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COPD

COPD bezeichnet eine chronisch-obstruktive Lungenerkrankung; die Abkürzung steht für die englische Bezeichnung chronic obstructive lung disease.

COPD
© iStock - Nikola Ilic

Wann ist eine Langzeit-Sauerstofftherapie bei COPD notwendig?

Deutsche SauerstoffLiga LOT e. V.

Luftnot ist ein kardinales und schwerwiegendes Symptom, das Patienten rasch zum Arzt führt. Die Ursachen hierfür sind vielgestaltig und können einen Bogen spannen von Angst und Panik bis hin zu schweren chronischen Lungenerkrankungen wie COPD oder Lungentumoren.

Eine Langzeit-Sauerstofftherapie (LOT) kann unter gewissen Voraussetzungen für viele lungenkranke Patienten sowohl zu einer entscheidenden Verbesserung ihrer Lebensqualität als auch ihres Überlebens beitragen. Wegen Luftnot nicht mehr das Haus verlassen oder sich nicht mehr zu Hause selbstständig versorgen zu können, stellen gravierende Einschnitte in das Leben eines Menschen dar und bilden die Ursache für Angst, Depression und Isolation. Durch die Verabreichung einer Langzeit-Sauerstofftherapie kann vielen der schwer chronisch lungenkranken Patienten mit schwerem Mangel an Blutsauerstoff das tägliche Leben erleichtert werden. Daneben verhindert diese Behandlungsmaßnahme, dass eine Abwärtsspirale einsetzt mit Abnahme der körperlichen Leistungsfähigkeit, Abbau von Muskelsubstanz und noch rascherer Erschöpfung.

Wer kommt für eine Langzeit-Sauerstofftherapie (LOT) infrage

Für die Verordnung einer Langzeit-Sauerstofftherapie sind einige wichtige Voraussetzungen zu erfüllen, die der Leitlinie zur Langzeit-Sauerstofftherapie zu entnehmen sind. Behandelt werden können Patienten, die während einer stabilen Krankheitsphase von ca. vier Wochen mehrfach Sauerstoffwerte von 55 mmHg oder weniger aufweisen. Patienten, die zusätzlich unter einer Blutverdickung (sekundäre Polyglobulie) oder Rechtsherzbelastung leiden, dürfen etwas erhöhte Mindest-Sauerstoffwerte (55 bis 60 mmHg) aufweisen.

Für die Verordnung von Langzeitsauerstoff ist die zugrunde liegende Erkrankung unerheblich. Die meisten Patienten, die einer solchen Behandlung bedürfen, sind Patienten mit einer COPD, einer Lungengerüsterkrankung oder einer zystischen Fibrose.

Neben der chronischen Hypoxämie mit permanentem Sauerstoffmangel gibt es auch Patienten, mit in Ruhe noch normalen oder tolerablen Sauerstoffwerten, die aber unter körperlicher Anstrengung in den kritischen Bereich (s. o.) absinken. Auch diese Patienten sind schwer beeinträchtigt und von muskulärer Dekonditionierung und körperlichem Verfall bedroht. Sie bedürfen aber nur einer Sauerstoffversorgung während körperlicher Anstrengungen, nicht jedoch rund um die Uhr, wie dies bei der Langzeit-Sauerstofftherapie gefordert ist. Sollten Patienten mit grenzwertigen Sauerstoffwerten am Tage, die noch nicht therapiebedürftig sind, während der Nacht die Grenzwerte unterschreiten, so sind diese nachts auch mit Sauerstoff zu versorgen. Mittels entsprechender Messgeräte kann der Verlauf der Sauerstoffwerte während der Nachtstunden ermittelt werden und auf der Basis dieser Auswertung die Sauerstoffverordnung erfolgen.

Grundsätzlich bedarf es für die Langzeit-Sauerstofftherapie auch der Kooperation des Patienten. Darüber hinaus ist bei der Austestung des Sauerstoffbedarfs (O2-Versuch) zu überprüfen, dass unter Sauerstoffverabreichung kein bedrohlicher Anstieg des arteriellen Kohlendioxidgehalts im Blut (CO2-Partialdruck) auftritt. Um das Maximum des therapeutischen Erfolges auszuschöpfen, ist es erforderlich, dass regelmäßige Kontrollen des Therapieerfolges beim Hausarzt, Pneumologen oder in einem Klinik-Fachzentrum erfolgen. Hierbei kann es zu Änderungen der Sauerstoffzumischung kommen. Im besten Fall kann es sich bei einem günstigen Krankheitsverlauf herausstellen, dass die Langzeit-Sauerstofftherapie nicht mehr erforderlich ist. Für alle offenen Fragen steht z. B. die Deutsche Sauerstoffliga mit ihren Fachleuten beratend zur Seite.

Prof. Rainer Willy Hauck

Quelle: COPD und Asthma 1/2014

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