“ Und auch deshalb rät sie Patienten, alle Möglichkeiten, vor allem auch der ungewöhnlichen Diagnostik, vor der Behandlung auszuschöpfen.

Quelle: Leben? Leben! 1/2018

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