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Laktoseintoleranz

Ist man von einer Laktoseintoleranz betroffen, wird der Milchzucker nicht im Dünndarm verstoffwechselt, sondern in den tieferen Darmregionen zu Milch- und Essigsäure sowie Kohlendioxid vergoren. Dadurch kommt es bei Betroffenen zu Symptomen wie z. B. Durchfall und Blähungen.

Laktoseintoleranz
© iStock - kitzcorner

Laktoseintoleranz und Osteoporose

Milch und Milchprodukte sind ein wichtiger Kalziumlieferant. Kalzium ist ein Mineralstoff, den der Körper u. a. für den Aufbau der Knochen benötigt. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt Erwachsenen die Aufnahme von 1.000 mg Kalzium pro Tag und Jugendlichen zwischen 13 und 18 Jahren sogar 1.200 mg täglich, da diese sich im Wachstum befinden. Zu diesem Zeitpunkt wird die Grundlage für das Erreichen der Spitzenknochenmasse gelegt, die im Alter zwischen 25 und 30 Jahren erreicht wird. Danach baut der menschliche Körper jährlich mehr Knochensubstanz ab als auf. Menschen mit einer hohen Spitzenknochenmasse sind weniger gefährdet, im späteren Leben an Knochenschwund (Osteoporose) zu erkranken. Für die Knochengesundheit ist es wichtig, im gesamten Leben auf eine ausreichende Kalziumzufuhr zu achten.

Von Laktoseintoleranz Betroffene aber vertragen Milch und viele Milchprodukte nicht, weil ihr Körper das Enzym Laktase nicht oder nur noch in geringen Mengen herstellt, das den in Milch enthaltenen Milchzucker aufspaltet. Verschiedene wissenschaftliche Studien haben daher untersucht, ob dies zur Folge hat, dass die Betroffenen im Alter häufig an Osteoporose erkranken. Es wurde angenommen, dass der weitgehende Verzicht auf Milch und Milchprodukte zu einem Mangel an Kalzium und damit zu späteren Problemen mit der Knochendichte führen könnte.

Knochenmasse und Osteoporose

Einen direkten Zusammenhang zwischen Laktoseintoleranz und Osteoporose konnte bislang keine Studie feststellen. Klar ist jedoch, dass Laktoseintoleranz den Abbau von Knochensubstanz und damit die Entstehung von Osteoporose begünstigen kann, nehmen die Betroffenen wegen des weitgehenden Verzichts auf Milchprodukte zu wenig Kalzium zu sich. Eine Studie der italienischen Universität Pavia legt zudem nahe, dass junge Menschen mit Laktoseintoleranz eine niedrigere Spitzenknochenmasse haben als Nichtbetroffene und deshalb anfällig für Osteoporose sein könnten. Diese Studie hatte jedoch nur 103 Teilnehmer und ist deshalb nur begrenzt aussagekräftig. Denn auch weitere Faktoren sind am Aufbau der Knochenmasse beteiligt, z. B. eine ausreichende Zufuhr von Vitamin D und regelmäßige Bewegung. In Ländern wie Japan, in denen der Großteil der Menschen laktoseintolerant ist, ist Osteoporose nicht weiter verbreitet als in Staaten, in denen Milch und Milchprodukte vom Großteil der Bevölkerung vertragen werden, was nicht für einen direkten Zusammenhang zwischen Laktoseintoleranz und Osteoporose spricht.

Kalzium, Vitamin D und Bewegung

Trotzdem ist es wichtig, den täglichen Bedarf an Kalzium zu decken, um die Knochen bis ins hohe Alter auch bei Laktoseintoleranz gesund zu erhalten. Das geht jedoch auch ohne Milch. Größere Mengen Kalzium sind z. B. in grünem Gemüse wie Brokkoli oder grünem Blattgemüse wie Grünkohl sowie in Hülsenfrüchten und Nüssen enthalten. Daneben kommen in vielen Mineralwässer und Säften größere Mengen Kalzium vor. Und nicht zuletzt gibt es eine Reihe von Milchprodukten wie Hartkäse, die zwar viel Kalzium, aber keine oder kaum Laktose beinhalten und auch für Menschen mit Laktoseintoleranz zum Verzehr geeignet sind. Daneben hält der Handel mittlerweile laktosefreie Milch und andere laktosefreie Milchprodukte bereit.

Für die Gesunderhaltung der Knochen spielt zudem Vitamin D eine große Rolle. Der Organismus benötigt Vitamin D, um Kalzium in die Knochen einzubauen. Vitamin D bildet der Körper unter Einfluss der ultravioletten Strahlung der Sonne, auch in der kalten Jahreszeit. Voraussetzung sind allerdings tägliche Aufenthalte im Freien. Ausreichende, regelmäßige Bewegung ist ein weiterer wichtiger Baustein für die Knochengesundheit. Dagegen können übermäßiger Alkoholkonsum und Rauchen Osteoporose begünstigen.

Quelle: allergikus 2/2017

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